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Komet Flächenwidmung
Blankoscheck für Immobilienspekulanten


Dienstag, 28. Oktober 2008

Sollte der Gemeinderat – bei seiner Sitzung vom 30.Oktober - der Komet Flächenwidmung zustimmen (was leider wahrscheinlich ist), legen die beschließenden Damen und Herren der Spekulanten-Holdig einen Blankoscheck für ein Kubatur-Ausmaß von gesamt 281 000 m³ inkl. eines enorm wertsteigernden 70-Meter Hochhausturms in die Hand. Ohne Wertausgleich wohlgemerkt. Auch ohne architektonischen Anspruch – denn gebaut werden soll so dicht, wie nur irgend möglich - so, dass es sich gigantisch rechnet, für die Betreiber.

Vermutlich haben die Damen und Herren im Gemeinderat nicht realisiert, dass in der ihnen vorgelegte Projektplanung die bestehenden, bewohnten Liegenschaften vorgreifend weggeplant wurden ohne überhaupt im Besitz der Betreiber zu sein. Nun sollen sie - auch vorgreifend - weggewidmet und die Hausbesitzer damit massiv unter Druck gesetzt werden. Das dürfte den Damen und Herren des Gemeinderates nicht bewusst geworden sein

Eine den realen Gegebenheiten entsprechende Planung – unter Einbeziehung der drei bewohnten Liegenschaften auf dem Areal - hat noch niemand gesehen. Existiert sie nicht, oder wird sie unter Verschluss gehalten?

Die Damen und Herren haben wohl auch nicht realisiert, dass bei bis 40.000 Kfz täglich auf der Schönbrunner Schlossstrasse die Verkehrssituation vollkommen ausgereizt und prekär ist und dass ein weiteres verkehrssteigerndes Großprojekt und EKZ in völligem Widerspruch zu den Vorgaben der EU (Umsetzung der Umgebungslärmrichtlinien) und der Erfüllung des Kyotoprotokolls steht.

Wurden die Damen und Herren hier falsch und/oder mangelhaft informiert?

Oder aber treffen sie Flächenwidmungsentscheidungen hochgradig unverantwortlich und zum Schaden der betroffenen Wohnbevölkerung?

Derzeitige Komet Daten:
Turmhöhe bis 73 Meter
(25 Stockwerke direkt am Windkanal des Wienflusses)
Restgebäudehöhe bis 41,6 m hoch
(12 Geschosse auf 100 Metern Länge = Verschluchtung des Wientals)
EKZ 12.000 m², davon 3 000 m² Lebensmittelsupermarkt
(zusätzliche 3500 KfZ täglich)
3.Stock Tiefgarage, 510 Stellplätzen.
(bei Grundwasser ab etwa 7 Metern!)

Obwohl Großprojekte einen Stadtteil langfristig prägen und grundlegend verändern, hat es die Stadt Wien lediglich zu eine Empfehlung für Bauwerber (10 Punkte Liste) und zu wenigen knapp bemessenen Ausschlusszonen gebracht. Auf die schon 2006 erfolgte Unesco-Aufforderung, dieses so genannte „Wiener Hochhauskonzept“ zu überarbeiten, die Pufferzonen zu erweitern und rechtswirksame Kriterien zu erarbeiten gab es bislang keine Reaktion von Seiten der Verantwortlichen. Warum?
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