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Schutzabdeckung für die Sofiensäle wird Realität





Freitag, 17. November 2006

Schutzabdeckung für den Sofiensaal wird Realität

"Wann der Herrgott net will, nutzt des gar nix ..." Unter diesem Motto waren bis vor kurzem alle Bemühungen gestanden, für die nach dem Brand 2001 schutzlos dastehenden Mauern der Sofiensäle eine Schutzabdeckung zu erhalten.

Trotz mehrfacher Feststellung der Denkmal-Schutzwürdigkeit und trotz behördlichem Auftrag zur Errichtung einer Einhausung gegen Wind und Wetter gelang es dem ehemaligen Eigentümer immer wieder, eine wirkungsvolle Abdeckung über Jahre zu verhindern, obwohl Berufungen in diesen Verfahren keine aufschiebende Wirkung zukommt. Ein notdürftiger („freiwilliger“) Wetterschutz, der einige Monate bestand, wurde sogar wieder entfernt, nachdem es Rechtsanwalt DDr. Karl Pistotnik - Vertreter der Sofiensäle AG - gelungen war, beim Verwaltungsgerichtshof ein Urteil zu erreichen, dem zufolge es dem Eigentümer Julius Eberhart wirtschaftlich "nicht zumutbar" sei, eine Schutzabdeckung zu errichten (Juni 2004). Dabei hatte Eberhart erst einige Monate zuvor von der Allianz Versicherung einige Millionen Euro Versicherungsentschädigung kassiert.

Die ARWAG, seit Jänner dieses Jahres stolzer neuer Eigentümer der Sofiensäle, bewies nun, dass sie es mit der geplanten Restaurierung der Sofiensäle ernst meint, und errichtete nun die notwendige Schutzabdeckung, gerade rechtzeitig vor Einsetzen des Winterwetters mit Schnee und Frost. Bei der jetzigen Präsentation der fertigen Abdeckung war die Wiener Landeskonservatorin Dr. Barbara Neubauer ebenso zu Gast wie Bezirksvorsteher Erich Hohenberger.

Der Saal soll also wiedererstehen - aber ein fertiges Nutzungskonzept liegt noch nicht vor. In Anbetracht der 170-jährigen Kulturtradition, insbesondere der Bedeutung für die klassische Musik (Stichwort: Bestklingender Saal Europas) wäre es sehr bedauerlich, wenn der restaurierte Große Sofiensaal zu einem banalen Foyer oder einer Seniorenturnhalle verkommen würde. Wir appellieren an die Verantwortlichen der ARWAG, für eine zukünftige hochwertig-kulturelle Nutzung aufgeschlossen zu bleiben.

Viktor Zdrachal und Markus Landerer


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