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Aktion 21
AKTION 21

Weltkulturerbestatus für das weltberühmte Otto Wagner Ensemble am Steinhof?
Leider „Nein“!





Sonntag, 23. Oktober 2011

Sitzung des Wiener Gemeinderats am Freitag, 21.Oktober 2011 –
Kurzbericht einer Galeriebesucherin


Groß waren am 21.Oktober 2011 die Erwartungen, Bürgermeister Häupl würde endlich im Gemeinderat ein Machtwort sprechen und die Verbauung und damit die geplante Zerstörung der kulturhistorisch einzigartigen Otto Wagner Spitalsanlage stoppen. Der Zorn der Bürger und Bürgerinnen Wiens über die geplante Verbauung des Ostteils der denkmalgeschützten Otto Wagner Spitalsanlage kocht zur Zeit hoch, aber auch aus ganz Österreich und anderen Teilen Europas sind inzwischen laute Proteststimmen zu hören.

Vorgeschichte:
In der Gemeinderatssitzung am 25.Juni 2008 war der Verkauf eines Teils des Jugendstilensembles an die GESIBA mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP und FPÖ beschlossen worden.
„Es würden damit notwendige finanzielle Mittel für die bauliche Sanierung der Gesamtanlage (und) für die Erhaltung lukriert …..wobei natürlich die Grünflächen erhalten bleiben. Nachdem es sich um eine überwiegend denkmalgeschützte Anlage handelt, werden natürlich auch die Auflagen des Denkmalschutzes beachtet“ .
Man sprach sich dafür aus dass „die Bebauung dieses östlichen Spitalsareals unter Bedachtnahme auf die kulturelle und naturhistorische (?? Anm. Verfasser) Bedeutung des ursprünglichen Bauensembles erfolgt“. Ein Verkehrskonzept sollte in der Folge entwickelt werden und im Einvernehmen mit den Bezirken eine „sanfte infrastrukturelle Erschließung“ vorgesehen werden. Dieser von der absoluten SPÖ Mehrheit mit der ÖVP eingebrachte Beschlussantrag für die Bebauung fand damals die Zustimmung von SPÖ, ÖVP und FPÖ.

Der Zustimmung der Landeskonservatorin für Wien, Dr.Barbara Neubauer (seit 2008 Präsidentin des Bundesdenkmalamts) hatte man sich im Vorfeld bereits versichert. „Denkmal- Ensemble- und Landschaftsschutz wären absolut sicher. Alle Maßnahmen finden im Rahmen eines Gesamtkonzepts sowie in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt und den zuständigen Umweltexpertinnen statt“, stellten Brauner, Schicker und Neubauer einhellig fest, so die Rathauskorrespondenz vom19.Mai 2006.

Rettungsversuche der Grünen (Gretner), als einzige Fraktion stimmten sie weder der für die Verbauung notwendigen Umwidmung 2006 noch dem Verkauf zu, verliefen ergebnislos. Auch ein am 15.Dezember 2006 eingebrachter Beschlussantrag, die zuständigen Stellen der Stadt Wien mögen sich dafür verwenden, einen Antrag zur Aufnahme des Geländes „Otto Wagner Spital“ zum Weltkulturerbe stellen, scheiterten an der absoluten Mehrheit der SPÖ. Ein solcher Antrag war zuvor auch schon von der ÖVP formuliert worden (Wolf), war aber ebenso gescheitert.

Die Gemeinderatssitzung am 21.Oktober 2011 wurde angesichts der Aufregung in der Bevölkerung und des enormen Medieninteresses mit großer Spannung erwartet, da „Steinhof“ als Thema angekündigt war. Wie würden sich die „Grünen“, nun in Regierungskoalition mit der SPÖ, verhalten? Würde Bürgermeister Häupl ein Machtwort sprechen, wie es in den Medien angeklungen war? Würde man die Widmung rückgängig machen? Würde man der GESIBA ein anderes Areal zur Bebauung im Austausch anbieten? Würde es zu einem Planungs- und Baustopp kommen, um die Bürger in einer Befragung in das Projekt einzubinden? (Die FPÖ hatte einen diesbezüglichen Antrag angekündigt). Die ÖVP wollte (neuerlich) einen Antrag zur Anerkennung der Jugendstilanlage Otto Wagner Spital als Weltkulturerbe einbringen, in ganz Ottakring waren entsprechende Plakate affichiert worden. Die Anträge waren für etwa 13 Uhr angekündigt worden.

