"SOS Sportplatz Hohe Warte"
Freitag, 12. Februar 2010
MAGISTRAT DER STADT WIENMagistratsabteilung 51 - Sportamt z. H. Frau MMag. Dr. Sandra Hofmann Meiereistraße 7, Sektor F 1020 Wien SOS Sportplatz Hohe Warte! Sehr geehrte Frau Dr. Hofmann, als Sprecher der überparteilichen Bürgerinitiative PRO HEILIGENSTADT nehme ich Stellung zu Plan Nr. 7947 der Magistratsabteilung 21A. Genauer gesagt zu einem Satz im Antragsvorentwurf über die Festsetzung des Flächenwidmungsplanes und des Bebauungsplanes für das Gebiet auf der Hohen Warte, der uns aufhorchen lässt: "An einem Teil der nordwestlich des Stadions gelegenen und als Grünland/Erholungsgebiet/Sport- und Spielplatz gewidmeten Fläche besteht laut Sportamt (MA 51) kein Bedarf mehr." Diese Aussage entspricht keineswegs den Tatsachen. Ganz im Gegenteil, in Döbling herrscht immenser Bedarf an frei zugänglichen Sportplätzen. Für vereinsunabhängiges Kicken stehen im gesamten Bezirk nur enge, asphaltierte Käfige in Parkanlagen zur Verfügung. Kein einziger öffentlich zugänglicher Fußballplatz, der diese Bezeichnung verdient! Die fußballbegeisterte Jugend des wesentlich kleineren Nachbarbezirkes Währing hat es in dieser Beziehung viel besser: Im Währinger Park und im Pötzleinsdorfer Schlosspark laden großzügig angelegte Rasenplätze zum Fußballspielen ein. Genau auf eine (im Antragsentwurf bereits als Bauland ausgewiesene) Fläche zwischen Stürzergasse und Aussichtsweg kamen wir bereits bei einem Runden Tisch (3. Oktober 2006) mit BV Tiller zu sprechen. Damals ging es uns noch um die Reduzierung der Verbauung auf dem Areal der so genannten "Vienna-Parkplätze". Der Bezirksvorsteher wollte uns von diesem Vorhaben abbringen und meinte, er könne sich durchaus vorstellen, dass der Hauptpächter des Stadions (IG Immobilien) auf Weisung von oben (sprich: Rathaus) das freie Kicken auf dem verwilderten Gelände (zwischen Stürzergasse und Aussichtsweg) innerhalb des Stadionzaunes dulden würde. Ein Jurist unseres Vertrauens, der an diesem Gespräch teilnahm, meldete sofort Bedenken wegen der Ungebundenheit des Pächters und der Abhängigkeit von dessen Wohlwollen an. Wir verlangten eine saubere Lösung, wie sie beispielsweise mit dem ehemaligen Minigolfplatz in der Klabundgasse gefunden wurde. Dieser gehörte einst auch zum Sportplatzgelände, es gab keinen Bedarf mehr, schließlich folgte die Ausgliederung. Nun befindet sich der neu entstandene Kleinkinderspielplatz in Verwaltung der MA 42 (Stadtgartenamt). Um eine derartige Sportplatz-Lösung im Sinne der Döblinger Jugend hat sich BV Tiller nie wirklich bemüht. Daher ist sie bis heute nicht zustande gekommen. Der Bezirksvorsteher steht eher auf der Seite von Immobilienentwicklern, wie in der ORF-Sendung "Bürgeranwalt" (April 2008) schön zu sehen war. Es wäre für uns keineswegs überraschend, wenn sich BV Tiller jetzt für die Verbauung besagter Fläche im Bereich Stürzergasse/Aussichtsweg stark machen sollte. Wird vielleicht gar ein Superädifikat errichtet? Das wäre der noch größere Skandal und angesichts der 2002 geschlossenen Verträge äußerst fragwürdig. Mit dem in Wien steigenden Wohnraumbedarf ist die geplante Umwidmung von Grünland in Bauland jedenfalls nicht zu rechtfertigen. Gerade in unmittelbarer Umgebung (Klabundgasse/Gallmeyergasse) wurden erst vor kurzem 265 Wohnungen errichtet. Auf der Liegenschaft Hohe Warte 34-36 (ehem. Präsidentenvilla) sollen weitere 50 Wohnungen enstehen, ähnliche Bauvorhaben gibt es auf dem Grundstück der ZAMG (Hohe Warte 38). Noch ist es nicht zu spät. Es handelt sich ja "nur" um einen Entwurf. Bitte setzen sich als Leiterin des Sportamtes der Stadt Wien auch für die Interessen jener Döblinger Mehrheit an Jugendlichen ein, die (vereinsunabhängig) auf halbwegs brauchbarem (sprich: gelenkfreundlichem) Terrain kicken wollen. Gerne stehen wir Ihnen (mit Informationen aus dem 19. Bezirk) für ein diesbezügliches Gespräch zur Verfügung, das einmal einen neuen Anstoß für die Schaffung von öffentlich zugänglichen Fußballplätzen geben könnte, wie es in Deutschland seit Jahren mit der groß angelegten Aktion "Bolzplätze für Deutschland" praktiziert wird. Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit und Ihre Bemühungen! Mit besten Grüßen aus Döbling Michael Jungwirth PRO HEILIGENSTADT, Mitglied der AKTION 21 Wollen Sie zu diesem Thema eine Meinung abgeben? Klicken Sie hier zum Forum [ zurück ]
|