Mittwoch, 10. September 2008
Mittwoch, 10.09.08. Das Telefon läutet. Nummernunterdrückung. Mitunter hebe ich trotzdem ab. Eine aus den Medien bekannte Stimme meldet sich: „Michael Häupl. Bürgermeister“. Kein Stimmenimitator, die Stimme ist echt. Häupl hat Anlass, mich anzurufen? Sollte er etwa, immerhin vor einer Wahl, sein plötzliches Herz für Bürgerbeteiligung entdeckt haben? Als späte Antwort auf eine 3 Jahre zurück liegende Bitte um eine Diskussion darüber mit Wiener Bürgerinnen und Bürgern? Weit gefehlt! Der persönliche Anruf ist natürlich ein fake, wie so vieles, was aus dieser Ecke kommt. Da plappert ein Tonband etwas von aufgeschobenen Gebührenerhöhungen und ähnlichen Gauklertricks, die nichts bringen, als dass die „Entlastung“ des Bürgergeldbörsels nach der Wahl mit umso spürbarerer Härte auf uns alle niederschlägt. Wer sich das Gefasel bis zu Ende anhört, ist selber schuld. Ich jedenfalls habe darauf verzichtet. Schon weil ich bei dem Höllenlärm vor meinen Fenstern (Stichwort Wien Mitte) die Hälfte ohnedies nicht verstehe. Aber ich habe ein gutes Gedächtnis für Leute, die den Bürger nach den Wahlen nicht einmal wahrnehmen (wollen), die einem alten Genossen am 1. Mai auf die Frage, warum die Markthalle geschlossen werden soll, nur „hau di über die Häuser“ zu antworten wissen. Es reicht jedenfalls bis zum 28. September 2008. Helmut Hofmann |