Spielen Politiker mit der Gesundheit von Kindern
das altbekannte Kinderspiel „Sesseltanz“?
Sonntag, 28. November 2010
Die neuerlichen, unvermeidbaren Störfälle in den Wiener Müllverbrennungsanlagen - Brände, Austritt von gefährlichen Flüssigkeiten, Explosionen etc. – zeigen deutlich, dass für Kinder und Jugendliche der Zutritt zu diesen „gefahrengeneigten Anlagen“ verboten sein muss.Schon im Normalbetrieb werden unzählige chemische Verbindungen durch die Verbrennung erzeugt; diesen Immissionsprodukten werden Kinder (und Erwachsene) hilflos ausgeliefert. Wieviele Schadstoffe nehmen Besucher bei sog. „kulturellen Veranstaltungen“ und „Besichtigungen“ zwangsläufig durch Hautkontakt und Einatmen auf? http://www.aktion21.at/themen/index.html?menu=106&id=1082 Die Wirklichkeit verschwindet bekanntlich nicht, wenn man sie einfach bestreitet: Schönreden hilft längst nicht mehr. Welcher Politiker übernimmt die Verantwortung, dass weiterhin Veranstaltungen in der behübschten MVA Spittelau oder der neuen MVA Pfaffenau stattfinden, um so eine Ungefährlichkeit dieser chemischen Riesenreaktoren zu demonstrieren? Wie in unserem Beitrag „Es muß nicht immer Salzsäure sein! Explosionen und Brände tun’s auch!“ vom 25.7.2010 (http://www.aktion21.at/themen/index.html?menu=106&id=1020) angekündigt, wandten wir uns schriftlich wegen eines Zutrittsverbotes für Kinder und Jugendliche in MVAs an
Das Büro von Frau BM. Dr. Schmied erklärt, dass mangels einer Rechtsgrundlage eine Intervention leider nicht möglich sei. Die Entscheidung, solche Besuche zu gestatten, wird auf die „Schulleitungen“ abgeschoben, unter der Voraussetzung, „dass eine Gefährdung von Schülerinnen und Schülern ausgeschlossen werden kann“ .... (!) Gerade dieses Gefahrenpotential einer MVA kann unserer Meinung nach eben nicht abgeschätzt und die Gefahrlosigkeit keineswegs garantiert werden und bildete den Kernpunkt unserer Forderung nach einem Besuchsverbot! Weiters wird in dem Schreiben auf die positiv zu sehende „Umweltbildung“ durch solche Besuche und Exkursionen hingewiesen. In kritischer Auseinandersetzung „lasse sich die Gefährlichkeit und Umweltbelastung durch solche Einrichtungen .... anschaulich erarbeiten“. Die Besucher sollen so „Kompetenz“ erwerben. Dies darf bei den üblichen Jubelmeldungen und Propagandaveranstaltungen über die Technik der MV stark angezweifelt werden, geht es doch um eine Materie, die selbst renommierten internationalen Fachleuten hinsichtlich technischer, chemischer, toxikologischer, epidemiologischer, biologischer Problematik etc. immer wieder größte Schwierigkeiten bereitet. “Sesseltanz” siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Reise_nach_Jerusalem „Wo lassen beantworten?“ Präsidentin des Stadtschulrates für Wien, Frau Mag. Dr. Susanne Brandsteidl; Vizebürgermeisterin, Frau Mag. Renate Brauner, Amtsführende Stadträtin für Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke: Wien Energie lieferte auf Anforderung beider Büros eine perfekte Propagandajubelmeldung über die umweltfreundliche Technologie der Müllverbrennung ab. Diese wurde von beiden Büros wortwörtlich als „Antwort“ auf unser Schreiben übermittelt. Als Referenz für die angebliche Ungefährlichkeit dieser chemischen Riesenreaktoren (Verbrennungskapazität Wiens insgesamt über 1 Million Tonnen Müll pro Jahr) dient eine vom Betreiber erstellte „Umwelterklärung“. ACHTUNG: Die Umwelterklärung, die der Betreiber(!) erstellt, ist nicht mit der Umweltverträglichkeitsprüfung zu verwechseln! Probleme werden nicht gelöst, indem man sie als nicht vorhanden, ja sogar als perfekte Lösung präsentiert - auf die Gefährdung der Kinder durch Störfälle und den Ausstoß der unzähligen chemische Verbindungen im „normalen Betrieb“ der MVAs wurde mit keinem Wort eingegangen. Sesseltanz oder Schwarze Löcher im Bundesministerium für Gesundheit? Nachdem zwei an Herrn BM Alois Stöger gerichtete Briefe „auf dem Postweg“ auf unerklärliche Weise verlorengegangen waren, erhielten wir nach einer weiteren Urgenz per E-Mail die Nachricht, dass die angesprochene Problematik in den fachlichen Kompetenzbereich des Bundesministers für Umwelt, Herrn Dipl.Ing. Nikolaus Berlakovich falle bzw. in jenen der Länder oder der Betreiber. BM Stöger habe daher unser Schreiben an BM DI Berlakovich weitergeleitet. Aus dem Büro von Herrn BM Dipl.Ing. Berlakovich wird uns mitgeteilt, dass „die Genehmigung und Überwachung von MVAs in die Zuständigkeit der Länder“ falle, man möge sich an das Magistrat der Stadt Wien wenden, und es heißt weiter: „Zutrittsregeln im Sinne des Personen-, aber auch des Anlagenschutzes“ stellen „bei industriellen Anlagen ..... einen wichtigen Punkt dar (sic!!) Bleiben Lehrer und Eltern somit weiterhin ahnungslos, „denn wer nichts weiß, muß alles glauben....“? Nur Lippenbekenntnisse? Am 20. November wurde von allen Parteien der “Tag der Kinderrechte“ begangen und die längst fällige Aufnahme der „Kinderrechte in die Verfassung“ beschlossen, zu der sich Österreich und andere Staaten verpflichtet haben – und die Gesundheit der Kinder? Werden Kinder und Jugendliche weiterhin zu Exkursionen, „Events“ und Veranstaltungen, bei denen auch Gratiswürstln und -getränke verteilt werden, zu den Müllverbrennungsanlagen „eingeladen“? Wien, 28. Nov.2010 BÜRGERINITIATIVE FLÖTZERSTEIG Links: Tag der Kinderrechte: http://www.kinderrechte.gv.at/home/ http://wien.orf.at/stories/404578/ Beispiele für Einladungen: Simmering/Pfaffenau: http://www.wien-heute.at/p-34258.php http://wien.orf.at/stories/308898/ http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20100617_OTS0128/sima-fest-anpacken-und-fest-feiern-fuer-die-umwelt Spittelau: http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20100624_OTS0096/al-jarreau-beim-fernwaerme-open-air-2010 Flötzersteig: http://www.aktion21.at/themen/index.html?menu=106&id=507 [ zurück ]
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