Monster-Wohnprojekt in Rodaun geplant
Montag, 6. Mai 2013
Seit Jahren ist die Stadtregierung Wiens untätig in Sachen Luftbelastung und Verkehrsreduktion. Trotz Verkehrskonzept 1994 – geplante Reduktion der CO² Werte – passierte das Gegenteil: seit 1990 eine Zunahme um 46 % - Tendenz weiter steigend!„Nachweislich leiden Tausende Wiener Kinder an schweren Atemwegs- und Lungenerkrankungen infolge winterlichen Feinstaubs sowie sommerlichen Ozons, wofür der städtische Kfz-Verkehr hauptverantwortlich ist“ (aus: Wer baut Wien? Reinhard Seiß, 2008) Geplantes Monster-Wohnprojekt (450 Wohneinheiten) anstelle des alten Zementwerkes wird trotz aller Versprechungen der BetreiberIn Waldmühle Rodaun GmbH (gegr. 27.3.09) zusätzlichen Dauerverkehr anlocken, allein durch einen Nahversorgungsbetrieb (der 4. BILLA im Umkreis?) Wiener Sozialer Wohnbau ist tot! Wer ist noch „gemeinnützig“? früher: die Stadt Wien stellte nur die Betriebs- u. Erhaltungskosten in Rechnung, aber nicht die Grund und Baukosten, der Mietzins war 4 - 8 % eines Arbeiterlohnes heute: ein Konglomerat von „Gemeinnütziger“ Aktiengesellschaft,Wohnbauträgern und Banken (Bank Austria, Immobank) versucht möglichst viel Profit aus Wohnungen zu lukrieren. Leistbares Wohnen kann somit nur hoch subventioniert (Wohnbauförderung, Mietbeihilfe) möglich sein! „Ich will bauen – Wald und Flur versauen....!“ Es läßt bauen: die Waldmühle Rodaun Errichtungs- und Verwertungsgesellschaft zu je 25% Anteil bestehend aus„Österreichisches Siedlungswerk“ Gemeinnützige Wohnbauaktien-gesellschaft (Aktionäre: Fa. Christliche Nothilfe Österr. GesmbH (14,85%), Fa. Ingeborg Meier (Aufsichtsrätin), Privatstiftung e.V(60,18%), Fa. EWV Wohnbau Unternehmensbeteiligungs-aktiengesellschaft AG (4,97%); 20 % Aktien (Streubesitz?), Firma Wohnbauvereinigung für Privatangestellte – Gemeinnützige GmbH (GPA), Fa. Gemeinnützige Bau- und Wohnungsgenossenschaft „Wien Süd“ . Politische Gefälligkeits-Flächenumwidmung am 18.12.2009: Zementwerk Rodaun (25.000 m²) nur 15.500 m² sollen verbaut werden und der Rest soll für Grün- und Gemeinflächen (?) genutzt werden. Keine Einsicht für Anrainergemeinden in lfd. Planung! Flächenvergleich: bei der Verbauung vom Bahnhofsgelände Wien Mitte wurden 25.000 m² Wohnfläche für kommerzielle Flächen gestrichen Spekulationsgeschäft: Österreichisches Siedlungswerk ist Bestbieter um EUR 9,34 Mio. beim Ankauf der Döblinger Tegethoff-Kaserne (heute vom 29.6.12) Mitgliedsbeiträge für Abrisskosten? Durch 25% Beteiligung ist auch die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) mit von der Partie bei mind. EUR 4 Mio. veranschlagten „Baubereit-stellungskosten“. Rechnungshof verweist auf fehlende Verbindlichkeit der übergeordneten Konzepte beim Stadtentwicklungsplan z.B. Verordnung von Siedlungsgrenzen „Und auch künftig dürfte das Rathaus (auf Druck von Investoren/Anmerkung) durch entsprechende, Widmung, Erschließung und Förderung die Bebauung abgelegener Liegenschaften..forcieren.“ Aber sicher nicht mehr, wenn es genug BürgerInnen gibt die sich dagegen aussprechen und dieser Willkür-Baupolitik Einhalt gebieten! Zahlen die für sich sprechen: Rund 1,9 Millionen m² Boden verfügt der Wohnfonds für den Wohnbaubedarf für die nächsten 40 Jahre (Schätzung Rechungshof) 600 leerstehende Geschäfte mit insgesamt 100.000 m² Verkaufsfläche bei den traditionellen Geschäftsstraßen; „600.000 m² Bürofläche stehen derzeit in Wien leer „(Der Immobilienmarkt, 2005) Daher können Sie mit gutem Gewissen gegen dieses „Wahnprojekt“ unterschreiben! Im Anhang zwei Flugblätter eine Unterschriftenliste und die Vorstellung der Initiative Für die Initiative Wienerwaldschutz Klaus Wechselberger