Sonntag, 28. Juni 2009
„Abgesprochen“ heißt das neue Zauberwort. „Vom Wert einer Wahl“ hat Peter Pelinka am 17.06.09 eine Glosse überschrieben, in welcher der demokratische faux pas der ÖVP thematisiert wurde. „Es wurde mit Othmar Karas abgesprochen“, lautete der lapidare Kommentar der ÖVP. Wir haben das auch schon anderswo gehört. Aus dem Mund des Garagenkoordinators der Stadt Wien, aus jenem einer Bezirksvorsteherin, über die demokratiepolitisch noch viel bedenklicheren Modalitäten der Befragung über die Luegerplatz-Garage, über die sich allerdings noch kein Politologe alteriert hat. Die wurden nämlich auch mit (?) der Bürgerinitiative „abgesprochen“. Was heißt hier „abgesprochen“? Man spricht mit jemandem über etwas, einigt sich natürlich nicht, und dann heißt es nicht etwa, das Gespräch wurde „abgebrochen“, sondern es wurde „abgesprochen“. „Abgesprochen“ wird dem Gegenüber dabei das Recht, auch seiner Meinung Geltung zu verschaffen. Da kann sich der Vorzugstimmen-Wähler, da kann sich die Bürgerinitiative erwürgen, abgesprochen ist abgesprochen. Ende der Durchsage. Wohin es führen wird, wenn sich immer mehr Menschen, angewidert von solch demokratischer Unkultur, den „Absprechern“ die Gefolgschaft verweigern? LG HH |