Initiative Denkmalschutz fragt nach Abbruch Neustift am Walde 88: Löst sich die Dorfschutzzone Neustift am Walde nun komplett auf?
Samstag, 20. Juli 2013
Laufende Abrisse im bekannten Heurigenort Neustift am Walde lassen das Schlimmste befürchten. Wer schützt noch die Schutzzone? Im März brannte der Heurige Kainz Erben auf Nr. 82. Neustift am Walde 86 wurde in der gleichen Zeit auch großteils abgerissen. Und vorgestern nach "Gefahr in Verzug" die Nr. 88. Bereits ein Jahr zuvor wurde das reizvolle Haus Rathstraße 33 abgebrochen, im Jahr 2010 Rathstraße 6-8 und 2007 das Haus Neustift am Walde 58. Alle genannten Häuser waren historisch wertvoll und sind in einer Schutzzone gelegen.Initiative Denkmalschutz fordert die Wiederherstellung der Fassade Neustift 88 Im aktuellen Abrissfall Neustift am Walde 88 fordert unser Verein die genaue Wiederherstellung der historischen Fassade und hofft, dass die Baupolizei eine solche beauftragt. Von Seiten der Bezirkspolitik gibt es dazu Rückendeckung, wie der Bezirksvorsteher-Stellvertreter Hannes Trinkl unserem Verein gegenüber gestern versichert hat. Wann unternimmt die Politik endlich ernsthaft etwas gegen die fortschreitenden Ortsbildzerstörungen in Schutzzonen? Dass die Politik und die Behörden ernsthaft etwas gegen die Verluste in Schutzzonen unternehmen, muss bezweifelt werden. Oft werden Häuser verfallen gelassen, und anstatt von den Eigentümern wirkungsvoll den guten Erhaltungszustand einzufordern, wie nach der Wiener Bauordnung vorgeschrieben (§ 129 Abs. 2 WrBO), werden allzu oft die "technische" oder "wirtschaftliche Abbruchreife"(§ 60 Abs. 1 Z 1 WrBO) und damit die Bewilligung zum Abriss ausgesprochen. Hätte hier die Baupolizei nicht schon viel früher einschreiten müssen und sich wirkungsvoll für den Erhalt einsetzen? Initiative Denkmalschutz fordert hartes Vorgehen seitens der Politik Ohne jetzt klären zu können, ob der Deckeneinsturz im aktuellen Fall Neustift 88, der zum Abbruch geführt hat, vorsätzlich erfolgt ist oder nicht, möchten wir an die Worte Wohnbaustadtrats Michael Ludwigs aus 2007 erinnern: "Die Schutzzone Neustift am Walde zählt zu den schönsten und erhaltenswertesten Grätzeln Wiens. Gegen schwarze Schafe, die das historisch wertvolle Erbe aller Wienerinnen und Wiener zerstören, gehen wir in aller Härte vor." (vgl. OTS, 17.4.2007) – Nur leider darf die Öffentlichkeit von den "Härten der Politik" nichts erfahren, unterliegen diese doch der Amtsverschwiegenheit, wie uns mitgeteilt wurde. Eine Auskunft über die Höhe der Strafe bekamen wir nämlich nicht. Wie auch überhaupt die interessierte Öffentlichkeit von jeglichen Informationen über die Nachvollziehbarkeit der "wirtschaftlichen" und "technischen" Abbruchreifen ausgeschlossen wird. Unser Verein fordert völlige Transparenz in Schutzzonenverfahren, die ja alle im Sinne des "öffentlichen Interesses" gelegen sind. Neustift am Walde 72: die nächste Lücke im Ortsbild? Nach Neustift 88 könnte das Haus Neustift am Walde 72 das nächste Opfer sein. Seit über 30 Jahren verfällt das wertvolle Haus unter den Augen der Baupolizei, doch der Zustand verschlechtert sich zusehends. Rückfragehinweis: Markus Landerer und Claus Süss Initiative Denkmalschutz, im Namen des Vorstandes Mobil: 0699 1024 4216 Fotos: Erich J. Schimek; Presseaussendung vom 19. Juli 2013 Links zu diesem Thema
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- das liebe Geld
von Denkmalfreund am 2013-08-03 um 18:52 Uhr - Auf welcher Rechtsgrundlage sollte denn die Baupolizei die Wiederherstellung der historischen Fassade beauftragen??
besser wärs, sie würde es auch gleich bezahlen, denn das ist ja leider immer das Problem! - UNESCO-Welterbe für Neustift, Grinzing und Steinhof!
von Kulturfreak am 2013-07-26 um 09:04 Uhr - Auch heute 26.ein guter Beitrag zu Grinzing und Neustift in der Krone von Herrn Dr. Peter Strasser.
ist die Kronenzeitung die einzige in der Medienlandschaft, die sich noch traut - in inseratenlastigen Vorwahlzeiten - gegen die Gemeinde Wien aufzumucken?
http://www.fpoe-wien.at/news-detail/news... - "KRONE", 23. 7. '13, Seite 22
von g.b. - u.st.v. am 2013-07-23 um 22:22 Uhr - ... dort findet sich ein guter Artikel von Peter Strasser.
Auch mit Fotos und Hinweis, dass heuer schon (März) ein kritischer Artikel dazu
erschienen ist.
(Der ehem. Gemeinderat A. Holub [SP-Wien] wird kritisch zitiert; ein Winzer anonym...)