Zu Beginn der Sitzung um 9 Uhr herrschte reges Getriebe im Sitzungssaal des Wiener Rathauses, es wurde heftig miteinander debattiert. Sowohl Bürgermeister Häupl als auch die Stadträte Ludwig, Brauner, Wehsely waren anwesend, die Bänke aller Fraktionen waren gut besetzt. Im Verlauf der Sitzung erfolgte dann die Mitteilung, Bürgermeister Häupl würde nur bis 12:30 anwesend sein.

Gegen 13 Uhr erfolgten dann die erwarteten Anträge (Leeb, Mahdalik), sie wurden nur von der jeweiligen Fraktion getragen und fanden daher keine Mehrheit. Weder Bürgermeister Häupl noch die Stadträte Brauner oder Wehsely waren im Saal anwesend. Vizebürgermeisterin Vassilakou war zwar im Saal, meldete sich aber nicht zu Wort. Die „Grünen“ stützten die Anträge von ÖVP und FPÖ nicht, im Gegenteil, in einer mehr als befremdlichen Rede von Christoph Chorherr, wurde auf die Rechtmäßigkeit der Verbauung hingewiesen, über die sich die „Grünen“ auch nicht freuten. Bedauerlicherweise ist die Grünabgeordnete Gretner, eine unermüdliche Kämpferin gegen die Verbauung des Otto Wagner Spitalsareals, inzwischen, wie alle Medien berichtet haben, aus dem Gemeinderat ausgeschieden.

Die Besuchergalerie war trotz eines – allerdings sehr kurzfristigen – Aufrufs der Bürgerinitiative „Steinhof-erhalten“ bei den Steinhofthemen äußerst schwach besetzt.

Johanna Kraft

Im Anhang der Artikel aus der Kronenzeitung vom 23. Oktober 2011,
ein Artikel aus der Wienerzeitung als Link sowie mehrere OTS.
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Problem 
von Ernst Straka am 2011-10-28 um 12:02 Uhr
Als Steinhof bezeichnet der Volksmund seit jeher alles was sich innerhalb der Steinhofermauer befindet.
Jetzt wird unterschieden zw. Spitalsbereich und "Steinhofgründen" deren Verbauung in den 80er Jahren, durch eine Bürgerbewegung die eine Volksbefragung zum Thema durchsetzen konnte, verhindert wurde.
Dort wo die Gesiba bauen will ist das Grundstück als Schutzzone ausgewiesen. Wenn nun der Hinweis auf das Bundesdenkmalamt kommt, muss man wissen dass die Leitung des BDA von der Politik
eingesetzt wird und ebenso schnell abberufen werden kann.
Wie sehr neues Bauwerk mit mit dem Denkmalgeschützten Gebäuden korrespondiert kann man am Beispiel des Westbahnhofes sehen. Das neue korrespondiert nicht sondern passt wie die Faust aufs Auge.
Ob die neuen Wohnungen mehr oder weniger Verkehr erzeugen als der derzeitige Anrainerverkehr, kann ich nicht beurteilen. Allerdings wird ZUSÄTZLICHER VERKEHR ERZEUGT!!!! Wie dieser zu bewältigen sei konnte auch der Verkehrsplaner Rosinak nicht beantworten.
Dass manche Menschen und Parteien Fehler erkennen und umdenken ist absolut in Ordnung!
Ihre Vorschläge, Fr. Weisgruber, dass andere Verantwortung für Kulturgüter übernehmen sollen für deren Erhaltung die Politik und wir alle mit unseren Abgaben, die im heurigen Jahr ohnedies sehr moderat mit + 33% Wassergebühren usw. ausfallen zuständig sind,
sind nicht gerechtfertigt.
wo ist das Problem?= 
von Katahrina Weisgruber am 2011-10-27 um 20:59 Uhr
es ist doch toll, wenn am Rand eines bestehendesn Ensembles, wo jetzt nur ein höässlicher 60er Jahre Bau steht, etwas Neues errichtet wird, das mit dem alten Ensemble korrespondiert. Dafür gibt es doch das Bundesdenkmalamt, dass eben festzustellen hat, ob ein genaues Bauwerk zum Ensemble passt.

