Offener Brief an BM Häupl
Mittwoch, 12. Oktober 2011
Am 12. Oktober wurde von der Bürgerplattform Initiative Steinhof der folgende offene Brief an Hr. BM Häupl sowie an Politiker (Gemeinderäte, Stadträte, Bezirksvertreter Penzing und Ottakring) und die Medien per Mail versendet.Von der Bürgerplattform Initiative Steinhof c/o Club International Payergasse 14, 1160 Wien e-mail steinhof@gmx.at An den Bürgermeister der Stadt Wien Dr. Michael Häupl Rathaus 1082 Wien Betreff: Otto Wagner Spitals - Areal Sehr geehrter Herr Bürgermeister! Bisher hat die in den letzten Monaten betriebene " Bürgerinformation " über Fakten und geplante Bauvorhaben mehr offene Fragen als Aufklärung mit sich gebracht. Wir ersuchen Sie hiermit, umgehend der Bevölkerung, den politischen Entscheidungsträgern, den Bezirksvorstehungen der Bezirke 14 und 16 sowie den Medien offenzulegen, welche Fakten, welche Pläne für das Otto Wagner Spitals - Areal tatsächlich vorliegen. Als Faktum gilt seit Jahren: Die Fa. Gesiba kaufte 2008 26.000m2 Baugrund im Südosten der Anlage, für nördlich darüber befindliche 36.000m2 besitzt Gesiba das Vorkaufsrecht. Diese Zahlen wurden stets bei Bürgergesprächen, in Veröffentlichungen, in Medienberichten genannt. In der Informationsbroschüre der Bezirke Penzing und Ottakring, anlässlich der Bürgerversammlung in der Spettergarage, wird zwei Mal explizit auf ganz andere Zahlen hingewiesen: " Im Jahr 2008 har der Bauträger Gesiba ein rund 211.000m2 großes Grundstück im östlichen Teil des Otto-Wagner-Spitals erworben." Das bedeutet, dass die Fa. Gesiba bereits über die gesamte Osthälfte der Anlage - ab Mittelachse - verfügt. Und diese Flächen natürlich auch nutzen möchte. Es stellt sich die Frage, ob wirklich alle Gemeinderats - Mitglieder, die diesem Verkauf zugestimmt haben, über das Ausmaß und die Tragweite korrekt informiert wurden. Warum wurde bisher nie öffentlich darüber gesprochen ? Heute berichtet sogar die Kronenzeitung darüber. Es ist hoch an der Zeit, endlich alle tatsächlichen Fakten und Pläne auf den Tisch zu legen. Von Bürgerbeteiligung an diesem Projekt kann bisher ja keine Rede sein. Da sollte wenigstens die Bürgerinformation ehrlich und klar sein. Hochachtungsvoll für die Bürgerplattform Initiative Steinhof Wolfgang Veit Christine Muchsel Karl Melber Gerhard Hadinger Edith Steininger Christa Hasengruber Dateien zu diesem Thema
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- interessant ist schon, wofür die Gemeinde Wien Geld hat!
von Steuerzahlerin aus Ottakring am 2011-10-16 um 22:59 Uhr - zB für die vielen Glanzbroschüren an alle Haushalte, aus denen einen die unfähigen Politiker entgegengrinsen - die muss dann der Steuerzahler auch noch mit seinen Müllgebüren entsorgen!
Aber für die Erhaltung eines hochinteressanten Otto Wagner Ensembles ist kein Geld da, das muss "vermarktet werden", weil sich "Investitionen" in die Instandhaltung nicht lohnen und man "auf der Bank mehr Geld bekommt".
Dass die umgebende Mauer das gesamte denkmalgeschützte Ensemble einschließt, ist wohl klar!!! - "Legal - illegal - sch...egal"
von Internationaler Finanzberater am 2011-10-16 um 21:22 Uhr - "Wien wächst" - in Richtung Ignoranz, Banausentum und Provinzialität!
Hier braucht man gar keinen Pisa-Test bemühen, mancher spricht für sich selbst und offenbart den Mangel an Intellekt und Lernfähigkeit, traurig.
Weltkulturerbe? Ästhetik? Funktionalität?
WEG DAMIT:
Zwischen Schloß Schönbrunn und Gloriette ist noch Platz für 2.000 Wohnungen!
Der Platz zwischen Oberem und Unterem Belvedere reicht für 3.000 Wohnungen!
Wien muß Kuala Lumpur werden - oder noch besser: PALERMO!
