Gutachten und Abkommen
Sonntag, 29. Juni 2008
1. Gutachten SchlauerBereits 1995 hatte R. Schlauer im Auftrag der Fernwärme Wien ein Gutachten erstellt, in dem er auf die „Fehlplanung“ des Standortes der MVA Flötzersteig „aus der Sicht des Umweltschutzes“ hinwies: Bei der überwiegenden NW-Wetterlage in Wien müßte dieser Standort verboten werden, bei umgekehrter Windlage entsteht durch den Gallitzinberg sogar ein Stau für die Rauchgase. Der Standort der MVA Spittelau im dichtverbauten Gebiet kommt dem Umweltgedanken ebensowenig entgegen, heißt es weiter. Der damalige Bürgermeister Zilk wünschte der Studie im Vorwort übrigens eine „gute Aufnahme, insbesondere die Realisierung der aufgezeigten Empfehlungen“! Unsere Schlußfolgerungen: Anscheinend hat Bürgermeister Zilk das Gutachten gar nicht gelesen und die Verantwortlichen haben es glatt ignoriert! 2. Strategische Umweltprüfung (SUP) 2001 Selbst Befürworter der Müllverbrennung kommen in diesem Gremium zu dem eindeutigen Ergebnis: „Die MVA Flötzersteig soll als MV stillgelegt und als MVA-Standort aufgegeben werden“! 3. „Stockholmer Abkommen“ 2001: 127 Länder; darunter Österreich, unterschrieben dieses internationale Abkommen betreffend POPs (persistent organic pollutants): Es sind dies gefährliche, schwer abbaubare organische Verbindungen wie z.B. Dioxin, das eine Halbwertszeit von 150 Jahren besitzt, d.h., erst nach 150 Jahren ist die Hälfte des Giftes, das in die Umwelt gelangte, abgebaut! Von den POPs sollen zunächst die 12 gefährlichsten Verbindungen („dirty dozen“) global reduziert bzw. eliminiert werden. Ein Drittel davon entweicht aus MVAs: Dioxine, Furane, PCBs (polychlorierte Biphenyle) und HCB (Hexachlorbenzol)! Mit jedem Neubau einer MVA in Wien und Österreich wird die Menge dieser POPS munter weiter vergrößert! MVAs sind kein Kinderspielplatz Unserer BI ist es endlich gelungen, die Exkursionen von Schulkindern in eine so hochgefährliche Industrieanlage wie die MVA Flötzersteig abzustellen. Dies gelang uns bis heute nicht für die MVA Spittelau: Durch das verharmlosend bunte Disneyland-Erscheinungsbild und die bis heute dort stattfindenden Veranstaltungen für Kinder (!) und Erwachsene wird den Wienern eine Ungefährlichkeit des chemischen Riesenreaktors MVA Spittelau vorgegaukelt. Wien – Neapel Nun soll die MVA Spittelau sogar dazu dienen, die berechtigten Ängste der Neapolitaner vor MVAs zu beseitigen und dem Müllnotstand durch den Bau eines Müllofens ein angebliches Ende zu bereiten: „Bürgermeister Häupl soll in Neapel Mist-Referat halten“ Die Bürgermeisterin der süditalienischen Kommune möchte mit seiner Hilfe die „Bevölkerung davon überzeugen, daß eine Müllverbrennungsanlage mitten in der Stadt keine Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstellt“ APA vom 24.6.08, Standard 25.6.08)! Wissenschaft – Politik Ärzte und Toxikologen warnen bekanntlich seit Jahrzehnten vor dieser höchst gesundheitsgefährdenden, „schmutzigen und veralteten Technologie“; die Ergebnisse von rd. 200 Untersuchungen und wissenschaftlichen Studien sind in „Müllverbrennung und Gesundheit“ (Greenpeace Int. 2001) zusammengefaßt! Wir raten der neapolitanischen Bevölkerung und ihrer Bürgermeisterin dringend, lieber auf seriöse internationale Wissenschaftler zu hören und z.B. Univ.Prof. Kruse oder Univ.Prof. Wassermann, (Univ. Kiel), zu Referaten einzuladen, nicht aber den ehemaligen Umweltstadtrat und derzeitigen Bürgermeister Häupl. Fortsetzung in Vorbereitung Überparteiliche BI MV Flötzersteig Lore Kummer Carola Röhrich Wien, 29. Juni 2008 e-mail:bi.mv.floetzersteig@utanet.at Dateien zu diesem Thema
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