Das große Schweigen oder
Wien Mitte bewegt die Gemüter
Samstag, 3. Jänner 2009
In den ersten Tagen des Neuen Jahres herrscht Friedhofsruhe auf „Wiens größter innerstädtischer Baustelle“. Es ist die Ruhe vor dem Sturm. Der wird nach 14 Tagen Feiertagspause mit ohrenbetäubendem Lärm wieder losgehen. Auch in der Nacht.Da bleibt den Anrainern wieder einmal nichts anderes übrig, als auf Schlaf zu verzichten, zu versuchen, mit Gehörschutz zu schlafen oder, so sie die Möglichkeit dazu haben, „auszuwandern“. Selbst ein Äquivalent für die daurch entstehenden Unkosten hat ihnen der Bauträger bisher verweigert. Weil er für so etwas kein Geld hat. Geld hat er nur für eine ganzseitige bezahlte Anzeige in einem Printmedium, mit denen er „Frohe Weihnachten“ wünscht, nicht ohne den Slogan „Wien Mitte bewegt die Stadt“. Und mit einem Bild, auf dem ein weibliches Mannequin in weiß und grün neben einer besonders lärmerregenden Baumaschine und den von ihr „erzeugten“ Trümmern jenes neue „Leben“ symbolisieren soll, das aus den Ruinen erblühen soll und an das zu glauben nicht leicht fällt. Wird es doch mit der Gesundheit nicht weniger Anrainer teuer erkauft. Aber den Preis bezahlen ja nicht der Bauträger, auch nicht der Bürgermeister und die ihm nachgeordneten Behörden, sondern – wie immer in solchen Fällen – die einfachen Bürgerinnen und Bürger, um die sich die großen und kleinen Medien – mit Ausnahme der Wiener Zeitung - freilich wenig kümmern. Vor allem jene nicht, in denen solche ganzseitigen Anzeigen für gutes Geld geschaltet werden. Es ist pure Schamlosigkeit – und sie hat Methode. H. Hofmann Links zu diesem Thema
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