AKT!ON 21

Kritik am Hauptbahnhof Wien


Dienstag, 1. April 2008

Die Bürgerinitiative Bahnhof Wien hat am 28. März durch drei Vertreter 459 Unterschriften beim BMVIT und 456 Unterschriften bei der MA22 zur Anerkennung der Parteienstellung im weiteren UVP-Verfahren überreicht.
Die Unterschriften wurden in ganz Wien und den Randgemeinden in NÖ gesammelt

Danach hat sie im Cafe Prückel beim Luegerplatz ein kurzes Pressegespräch gegeben, in dem sie die Hauptpunkte der Kritik am Gesamtprojekt beim Hauptbahnhof nochmals zusammengefaßt hat.

• Die Bürgerinitiative steht hinter dem Projekt eines Hauptbahnhofes für Wien und will eine möglichst erfolgreiche Umsetzung des Projekts für die Bahn-Passagiere und die Anrainer der angrenzenden Stadtviertel erreichen.
• Der Anlaß zur Gründung waren die unmäßigen Hochhausprojekte am Bahnhofsareal, die schon im Vorfeld des Masterplans zum Bahnhof durch die Medien gegangen sind.
• Der Bahnhof wird auf der Straßenverkehrsebene von drei Straßenzügen gekreuzt: Favoritenstraße/Südtirolerplatz, Argentinierstraße und Mommsengassse. In allen drei Straßenzügen sind kreuzende öffentliche Verkehrsmittel geplant, aber aus unerfindlichen Gründen soll es keinen Abgang zur Argentinierstraße geben, obwohl dort sogar ein Ausgang der Schnellbahnstation Südtirolerplatz neu geschaffen wird.
• Es sind unter dem Bahnhof mehr Garagenplätze geplant als die (derzeit fast völlig leer stehende) Bahnhofsgarage faßt, die abgebrochen werden muß.- Sollen diese Garagenplätze etwa für das Einkaufen im Bahnhofs-Shiopping-Center dienen?
• Die Anbindung des Bahnhofs an die öffentlichen Verkehrsmittel muß gegenüber dem derzeitigen Planungsstand verbessert werden. Insbesonders als die derzeitige Station der U1 am Südtirolerplatz dem Passagieraufkommen eines riesigen Nahverkehrsbahnhofes (Einpendler aus der Südbahn, Ostbahn und Teilen der Westbahn) nicht gewachsen ist.
• Lärmschutzmaßnahmen sind derzeit nur unzureichend vorgesehen: Die Überwerfung im Süden und die Unterwerfung im östlichen Zulaufbereich des Bahnhofes werden genauso wie die neue Rampe für die Einbundung der S80 zu wenig gegen die Wohngebiete hin gedämmt. Beim Wiedner Gymnasium wurden sämtliche schalldämmenden Maßnahmen ausgespart!! Die Schule wurde gerade neu renoviert und beherbergt auch das Begabtengymnasium Sir Karl Popper Schule.
• Regenwassermanagement: Der Bahnhof und seine neu zu errichtenden Zulaufstrecken werden versiegelte Flächen sein, die ein Einsickern des Regenwassers verhindern werden. Allein diese Flächen werden das Wiener Kanalnetz bei direkter Einleitung mit zusätzlichen Regenableitungsvolumina belasten, die sonst nur über den Zeitraum von 7 Jahren in ganz Wien zu erwarten wären. Es muß daher ein Weg gefunden werden, diese Wassermengen lokal sinnvoll zu nutzen, zum Beispiel als Brauchwasser im Bahnhofsbereich oder zur Bewässerung der geplanten Parkanlage.
• Erdwärmenutzung: Es gibt große Gelände-Einschnitte am Bahnhofsareal, die verfüllt werden sollen. Vor dem Beginn der Baumaßnahmen könnten unkompliziert Kollektoren eingebracht werden, die einen großen Teil des Wärme- und Kältebedarfes von Bahnhof und Bürokomplex versorgen könnten.
Die Posítionen wurden im Standard und im Orf.at vom 29. März wiedergegeben. Siehe Links
Auch Artikel aus frühreren Tagen als Link
Kontakt zur BI: e-mail:info@bahnhofwien.at

Wolfgang Mor
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