Wozu hat man Freunde? - "Sachargumente" und deren Hinterfragung
von Besserwisser am 2011-10-16 um 19:13 Uhr - • „historisch belastetes Areal“
„historisch Belastet“ ist in Wien vieles. Geht man von den Verbrechen gegenüber Menschen aus, die im Laufe der Geschichte begangen wurden: Gladiatorenkämpfe, Folter, Hexenverbrennung, Hinrichtungen, sexueller Missbrauch. Bezogen auf den Spiegelgrund macht eine neue Verbauung oder die Nutzung des Bestandes das Geschehene nicht ungeschehen und auch nicht vergessen.
Warum man trotz der Vorgänge den Spiegelgrund nicht mehr oder anders Nutzen sollte, ist mir nicht klar. Mit dieser Argumentation der „historischen Belastung“ darf man in Wien gar nichts mehr machen.
Man kann am Spiegelgrund eine Gedenkstätte errichten, nur sollte man Aufpassen, nicht ganz Wien mit Gedenktaferln zuzupflastern, weil sonst das Gedenken nicht mehr stattfindet.
• Fällen von ca. 170 Bäumen
Stimmt, nur sind laut Baumschutzgesetz Ersatzpflanzungen verpflichtend und gefährdet ein Fällen von 170 Bäumen auch nicht den Planeten Erde. 170 Bäume werden für den Menschen jede Millisekunde irgendwo gefällt, fraglich ist hierbei nur ob eine intakte Natur wie ein Auwald oder Regenwald zerstört wird oder eine vom Menschen angelegte Parklandschaft umgestaltet wird. Nachdem überall einmal Wald war, mein Vorschlag: gleich die Häuser der Leute, die gegen die Baumfällungen für ein Wohnhaus sind, wegreißen und die frei werdende Grundstücksfläche der Natur zurückgeben. Diese Leute können in Zukunft entweder im Wald oder in einem feuchten, ungenutzten Keller des typischen Wiener Gründerzeithauses leben. Alternativ diese Leute aus ihren Wohnungen aussiedeln und die Wohnung den Wohnungssuchenden geben.
-) enormes zusätzliches Verkehrsaufkommen bei geplanten
ca. 620 Wohnungen
Das Verkehrsaufkommen tritt allerdings immer auf, wenn 620 Wohnungen irgendwo gebaut und auch bewohnt werden. Hier stellt sich die Frage mit welcher Verkehrsmittelwahl das Verkehrsaufkommen abgewickelt wird.
Möglichkeit 1: die Häuser entstehen als Einfamilienhäuser im Umland: nebst der Zerstörung der Natur durch den enormen Flächenverbrauch wird der Verkehr mit dem PKW abgewickelt bei Überwindung größerer Distanzen und somit mehr Ressourcenverbrauch
Möglichkeit 2: die Stadt wird verdichtet und die Wohnungen entstehen im Geschoßwohnbau in dichterer Bebauung: dann besteht die Chance, dass ein Großteil des Verkehrs öffentlich abgewickelt wird bzw. durch die höhere Dichte und die geringeren Distanzen zu Nahversorgung etc. mehr zu Fuß gegangen oder mit dem Fahrrad gefahren wird.
Möglichkeit 3 für das Gebiet: wenn dort niemand ein, vermutlich „Auto-,Verkehrsaufkommen“ will, den ganzen Berg zur autofreien Fußgängerzone machen! Insbesondere sollten auch alle, die gegen den Autoverkehr sind, sofort mit gutem Beispiel vorangehen und in Wien nicht mehr mit dem Auto selbst oder als Mitfahrer fahren, z.B. gleich freiwillig eine schriftliche Verzichtserklärung auf Lebenszeit unterschreiben. Wer dazu nicht bereit ist und selbst mit dem Auto fährt, der sollte sich auch nicht über Autoverkehr aufregen, sondern selbst ein gutes Beispiel sein.
• in den umliegenden Kleingärten ist nach der Umwidmung ganzjähriges Wohnen möglich. Dementsprechend wird gebaut. Für die Autos dieser Leute gibt es KEINERLEI Stellplätze.
Keine Stellplätze gibt es im 8. Bezirk. Da oben gibt es Parkplätze zum Saufuttern. Nachdem die Parkplatzproblematik ja schon länger ein Thema ist, ist in der Wiener Bauordnung für jede Wohnung auch ein Stellplatz verpflichtend vorgesehen. Die Problematik bei Kleingärten ist leicht zu lösen: entweder nicht für ganzjähriges Wohnen widmen, wenn tatsächlich keine Stellplätze vorhanden sind, oder eine Garage bauen. Alternativen: Kostenpflichtige Kurzparkzone mit deutlich höheren Gebühren als jetzt oder wie z.B. in Singapur: keine Anmeldung eines PKW ohne Stellpatznachweise.
