AKT!ON 21

Und wieder fallen die Bäume


Freitag, 31. Oktober 2008

Als die ÖBB im März 2008 bei einer Bürgerversammlung die Planungen für den Neubau des Westbahnhofes vorstellte, versprachen sie, die Bäume großteils zu erhalten. Dies bezog sich sowohl auf die Bäume auf der Mariahilferstraßen-Seite als auch auf jene in der Felberstraße.
In der Zwischenzeit wurden alle Bäume gefällt.


Begründung:
Planänderungen, die im März angeblich noch nicht bekannt waren.

Laut Auskunft des Baumschutzreferates musste der Fällung stattgegeben werden: es handle sich um ein bewilligtes Bauprojekt, die Bäume im Bereich der äußeren Mariahilferstraße seien sowieso im Besitz der ÖBB – „die könne damit machen was sie wolle“.

Jeder private Besitzer eines Grundstücks mit Baumbestand muss für eine beabsichtigte Baumfällung nicht nur einen mühsamen Behördenweg durchlaufen, sondern auch Ersatzpflanzungen vornehmen. Keine Rede davon, dass er „mit den Bäumen machen kann, was er will“! Da stellt sich schon die Frage: ist das behördliche Willkür – oder gelten die Gesetze für die ÖBB nicht?
Anrufe bei der bei den ÖBB für die Baumfällungen zuständigen Dame waren erfolglos – es wurde nie abgehoben.
Bürgerin und Bürger fragen: dies alles für einen neuen Westbahnhof, der nach Fertigstellung des Zentralbahnhofes zu einem Bahnhof mit lokaler Bedeutung schrumpfen soll?

„Tuts euch nix an wegen der paar Bäume“ – so wird man wieder zu hören bekommen. Richtig, da ein paar, dort ein paar – es wird mitgezählt! Und es wird nicht lange dauern, werden sich die vielen „paar Bäume“ zu einem veritablen Wald verdichtet haben. Ob wir uns das Waldsterben in der ohnedies durch Verkehr, Flötzersteig usw. verpesteten Stadtluft noch leisten können?
Radfahrer mit Maske wie in Tokyo gehören, wenn auch noch vereinzelt, bereits zum Straßenbild von Wien
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