AKT!ON 21

Einstellung der Linie 21 ! – Mögliche Hintergründe!


Donnerstag, 8. Mai 2008

Mit Betriebsbeginn der U2-Verlängerung bis zum Stadion wird die Linie 21, die ein wesentliches Rückgrad des öffentlichen Verkehrs in der Leopoldstadt darstellt, eingestellt. Ohne, dass die Wiener Linien, oder die zuständige Frau Stadtrat Mag. Brauner, dies bestätigen, ist zu vermuten, dass die Schienen der Linie 21 nach der EM herausgerissen und z.B. die Ausstellungsstrasse zu einer vierspurigen Rennbahn ausgebaut werden wird.

Die als Ersatz für die Linie 21 geänderten Linienführungen der Buslinien bringen für viele Bewohner des Stadion-Messegebietes bis zur Stadlauer Brücke erhebliche Verschlechterungen, da damit mehr Umsteigeerfordernisse verbunden sind und relativ lange Intervalle vorgesehen sind.

Die nun gewählte Lösung wurde ohne jede Beteiligung der betroffenen Bevölkerung ausgearbeitet und beschlossen.<
Es gab angeblich lediglich Gespräche mit der Bezirksvorstehung, die seitens der Frau Stadtrat Mag. Brauner als Vertretung der Bevölkerung angesehen wird. Allerdings lehnt es die Bezirksvorstehung leider ab, mit der Bevölkerung zu diskutieren und lässt sich bestenfalls dazu herbei, die Bevölkerung über beschlossene Projekte lediglich zu informieren, ohne jede Chance für die Bevölkerung auf Änderungen des beschlossenen Projekts.

Bezeichnend für die Vorgangsweise der Wiener Linien und der zuständigen Frau Stadtrat Mag. Brauner ist z.B. auch, dass die Frage nach den Einsparungen durch die Einstellung der Linie 21 und den Mehrkosten durch die Änderungen im Betrieb der Buslinien 11A, 77A, 80A und 80B nicht beantwortet wurden. Es drängt sich daher der Verdacht auf, dass entweder keinerlei Kalkulation erstellt wurde, oder dass es nur um die Umsetzung der leidigen „Mayr-Doktrin“ geht, nach der kein öffentliches Verkehrsmittel parallel zu einer U-Bahnlinie geführt werden darf, auch wen Straßenbahn und Bus wesentlich andere Transportaufgaben haben als U-Bahnlinien. Welche Nachteile diese Doktrin für die Benutzer der Öffis ergibt, zeigt das Beispiel der Buslinie 5A, die am Nestroyplatz endet, statt am Praterstern, wo es bekanntlich eine Vielzahl an Anschlussmöglichkeiten gibt.

Auf den Hinweis, dass nach dem Stadtentwicklungsplan 05 die S80 auf einen 15min Takt ausgebaut werden soll und mit der Marina City und dem Viertel U2 zahlreiche Büro-Hochhäuser und bei der Messe die WU gebaut werden soll, wobei gerade die WU einen Verkehrserreger darstellt, der über den ganzen Tag verteilt wirksam ist, und daher die Beibehaltung der Linie 21, vielleicht auch mit etwas geänderter Linienführung, zweckmäßig wäre, zumindest ab die Gleise erhalten werden sollten, wurde lediglich geantwortet, dass die Intervalle der Buslinien verkürzt werden könnten. Dies ist zwar richtig, doch dürfte eine solche Lösung erheblich teuer als der Betrieb einer Straßenbahnlinie sein, die eine erheblich größere Kapazität aufweist als eine Buslinie.

Friedrich Hochmann
B.I. Handelskai

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