Von einer Zerstörung der Anlage kann keine Rede sein, sondern es wird die Anlage vielmehr durch ein modernenes, neues Bauwerk aufgewertet.

Wohnungen dort sind doch ideal, eine schöne Wohnlage, ausreichende Straßenverbindung...die Wohnungen erzeugen sicher nicht mehr Verkehr als die Kleingärten (Einfamilienhäuser) die dort den ganzen Hügel zupflastern und für die nebenbei bemerkt sicherlich hunderte Bäume gerodet wurden.

Die Steinhofgründe werden gar nicht angetastet, die sind sowieso am Plateau über der Kirche.

Dir größte Sauerei ist in diesem Zusammenhang aber das Verhalten der ÖVP und FPÖ...beide Parteien haben für die Widmung gestimmt und tun jetzt so, als ob die dagegen wären!
Mein Vorschlag: die beiden Parteien, die Kronen Zeitung und alle Leute die unterschrieben haben, sollen das Gelände von der Gesiba zum Kaufpreis zzgl. Nebenkosten und Planungskosten und einem kleinen Gewinnzuschlagkaufen (alleine die Dichands bekommen jährlich 10 Mio Euro aus der Krone) -- das sollte doch kein Problem sein...und dann können sie das Gelände der Öffentlichekeit kostenlos zugänglich machen und die Erhaltung jährlich aus eigener Tasche bezahlen!
sturmzeit ist hoffentlich bald vorbei! 
von Windnetz am 2011-10-26 um 21:10 Uhr
Wieder moi Zeid für geistigen Dünnschiss, der spritzt in alle Foren.
Bäume 
von sturm am 2011-10-26 um 17:06 Uhr
die BÄume werden doch eh umgeholzt, was soll also die jammerei?
Abladen des Bauschutts auf den Baumbestand 
von Johanna Kraft am 2011-10-24 um 14:22 Uhr
Diese Sauerei habe ich beim Baumschutzreferat von Penzing bereits angezeigt, der Eingang des Schreibens wurde bestätigt und man versprach, sich darum zu kümmern.
(bis jetzt habe ich allerdings noch keine Antwort bekommen)

Auch der Wiener Umweltanwaltschaft habe ich davon Mitteilung gemacht, auch hier versprach man, sich die Sache azusehen, man sei aber in das Projekt Otto Wagner Spital nicht eingebunden.
Kleinliche Parteipolitik! 
von Trauriger Kulturfreund am 2011-10-24 um 14:12 Uhr
VAMED-Baustellengrube heute:
Ein Wahnsinnsprojekt, mehrere Bagger haben eine riesige Schlammgrube ausgehoben und buddeln weiter und tiefer, die Zufahrt und der Eingang Reizenpfenninggasse ist völlig verdreckt,
und das Ärgste:

Der gesamte Erd-Aushub wird oberhalb der Monster-Bau-Grube zwischen den alten Bäumen, die (noch) stehen, gelagert!!

Gibt es niemanden, der das kontrolliert und darauf achtet, daß mit der wenigen noch verbleibenden Natur dort schonend umgegangen wird?

Baumschutzgesetz, Baupolizei, Kontrollen, brauch ma net, mir san mir!

Die Zeit drängt, der VAMED-Waschsalon und -Badetempel wird Dimensionen für olympische Spiele bekommen, und im Rathaus NUR Hickhack:

http://www.wien.gv.at/rk/msg/2011/10/210...
Besuchergalerie 
von Erfahrung am 2011-10-24 um 12:14 Uhr
Ein Besuch auf der Besuchergalerie des Rathauses ist lehrreich und deprimierrend:
Das traurige intellektuelle Niveau der sog. Volksverteter offenbart sich hier ungeschminkt, und was die miese Packelei (Rot+Grün = Hora+ Chorherr) rund das kleinliche Gezänk der Parteien fern jeder Sachpolitik zum Schaden der Bürger und Steuerzahler betrifft:

In der Steinhof-Debatte wurde es klar:
Der österreichische Mensch (sprich Politiker) wird durch Schaden nicht klüger, sondern DÜMMER!

(Karl Kraus)
 
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