Bürger-
initiativen
Themen

Veranstaltungen
Termine

Meinung
Forum

Downloads
Presse

Wir über uns
Aktion 21
AKTION 21

Kontroverse um ältesten Barockgarten Wiens: Projekt eines Konzertsaales im Augarten scheint gescheitert. Sängerknaben-Saal steht vor dem Aus!

Dieses Barockhaus müsste abgerissen werde. Foto: Pospichal

Für die Sängerknaben dürfte es nur noch eine vage Hoffnung auf einen Konzertsaal im Augarten geben. Foto: apa/Gindl

Mittwoch, 22. November 2006

Wiener Zeitung · Archiv · Chronik

Kontroverse um ältesten Barockgarten Wiens: Projekt eines Konzertsaales im Augarten scheint gescheitert Sängerknaben-Saal steht vor dem Aus

Dieses Barockhaus müsste abgerissen werde. Foto: Pospichal

Für die Sängerknaben dürfte es nur noch eine vage Hoffnung auf einen Konzertsaal im Augarten geben. Foto: apa/Gindl

Von Christina Mayr

Denkmalamt wehrt sich gegen Abriss von Augarten-Gebäude.
SPÖ-Bezirkschef Kubik: "Projekt ist so nicht machbar."
Sängerknaben hoffen auf letzte Chance.


Wien. Auf der Suche nach einem eigenen Konzertsaal scheint den Wiener Sängerknaben kein Glück beschieden: Nachdem die Variante eines unterirdischen Saales neben ihrem Augarten-Palais vor drei Jahren am hohen Grundwasserpegel gescheitert ist, steht nun auch das geplante Projekt am Augarten-Spitz (Ecke Castellezgasse/Obere Augartenstraße) unmittelbar vor dem Aus. Neben Problemen mit dem Denkmalschutz wendet sich nun nämlich auch die Politik ab – aufgrund immer stärker werdender Anrainer-Proteste.
Konkret steht dem Konzertsaal, der nunmehr "Klangkristall" heißen soll, ein denkmalgeschütztes ehemaliges Wirtschaftsgebäude an der Oberen Augartenstraße im Weg (siehe Bild unten ). Schon auf den im Februar präsentierten Projektbildern war sowohl von der Augarten-Mauer als auch vom Barockhaus nichts mehr zu sehen. Auch Architekt Johannes Kraus bestätigt, dass die historischen Gemäuer dem Neubau geopfert werden müssten: "Alles bis auf das Eingangstor wird abgerissen."

Teil des Ensembles
Dagegen regt sich nun allerdings Widerstand im Bundesdenkmalamt (BDA): "Es ist klar, dass der Neubau in dieses Objekt integriert werden muss. Das wird sehr, sehr schwierig, und ich habe dafür auch keine Patentlösung", sagt die Wiener Landeskonservatorin Barbara Neubauer im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Sie bestätigt zwar, dass das Denkmalamt dem Standort für den Saal prinzipiell zugestimmt habe – aber eben mit der Auflage, dass die zum Augarten-Ensemble gehörenden Gebäude erhalten werden.

Für diesen Fall ergeben sich jedoch nicht nur gravierende Planänderungen, sondern auch Probleme mit der Nutzfläche: Denn basierend auf einer bestehenden Widmung dürfen rund 1200 Quadratmeter verbaut werden; bleibt der Altbestand erhalten, wird diese Fläche deutlich kleiner und bringt das Vorhaben an den Rand der Wirtschaftlichkeit, meinen Experten.

Geplant sind nämlich ein Konzertsaal (430 Plätze), ein Verkaufslokal, Cafeteria, Büroräume sowie ein Aufführungsraum für das Wiener Kindertheater.

Bezirk will Alternative
Zu Fall bringen könnte das Projekt aber auch der Widerstand der Bevölkerung, die schon früher Bauvorhaben im Augarten verhindert hat (Hakoah-Sportplatz). Daher verweigert nun auch SPÖ-Bezirksvorsteher Gerhard Kubik seine Zustimmung: "Ich habe immer davor gewarnt. Zu sagen: ,Wir wollen, wir zahlen!‘ – so kann es nicht gehen." Seine Bezirkspartei hat nun einen Antrag formuliert, wonach ein Alternativstandort in den ungenützten Bereichen der Porzellanmanufaktur geprüft werden soll. Denn für Kubik scheint klar: "Das Projekt ist aus meiner Sicht so nicht machbar."

Das wiederum erzürnt Sängerknaben-Direktor Eugen Jesser: "Wir haben zwei Jahre geplant und bisher bereits 400.000 bis 500.000 Euro investiert. Wer gibt uns dieses Geld zurück?" Nach früherer Euphorie klingt Jesser nun schon deutlich gedämpfter: "Ich denke aber weiterhin, dass das Projekt noch machbar ist." Der Standort Augarten-Spitz sei jedenfalls "die letzte Chance", dass die Sängerknaben doch noch ihren eigenen Aufführungsort im Augarten bekommen.

Planungsstadtrat Rudolf Schicker fordert die Sängerknaben nun "dringend" auf "ein ordentliches Gesprächsklima" zu finden, denn jedenfalls sei mit Anrainern "Einigung zu finden". Eine Aufhebung der Schutzzone kommt für ihn nur dann in Frage, wenn etwa die wirtschaftliche Abbruchreife des Hauses nachgewiesen wird.

Geplant ist, dass der Konzertsaal an 150 Tagen im Jahr bespielt wird, davon an rund 90 Tagen von den Sängerknaben. Finanziert würde das Zehn-Millionen-Euro-Vorhaben von Millionär und Sängerknaben-Mäzen Peter Pühringer (Coburg). Am Donnerstag (19.30 Uhr) findet dazu eine Diskussion im Parkparlament (Gaußplatz 11, 1200 Wien) statt.

Dienstag, 21. November 2006
Links zu diesem Thema
Zu diesem Beitrag können keine Kommentare (mehr) verfasst werden.
 
aktion 21 Datenschutzerklärung



aktion 21 Impressum



aktion 21 Petitionen



aktion 21 nun auch österreichweit ...



aktion 21 auf facebook



Alle Kommentare im Überblick ...



Bei Verweisen (sog. Links) und Kommentaren auf Veröffentlichungen mit thematischer Nähe identifizieren sich Aktion 21 pro bürgerbeteiligung bzw. die Verfasser eines Beitrags NICHT mit dem Inhalt des Links, sondern betrachten ihn nur als kritisches Zitat. Wir haben keinerlei Einfluss auf die Gestaltung und die Inhalte der verlinkten Websites und die eingebrachten Kommentare und distanzieren uns hiermit ausdrücklich von allen Inhalten aller von http://www.aktion21.at verlinkten Websites, die gegen geltendes Recht oder die "guten Sitten" verstoßen. Diese Erklärung gilt für alle auf dieser Website angebrachten Links und Kommentare und für alle Inhalte der Seiten, zu denen diese Links führen.

Cookies:
Das Cookie PHPSESSID wird vom Server automatisch erzeugt. Dieses Cookie ist nur für den Zeitraum einer Session gültig (also, solange das Browserfenster offen ist) und dient nur der besseren Benutzbarkeit der Seite. Es werden keine personenbezogenen Daten ermittelt, verarbeitet oder übermittelt! Daher ist auch keine explizite Zustimmung gemäß TKG § 96 Abs 3 erforderlich.
Wir verwenden Cookies, um Ihnen den Besuch auf unserer Website möglichst angenehm zu gestalten. Beim Weitersurfen stimmen Sie unseren Datenschutzbestimmungen zu!
OK