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Grünoase im Herzen des Mühlschüttel soll 4 Wohnblocks weichen


Freitag, 25. September 2009

DAS HERZ DES MÜHLSCHÜTTELS SOLL VERBAUT WERDEN!
FLÄCHENWIDMUNG IN ÖFFENTLICHER AUFLAGE!

Der Mühlschüttel war bis zur Donauregulierung (1870-75) eine Insel, begrenzt ungefähr von der heutigen Alten Donau (früher Hauptstrom der Donau) und dem Kinzerplatz. Ab etwa 1830 errichteten Schiffsmüller ihre Häuser in dem Gebiet.
Leider ist vom „alten Mühlschüttel“ heute nur noch wenig zu sehen – zahlreiche Wohnanlagen wurden in den letzten 25 Jahren errichtet und immer mehr ebenerdige Häuser verschwanden.


Im Herzen des „alten Mühlschüttels“ - zwischen Kinzerplatz, Theodor-Körner-Gasse, Floridusgasse und Scheffelstraße - soll nun eine Liegenschaft, die dem Stift Klosterneuburg gehört, Gewinn bringend verwertet werden. Dem Vernehmen nach sollen schon ein „roter“ und ein „schwarzer“ Bauträger das Baurecht erworben haben.

Seit Jahrzehnten befand sich dort eine Grün-Oase mit Kleingärten und mit dem Gelände der „See-Pfadfinder“. An den Rändern (z.B. Rautenkranzgasse, Floridusgasse) sind noch Reste der alten Bebauung aus dem 19. Jahrhundert erhalten. Wie lange noch, steht in den Sternen - es existiert nämlich bereits jetzt teilweise eine Bauklasse II und III-Widmung, die eine höhere Bebauung ermöglicht.

Im derzeit noch weitgehend grünen Innenbereich, für den es gemäß der derzeit gültigen Widmung eine 4,5 Meter-Höhenbeschränkung gibt, sind vier neue Baublöcke in den Bauklassen II und III geplant, für rund 200 Wohnungen – was auch zusätzlichen Autoverkehr für den Mühlschüttel bedeutet. Ein Gesamt-Verkehrskonzept ist weit und breit nicht in Sicht.
Da bei Bauklasse III die Traufenhöhe (= Abschluss des Gebäudes beim Beginn des Daches) bis 16 Meter reicht, können dann dort – vor allem entlang der Scheffelstraße gegenüber der 1989 errichteten BUWOG-Anlage - bis zu 20 Meter hohe Gebäude errichtet werden!

Als vor einigen Monaten die ersten Pläne bekannt wurden, entstand unsere „Überparteiliche BürgerInneninitiative für Lebens- und Wohnqualität DONAUFELD“ (Tel. 734 34 24, E-Mail: bi-flewodo@gmx.at), die sich für eine verträgliche Entwicklung des Grätzls einsetzt.

Der „Rotdruck“ (Entwurf) des neuen Flächenwidmungsplans liegt bis 29. Oktober 2009 öffentlich auf (siehe Anhang), BürgerInnen können also dazu Stellungnahmen abgeben - und diese an die MA 21B, Abteilung Stadtteilplanung und Flächennutzung Süd-Nordost, Rathausstraße 14-16, 1082 Wien, schicken oder (nur bis 29.10.) unter
http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/flaechenwidmung/aktuell/7916.html online vorbringen.

Die Bürgerinitiative fordert:

Keine Erhöhung der derzeit möglichen Baukubatur:

Bei der neuen Widmung soll das Ausmaß des verbauten Volumens nicht größer sein als bei der derzeit geltenden Widmung (Bauklasse I mit Höhenbeschränkung auf 4,5 Meter, wobei die Fläche bis maximal 50% verbaut werden darf).

Öffentliche Zugänglichkeit der Grünflächen:
Die verbleibenden Grünflächen (und der Baumbestand) sollen weitestgehend erhalten, künftig von der Allgemeinheit genutzt und möglichst offen erreicht werden können. Der öffentliche Zugang darf sich nicht auf einen schmalen Durchgang beschränken.

BürgerInnenbeteiligung:
Die Entwicklung und Nutzung des Gebietes soll mit der „Überparteilichen BürgerInneninitiative Lebens- und Wohnqualität DONAUFELD“, sowie mit allen interessierten AnrainerInnen abgestimmt werden.

Alle, denen eine sanfte Bezirksentwicklung Floridsdorfs am Herzen liegt, können diese Anliegen unterstützen, indem sie die Stellungnahme (siehe „Download“) unterschreiben und an die MA 21B schicken, bzw. auch selbst Unterschriften sammeln.

Das Plandokument (Nr. 7916) kommt noch in die Floridsdorfer Bezirksvertretung und wird danach vom Wiener Gemeinderat beschlossen. Eine hohe Anzahl von kritischen Stellungnahmen kann vielleicht noch ein Umdenken bewirken.

Wenn Sie sich genauer informieren und mit der BI und engagierten BürgerInnen über die Pläne sprechen wollen, gibt es dazu vor Ort folgende Gelegenheiten:

1. Infostand am Dienstag, den 29. September 2009
von 15-18 Uhr, Kinzerplatz/Ecke Franklinstraße

2. Infostand am Freitag, den 2. Oktober 2009 von 15-18 Uhr, Hoßplatz (bei der Haltestelle der Linie 26)

3. Infostand am Dienstag, den 20. Oktober 2009 von 15-18 Uhr, Hoßplatz (bei der Haltestelle der Linie 26)

Sissy Vlcek, Susanne Karl, Stefan Pawlata
„Überparteiliche BürgerInneninitiative für Lebens- und Wohnqualität DONAUFELD“ E-Mail: bi-flewodo@gmx.at
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