-) Gefahr, dass diese Gegend aufgrund des unbewältigten Verkehrs- Aufkommens eines Tages kollabiert und verhüttelt wird
so schnell kollabieren Gegenden nicht, vor allem da das Verkehrssystem dynamisch ist. Je mehr Stau und je weniger Parkplätze vorhanden sind, desto weniger wird mit dem Auto gefahren. Dann besteht die Möglichkeit die Straßenbahn 48 / 47 wider statt dem 48A zu reaktivieren – ein ULF Langzug hat die doppelte Kapazität wie ein Gelenksautobus + zusätzliche Buslinie vom Eingang Spitalsareal über Ostteil und Staudgasse bis U3 Ottakring einrichten. Selbst im gründerzeitlichen Stadtgebiet zwischen Gürtel und Vorortelinie ist noch gar nichts „kollabiert“ – also keine Panik!
Was mit „verhütteln“ gemeint ist weiß ich nicht, aber Platz genug für den Verkehr ist mit Sicherheit.
• keine Infrastruktur an Verkehrswegen vorhanden
technische Infrastruktur wie Wasser, Strom, Kanal ist sicher vorhanden, soziale Einrichtungen (Schulen, Kindergarten etc) können am Areal errichtet werden, Verkehrsinfrastruktur siehe vorhergehender Punkt ist auch kein Problem.
-) offiziell werden 30 % der Wohnungen gefördert - Aufteilung?
ab 100 geförderten Wohnungen muss es eine Ausschreibung
geben
Warum ist das ein Argument gegen das Bauprojekt? Außerdem muss es erst bei 300 Wohnungen einen Bauträgerwettbewerb im geförderten Wohnbau geben, wobei de Grundeigentümer-Genossenschaft ein Fixstarter ist.
-) Beeinträchtigung des wunderschönen Ensembles als Ganzes
-I Stadt wächst" kein Argument zur Zerstörung eines gewachsenen
Ensembles. Ins Areal der Hofburg wird auch nichts gebaut.
Richtig, hier ist aber das Bundesdenkmalamt zuständig und nicht die Stadt. Entweder das BDA hat noch immer keinen Denkmalschutzbescheid erlassen, dann ist gar nichts denkmalgeschützt und dann der Eigentümer machen was er will. Oder es gibt einen Denkmalschutz mit Ausprägung Ensembleschutz, dann ist genau festzulegen, bis wo hin genau das Ensemble geht. Ich bin der Meinung, dass das Ensemble eigentlich links und rechts der Achse Eingang – Otto Wagner Kirche symmetrisch besteht und dass die Teile im Osten gar nicht mehr dazugehören. Wie dem auch sei, wenn ein Ensembleschutz alles unter Schutz stellt, dann muss auch im Bescheid klar dargelegt sein, warum und welche Freiflächen geschützt sind – alle Freiflächen, die dann nicht geschützt sind, können natürlich auch bebaut werden.
PS: was offenbar niemand verstehen will: Denkmalschutz heißt NICHT, dass man nichts ändern darf. Denkmalschutz heißt nur, dass jede Änderung genehmigt werden und das Schutzgut nicht zerstört/beeinträchtigt werden darf. Zubauten, neue Gebäude, neue Architektur, Umbauten sind zulässig – denn wichtig für jeden funktionierenden Denkmalschutz ist die wirtschaftliche Nutzbarkeit eines Objektes, und das heißt, die erzielbare Rendite. Und wenn ein Objekt 1% / Jahr abwirft, dann zahlt es sich eben nicht aus auch nur irgendwas zu investieren (weil man bei jeder Bank bessere Zinsen bekommt) – und wenn nichts investiert wird, dann verfällt jedes Gebäude von ganz alleine.
PPS: und nein, man kann nicht einfach den Eigentümer verpflichten. Wenn der nämlich kein Geld hat (bzw. die GmbH bei der hohen Vorschreibung Konkurs anmeldet), dann kann man an Sanierung vorschreiben was man will, es wird nicht passieren, es sei denn es macht wieder „der Staat“, der auch kein Geld hat und Konkursreif ist. - Die Bundesministerin für Unterricht, Kultur und Kunst ist inteessiert
von P.P. S., Wien am 2011-10-12 um 21:30 Uhr - Schmied ist interessiert
http://diepresse.com/home/panorama/wien/...
