Laßt die Bäume in der Fleschgasse leben!
Montag, 12. Mai 2008
Am Samstag 10.Mai 2008 lud die Bürgerinitiative Fleschgasse mit Transparenten wie „Laßt die Bäume leben“ oder „wir protestieren gegen Ortsbildzerstörung und gefährliche Garagenausfahrt“ zu einer Informationsveranstaltung vor Ort ein. Trotz des ungünstigen Termins (Samstag vor Pfingsten) fanden sich zahlreiche BewohnerInnen aus der Umgebung und andere zufällig vorbeikommende PassantInnen ein, es konnten mehr als 100 neue Unterschriften zu den bisherigen schon etwa 1800 gesammelt werden. Die UnterzeichnerInnen sprechen sich für die Erhaltung des „in Zeiten wie diesen“ besonders kostbaren Baumbestands (20 Bäume) und gegen die Dimension und die Brutalität des geplanten Bauprojekts der SÜBA ausDie gute Nachricht: Es gibt noch keine Baubewilligung für Fleschgasse 4-6! Trotz massivem Drucks seitens der Bauwerberin wurde bis jetzt nicht einmal ein erstinstanzlicher Bescheid der MA 37 erlassen. Die vor allem für Schulkinder gefährliche Tiefgaragenausfahrt des geplanten Projekts war auch Thema in der Bezirksvertretungssitzung am 16.April 2008, ein Antrag der Grünen wies auf die unfallträchtige steile Rampe hin und forderte Berücksichtigung durch die zuständigen Dienststellen. Dieser Antrag wurde von allen politischen Fraktionen einstimmig (!) unterstützt. Das Interesse der BesucherInnen des Informationsstands galt auch den beiden besonders schützenswerten 160 Jahre alten Lindenbäumen auf den unmittelbar angrenzenden Liegenschaften, Hietzinger Hauptstraaße 46 und Fleschgasse 8. Beide Bäume würden unweigerlich durch das geplante Bauvorhaben zu Schaden kommen. Der erste Baum ist seit Jahren ein Naturdenkmal mit der Nr 772, für die zweite Linde läuft seit über einem Jahr bei der Naturschutzbehörde MA 22 ein Unterschutzstellungsverfahren als Naturdenkmal bei der Naturschutzbehörde MA 22. Alle behördlichen Fachgutachten sind ausschließlich positiv. Der Anwalt der Bauwerberin meint jedoch: „Im Zusammenhang mit dem Umstand, dass unsere Mandantin auf der Liegenschaft ONr. 6 eine Wohnhausanlage samt Tiefgarage errichten wird, würde eine Unterschutzstellung des Baumes außerdem die Notwendigkeit umfangreicher und kostenintensiver Planungsänderungen bzw. Umbaumaßnahmen nach sich ziehen, die für unsere Mandantin wirtschaftlich völlig unzumutbar wären“ (Schreiben von RA Prammer an die MA 22 vom 1.Oktober 2007) Im Klartext: Wenn wir hier bauen wollen, können Sie doch keinen noch so wertvollen Baum unter Schutz stellen! Die BesucherInnen des Informationsstands der BI am vergangenen Samstag äußerten ihre Fassungslosigkeit über das geplante riesige Bauprojekt mit 18 Wohnungen samt Tiefgarage mit Worten wie: „Sind die wahnsinnig?“, „wieso kann so etwas erlaubt sein“, „warum macht man hier nicht einen Häupl-Park? oder „man soll hier einen den Senioren von Hietzing gewidmeten Gerstbach-Park (dzt Bezirksvorsteher) errichten, so einen geschlossenen intakten Grünbereich mit altem Baumbestand gibt es in ganz Hietzing nicht mehr“. Das Interesse und die Betroffenheit war groß, man war sich einig, „die Zeit ist reif für Bürgerbeteiligung bei Planungsentscheidungen!“ In Zeiten des Klimawandels und der CO2 Problematik darf nicht wieder Beton und Kommerzdenken gegen unersetzbaren Baumbestand gewinnen! [ zurück ]
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