klaus.wechselberger@ams.at Foto:Klaus Wechselberger, Historische Aufnahme Juli 2012: Die Bäume im Vordergrund wurden bereits alle gefällt – die Doppeltürme (Stahlbeton) links im Bild im April 2013 unter Lärm und Staub abgerissen – der größte Turm (letzte Turmfalkenzuflucht) sollte ursprünglich stehen bleiben – bei aktuellem Planungsstand ist das aber nicht mehr vorgesehen. Foto: Klaus Wechselberger: Ehemaliges Zementwerk Lafarge Perlmoser Rodaun, Schneefall im Februar 2013. Situation nach Abbruch der ehemaligen, asbestbelasteten Schotteraufbereitungshalle; künftige Wohnydille mit Felsenblick und Schattenseite; 5 – 6 stöckige Siedlungsbauten sollen hier errichtet werden Foto: Klaus Wechselberger: Ehemaliges Zementwerk Lafarge Perlmoser Rodaun; Februar 2013; Industrieensemble ohne Nutzungsmöglichkeit? Beobachtungstum, Kletterturm, Zementmuseum/Arbeiterkultur, Zeitzeuge der Zementherstellung – alles kein Thema – Turmfalken, Wildtauben wurden durch die Abrisstätigkeit in der Brutzeit vertrieben – massivste Stahlbetontürme benötigen immensen Energieaufwand für Baubereitstellung – woanders werden um viel Geld Klettertürme erbaut… Links zu diesem Thema
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- Anrainerbonzen
von Karin bauer am 2013-07-17 um 21:08 Uhr - Auch hier verstecken die Verhinderer und Arbeitsplatzvernichter ihre wahren Ablehnungsgründe sehr geschickt! In Wahrheit geht es ihnen doch nur um Parkplätze und den Verkehr!
Und alle die dagegen sind sollten ihr Haus sofort abreissen und Bäume pflanzen! Gibt ja eh genug leere Wohnungen oder?- Anrainerbonzen
von Klaus Wechselberger am 2014-05-04 um 02:20 Uhr - Sehr geehrte Frau Bauer!
Ich habe als Kind wahre Natur- und Abenteuerräume erleben dürfen, in einem Dorf mit Holzwirtschaft, bäuerlichen Strukturen, einer spannenden Flußlandschaft, sogar einer Seenlandschaft. Damals noch unverbaute Wiesen und ein aufgelassenes, altes Sägewerk und Holztriftrelikte. Freiräume mit verschiedenen Tieren - heute vom Aussterben bedroht.
Anrainer bin ich keiner, aber ich sehe den Verlust von Freiraum und Naherholungsraum sehr kritisch, weil er für StadtbewohnerInnen wichtig ist. Auch für eine gesunde Entwicklung von Kindern.
Es geht bei dem geplanten Wohnbauprojekt speziell um die Art der Ausführung und Größe an dieser engen Stelle des Kaltenleutgebener Tales. Ökologisch angepriesen, aber keine Niedrigenergiehäuser, keine Dachschwimmbäder oder Naturbadesee, keine Photovoltaik, keine Regenwassernutzung, nach bisherigen, bekannt gewordenen Planungen.
Wer wird in der von der Örtlichkeit umstrittenen Villenanlage - dreistöckig - auf ehemaligem, schadstoffbelasteten Abraumhaldenboden wohnen?
Privilegierte Menschen mit abgesichertem, hohem Einkommen wahrscheinlich.
Arbeitsplätze vor Ort wären wünschenswert: etwa ein Recyling- und Reparaturbetrieb mit Bahnanschluß, ein Kulturhaus für Veranstaltungen, ein Biosphärenpark-Zentrum, ein Kletterturm mit Turmcafe ist nicht mehr möglich....
Übrigens leere Wohnungen und Häuser gibt es in Wien und Niederösterreich als Investions- oder Spekulationsobjekte.
Ich wünsche mir einen sozialen, trotzdem qualitativ guten Wohnungsbau, direkt durch die Gemeinde Wien, besonders für Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen kein ausreichendes Einkommen haben.
Was ich abschließend noch sagen möchte: unser altes Haus wurde teilsaniert und ist mit Solarkollektorfläche ausgestattet. Und Bäume lassen wir wachsen, soviele in der relativ kleinen Gartenfläche Platz haben. Es sind mehr als 10 und sie speichern CO² und produzieren Sauerstoff
Mit einfach umweltfreundlichen Grüßen
Klaus Wechselberger
Umweltinitiative Wienerwald
- Anrainerbonzen