Die Bahn?
Umweltfreundlich?
NEIN
Montag, 19. Oktober 2009
Nur ein Beispiel von vielen auf der Donauuferbahn (reine Gütertransportstrecke). Zug fährt am 19. 09.2009 donauaufwärts und vollzieht um 12h30 eine extreme Bremsung auf offener Strecke, verbunden mit einem infernalischen und plötzlich einsetzenden Gequietsche, das mein zweijähriger Enkel vor Schreck in die Höhe gesprungen ist und danach kaum mehr zu beruhigen war. Aber auch Erwachsene sind vor Schreck zusammengezuckt. Beendet wurde dieses Gequietsche mit mehreren lauten „Bumm’s“. Der Triebfahrzeugführer (früher Lokführer) dürfte die Donauuferbahn mit einer Rallystrecke und den Zug mit einem Rallyauto verwechselt haben, jedenfalls dürfte er keine Ahnung von materialschonendem Fahren haben. Nach einhelliger Meinung von Medizinern sind solche Schreck-Ereignisse äußerst gesundheitsschädlich und führen u.a. zu Bluthochdruck. Um 13h27 ist dieser Zug dann weiter gefahren!. Dabei erhebt sich die Frage, was macht denn der Triebfahrzeugführer in diesen 57min. Nasenbohren?, Däumchendrehen?. Jedenfalls wird er dafür bezahlt. Solche Verzögerungen haben aber noch weitere Auswirkungen, nämlich im Bereich der Zielorte des Zuges, was machen die dort Beschäftigten, die dort den Zug u.U. teilen oder ergänzen sollen in dieser Zeit. Das auf diese Weise erhöhte Defizit der Bahn deckt ja der Steuerzahler ab. Die Schuld an den längeren Stopps von z.B. mehr als 15min auf offener Strecke, liegt nicht bei den Triebfahrzeugführern, sondern an den Einsatzplanern, die offensichtlich ineffiziente Fahrbefehle ausstellen und dadurch hohe zusätzliche Kosten verursachen. Könnte es sein, dass die Einsatzplaner noch nichts von den heute verfügbaren, sehr ausgefeilten EDV Programmen gehört haben, oder solche nicht richtig anwenden? Die auch nicht seltenen Kurzzeiten Stopps auf offener Strecke von 15Sekunden bis ca. 5min dürften eher den Triebfahrzeugführern zuzurechen sein, die sich vermutlich nicht an vorgeschriebene Geschwindigkeiten halten. Die Manager der diversen ÖBB-Firmen waren und sind derzeit offenbar zu sehr von der Sammlung sensibler Daten, wie Krankheitsdaten der Beschäftigten, ausgelastet um sich um eine vernünftige Auswahl von Einsatzplanern, nämlichen solchen mit Verstand, zu kümmern. Vielleicht sollte doch eine Privatisierung des Fahrbetriebs bei Aufhebung der Pragmatisierung der Bediensteten überlegt werden, da Pragmatisierte in der Regel nicht schulbar sind. Friedrich Hochmann B.I. Handelskai 1020, Handelskai 300/5/43 Tel.: (+1) 728 35 41 Hier noch eine Stellungnahme der Grünen bezüglich "Krankmachender Bahn" Sehr geehrter Herr Hochmann, vielen Dank für Ihre Nachricht zum Thema ÖBB-Zustände. Auf der Donauuferbahn könnte allerdings auch der Zustand der von den ÖBB - wir meinen: im Interesse der Stilllegung gezielt - heruntergewirtschafteten Infrastruktur an unvorhergesehenen Fahrmanövern, merkwürdiger Geräuschentwicklung und unerklärlichen Stehzeiten schuld sein. Wie auch immer, generell stimmen wir Ihnen vor dem Hintergrund unseres Informationsstands zu, dass bei den Disponenten eindeutig Probleme bestehen. Für die im Dezember bevorstehenden Verschlechterungen im Fahrplan der Westbahnstrecke im Wienerwald ist z.B. eindeutig diese Ebene auslösend, weil lieber bequem und mit Reserven disponiert wird, statt durch präzises Disponieren die Kapazitäten der Infrastruktur optimal auszunutzen. Leidtragende sind die Pendlerinnen und Pendler, denen einfach Züge gestrichen werden. Dass sich die ÖBB tatsächlich mit allem Möglichen und Unmöglichen, aber z.B. nicht mit der Lärmverringerung bei Güterwaggons befassen, ist ebenfalls zutreffend. die Grünen stellen diese Mängel und völlig verkehrten Prioritäten bei den ÖBB (und beim beaufsichtigenden BMVIT) deshalb auch in den Mittelpunkt der Argumentation und politischen Arbeit. Dass es dort, wo die ÖBB offensichtlich nicht wollen oder können, offensichtlich besser für die Betroffenen ist, wenn andere den Zugsbetrieb übernehmen, wird von uns z.B. in Niederösterreich sehr aktiv betrieben und unterstützt. Denn es kann nicht sein, dass die ÖBB für immer schlechteres Angebot auch noch ein Vielfaches an (Steuer)Geld haben wollen. Dieser Erpressungs-Methode kann am besten mit Ausschreibungen oder einer Übernahme durch das Land selbst, wie in Salzburg oder der Steiermark, begegnet werden. Danke für Ihr Engagement! Mit freundlichen Grüßen Ihr Dialogbüro der Grünen [ zurück ]
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