" .......Schmied ist interessiert ...... Diese zeigt sich überraschenderweise gar nicht abgeneigt. Ja, sie habe Interesse. Die Hofreitschule würde gut in die Wiener Kulturmeile passen, hieß es in ihrem Büro. Und nicht zuletzt sei Schmied selbst staatlich geprüfte Reitlehrerin gewesen."
An der Übernahme der Lippizzaner in Ihr Kulturressort.
Aber der Denkmalschutz ressortiert bereits in ihr Ministerium: Also bitte, auch hier betr. Erhalt des Jugendstil-Schatzes nicht nur Interesse, sondern Engagement und inneres Feuer zeigen; sonst wissen die Schüler in 3 Jahren nicht mehr, was ein hervorragender Architekt vor über 100 Jahren in Zusammenarbeit mit einer hervorragenden Stadtverwaltung und Regierung für die "armen Kranken von Wien" leisten konnte! - Kultur-Stadtrat - Kultur-Sprecher - Kulturministerin? Hallo!!
von Peter P. Schmidt, Wien 18., am 2011-10-12 um 19:48 Uhr - Hat sich eigentlich die Frau Ministerin Dr.Schmied, nicht nur für Lehrer, sondern auch und vor allem für Kunst und Kultur in diesem Land/dieser Stadt zuständig, zu diesem brisanten Thema zu Wort gemeldet?
Es kann ihr doch nicht gleichgültig sein, wenn dieses herausragende Kulturgut zerstört wird? Auch für Steinhof ist sie zuständig und verantwortlich! Die Lippizaner möchte sie in ihr Ministerium bekommen, Steinhof hat sie schon - also worauf wartet sie?
Auch nur ihrer Partei, der SPÖ, verpflichtet und nicht den Bürgern und Steuerzahlern??
Schreiben Sie ihr! Rufen Sie an! Mailen Sie!
Vielleicht weiß sie noch gar nichts von dem drohenden Desaster und ist froh, wenn sie wer darauf aufmerksam macht:
Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied
Claudia.Schmied@bmukk.gv.at
http://www.bmukk.gv.at/ministerium/minis...
Und bei den Grünen gibt es im Parlament einen Kultursprecher, der sich auch noch nicht geäußert hat:
Wolfgang Zinggl, Abg.z.NR:
http://www.gruene.at/personen/wolfgang_z...
wolfgang.zinggl@gruene.at - VAMED
von Ernst Straka am 2011-10-12 um 17:15 Uhr - Gerade zurück von einem Spaziergang der durch schlammiges Gebiet geführt hat, weil Vamed bereits fleißig am werken ist trotz Sauwetter.
Wenn man so durch die, noch, schöne Anlage des Otto Wagner Spitals spaziert hat man auch viel Zeit zum nachdenken. Da beschäftigt mich immer wieder die Frage warum der Krankenanstaltenverbund nicht selbst, das sicherlich benötigte, Rehabzentrum bauen lässt oder direkt an die Vamed verkauft hat. Wird die Gesiba zwischengeschaltet, damit die wankende Baugesellschaft zu frischem Kapital kommt? Welcher Lobbyist hat diesen windigen Deal eingefädelt? Warum wurde auch noch bei der Bürgerversammlung mit falschen Zahlen der Eindruck erweckt dass die Wohnungen doch gar nicht so viel Platz einnehmen werden? Fragen über Fragen, aber keine Antworten von den zuständigen Politikern. - Dank an die Printmedien und die mutigen Journalisten und Redakteure - aber wo bleibt der ORF???
von Andrea St., 1160 Wien, Betroffene am 2011-10-12 um 16:47 Uhr - Andrea De Carlo bezeichnet in seinem Buch „Das Meer der Wahrheit“ die Journalisten der italienischen Berlusconi-gesteuerten Fernsehsender sarkastisch und wütend als die "Meister des freien und unabhängigen investigativen Journalismus".
Wer denkt bei dieser Bezeichnung nicht auch an den ORF, der in seinen - wenigen - Kultursendungen über den Skandal am Steinhof, die Verschacherung und Vernichtung eines unersetzlichen österreichischen Kulturgutes, schweigt - und schweigt - und schweigt ....?
Haben sich die Redakteure des ORF mit ihrem Maulkorb abgefunden und längst arrangiert? Warum sonst wird zu diesem POLIT- Skandal UND dieser KULTURSCHANDE geschwiegen?
Denen, die nicht schweigen und über Steinhof berichten: Danke für die viele Arbeit und den vielen MUT, der hierorts offenbar bereits nötig ist, um die Wahrheit zu sagen.