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Aktion 21
AKTION 21

Noch mehr Müll für den Moloch: - Giftkocher MVA Flötzersteig


Donnerstag, 28. August 2008

MVAs können nicht „stand-by“ betrieben werden, sie müssen tagtäglich, 24 Stunden lang, mit Müll beschickt werden – sie sind also das Hindernis für Müllvermeidung!
Es besteht daher der begründete Verdacht, daß die getrennte Müllsammlung in Wien, die unsere BI vor über 20 Jahren erkämpft hat, sukzessive eingeschränkt wird, um die Kapazität der bald 5 MVAs in Wien mit rd. 1 Million Tonnen pro Jahr auslasten zu können

Daher: (Müll-)Vermehrung des Restmülls!

1. Schritt::

Schon längst wurden die Großcontainer für die verschiedensten Kunststoffe drastisch auf den ausschließlichen Einwurf von PET-Fläschchen reduziert.
Dadurch erhöht der riesige Rest an Kunststoffen nicht nur die Masse (und den Heizwert), sondern auch die Giftigkeit des Verbrennungsgutes „Restmüll“.
Kunststoffe enthalten Schwermetalle, Weichmacher und andere gefährliche Verbindungen. Die gleichzeitige Verbrennung von Kunstoffen und Grünabfall (bei üblichem Vorhandensein von Chlor und Kupfer im Restmüll) ERZEUGT DAS SUPERGIFT DIOXIN!
Dioxin wird bloß 1 – 2 mal im Jahr analysiert, wir bleiben somit ahnungslos!

Geld geht vor Gesundheit: Die zuständige Abteilung VI des Umweltministeriums(!) lehnte sogar unsere Forderung ab, Plastiksackerln in Wien bzw. ganz Österreich nach dem Vorbild von z.B. China, Australien, Spanien und Frankreich zu verbieten - „alles; nur keine Müllvermeidung“ ist die Devise in Wien!
Drohen auch Müllimporte?

DIOXIN statt fruchtbarer Erde aus Kompostieranlagen?

2. Schritt:

Zur größten Empörung der Wiener wurde außerdem auch noch die Zahl der großen Biotonnen auf der Straße drastisch verringert. Als Alibi-Ersatz werden eigens anzufordernde kleine Bio-Tönnchen für den Privatbereich „kostenlos“ angeboten, wohl wissend, daß in großen Zinshäusern, in kleinen Wohnsiedlungen u.ä. dafür kein Platz vorhanden ist. Der wertvolle Bioabfall wird somit in großen Mengen gezielt in die Restmülltonnen umgeleitet!

Seit Jahrzehnten warnen Chemiker und Toxikologen davor, Kunststoff und Grünabfall gemeinsam zu verbrennen. Unseren Berechnungen zufolge besteht bereits 40 – 50 % des Restmülls aus Bioabfall!

• Wieviel 100.000 Euro erhält übrigens die neue 5. Wiener MVA Pfaffenau infolge biogenen Abfalls (als „erneuerbare Energie“) an Fördergeldern?
• Wie hoch ist auf der Negativseite die Belastung der Krankenkassen durch Gesundheitsbeeiträchtigungen infolge Müllverbrennung?

„Gewichtige“ Gründe oder genialer Schmäh?

3. Schritt:

Nun werden sogar Glascontainer an vielen Stellen eingezogen – Glas brennt doch nicht?
Des Rätsels Lösung: Das GEWICHT des Mülls erhöht sich!
Die Idee dazu stammt aus einem Bundesland mit Müllverbrennung: “Werft’s des Glas eini, am besten aber glei Stana“ (sic!) „die san no schwerer, dann hamma noch mehr Gewicht, damit noch mehr Gewinn und einen guten Grund, die MVA zu vergrößern!“ So die entlarvende Aussage eines Gemeinderates zu einer BI!

Euphemismus Fernwärme statt Giftkocher

In der Propaganda ist Müllverbrennung durch den Euphemismus Fernwärme ersetzt worden; somit ist in der Bevölkerung die völlig falsche Vorstellung zementiert worden, daß ausschließlich Müllverbrennungsanlagen Fernwärme liefern können – in Wahrheit kann die Fernwärme zu fast 75% von der Kraft-Wärme-Kopplung industrieller Anlagen geliefert werden bzw. kann umweltfreundliches Gas als Energielieferant eingesetzt werden.
Und für diesen relativ geringen Anteil werden nicht nur wir und unsere Kinder höchst gefährlichen Gesundheitsrisiken ausgesetzt, sondern auch die Umwelt für Jahrhunderte belastet!
Die Halbwertszeit des Seveso-Giftes Dioxin beträgt rd. 150 Jahre im Boden, d.h., daß erst nach 150 Jahren die Hälfte des Ultragiftes abgebaut sein wird.

Aber auch hier gilt: Gewinn geht vor Gesundheit!

Wir fordern daher
• Gesetzliche Regelungen zur Müllvermeidung, z.B. Pfandregelung wie in Deutschland,
Verbot von gefährlich oder schwer zu entsorgenden Stoffen, wie z.B. Kunststoffgebinde
• Schließung der MVA Flötzersteig sowie Ausstieg Wiens aus der Müllverbrennung
• Umstellung auf das billigere Biologisch-Mechanische Verfahren statt teurer Müllverbrennung
• Fernwärmeerzeugung mit umweltfreundlichem Gas statt mit Müll, dem giftigsten Brennstoff, den es gibt.

Fortsetzung in Vorbereitung


Überparteiliche BI MV Flötzersteig
Lore Kummer
Carola Röhrich

Wien, 28.Aug.2008
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