Wienwahl 2020
Sonntag, 9. August 2020
Brief an die politischen Parteien ergeht anGemeinderats- und Landtagsabgeordnete der Wiener SPÖ! Herr BGM Michael Ludwig! Herr LAbg Christian Oxonitsch! Frau Katharina Weninger! Gemeinderats- und Landtagsabgeordnete der Wiener ÖVP! Herr Gernot Blümel! Klubobfrau Elisabeth Olischar! Frau Vera Schmitz! Gemeinderats- und Landtagsabgeordnete der Wiener GRÜNEN! Frau VZBGM Brigitte Hebein! Gemeinderats- und Landtagsabgeordnete der Wiener NEOS! Herr Thomas Weber! Gemeinderats- und Landtagsabgeordnete der Wiener FPÖ Herr VZBGM Dominik Nepp! Herr Alfred Wansch! Herr Christian Unger! Die Wien Wahl 2020 findet im Herbst statt. Die "Aktion 21 - pro Bürgerbeteiligung" ist eine Plattform, der inzwischen zig Bürgerinitiativen aus ganz Wien und Umgebung www.aktion21.at und inzwischen Österreich weit angehören www.aktion21-austria.at Wir befassen uns, wie schon der Name sagt, mit der Beteiligung der Bewohner*innen bei allen Prozessen, die das Lebensumfeld betreffen laut Aarhuskonvention 2001, Ratifikation durch Österreich 2005 und 2008 durch den Ministerrat. Wir führen schon seit über 10 Jahren immer wieder Gespräche mit den Wiener Parteien Vertreter*innen und deren Bürger*innenbeteiligungsbeauftragte und versuchen uns engagiert und aktiv einzubringen! Sie finden im Anhang unsere Fragen, um deren Beantwortung wir Sie bis Ende August höflich ersuchen, ist doch das Thema Bürger*innenbeteiligung essentiell für eine "smart city" des 21. Jahrhunderts. Zum Brief Klick Hier In Erwartung Ihrer geschätzten Antwort verbleibe ich mit freundlichen Grüßen Andrea Willson Obfrau Aktion 21 - pro Bürgerbeteiligung PS.: Für weitere Fragen stehe ich auch gerne persönlich unter 069918205372 zur Verfügung! [ zurück ]
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- Wien-Wahl
von Helmut Hofmann am 2020-08-16 um 19:40 Uhr - Ich bin sehr erfreut über diese Initiative, die wohl wie ähnliche zuvor mehr oder weniger vollmundige Lippenbekenntnisse zu mehr Bürgerbeteiligung und sonst leider gar nichts generieren wird. Aber ich weiß: auch eine Frage, was die Partei bisher für mehr Bürgerbeteiligung gebracht hat, wäre nicht zufriedenstellend beantwortet worden, wie denn auch. Aber es ist immer gut, wenn man der Politik in gewissen Abständen den Spiegel vor die Nase hält.
Leider, man möge mir dies kritisch Wort verzeihen, hat der Spiegel einen kleinen „blinden Fleck“:
Sprache hat essentiell etwas mit sprechen zu tun und sprechen ist primär ein phonetischer Vorgang, für den das geschriebene Wort nur ein Festlegungsmittel ist. Hinzu kommt seit mehr als einem Jahrhundert die Festlegung auf Tonträgern.
Da drängt sich - nicht nur mir - die Frage auf: wie setzt man das Sternchen in Bürger*innen in ein Phonem um? Der deutsche Duden kennt dieses schriftfremde Zeichen und gestattet seinen Gebrauch wahlweise zur herkömmlichen (generisches Maskulinum) Schreibweise. Über die Aussprache schweigt er sich allerdings aus. Da ist das Österreichische Wörterbuch praxisnäher und verweigert die Sternchenschreibung.
Meine persönliche Meinung: wenn es sich um eine pauschale Anrede oder Bezeichnung bestimmter Personen beiderlei Geschlechts handelt wie etwa zu Beginn einer Ansprache, sollten uns diese ein „Bürgerinnen und Bürger“ wert sein, also „Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger!“ und nicht etwa „Sehr geehrte Bürger*innen“, wo manche statt des * eine Kunstpause einfügen, manche das „innen“ so aussprechen, dass man nicht weiß, ob nur weibliche Zuhörer gemeint sind und manche unsicher werden, ob sie nicht doch lieber die „alten“ Formel vorziehen sollten, die sprachkonform und nicht sprachverbiegend daherkommt. Wenn es aber um eine geschlechtsneutrale Personenmehrheit geht, sehe ich keinen hinlänglichen Grund, eine Sprache gewaltsam zu verändern. Das generische Maskulinum wirkt im allgemeinen Sprachgebrauch höchstens dann diskriminierend, wenn es den Menschen, so wie in totalitären Staaten, Tag und Nacht eingetrichtert wird. (Vielleicht werden dann eines Tages alle Bücher darauf abgeklopft, ob so was garstiges darin vorkommt und wenn ja, diese Bücher verbrannt oder zumindest weggesperrt und verboten).
Wie auch immer: Kunstsprachen, und um eine solche handelt es sich, wenn Formen aufoktroyiert werden, statt sich im Sprachgebrauch von selbst zu entwickeln, haben ein relativ kurzes Leben, auch wenn man sie noch so gewaltsam durchzuboxen versucht. Der Nazisprech ist ja schließlich auch rasch verschwunden, wie der Spuk zu Ende war. Und: man muss nicht jeden Unfug mitmachen, schon gar nicht den von Gehirnwäscher*innen.
Helmut Hofmann