Freitag, 27. November 2020
Landschaftsverschandelung und Luftraumbesetzung - weil dies andere Städte auch machen!Stadtseilbahn unmittelbar über Besiedlungs- und Stadterholungsraum! Pressekommentar der Umweltinitiative Wienerwald v. 20. Nov. 2020 Absurdität kennt wohl keine Grenzen! Wie anders soll Mensch die Idee einer Stadtseilbahn zwischen Ottakring und Hütteldorf bewerten. Oder soll dies die ultimative Verkehrsanbindung an die die geplante Soros-Privat-Universität werden? Drohen nun schon wieder Baumfällungen auf den Steinhofgründen und im womöglich im Dehnepark? „Willst du Wien weiter verschandeln, brauchst du nur eine Straßenbahn in eine Seilbahnkabine verwandeln“. Aber Polemik ist nicht angesagt, denn es gibt andere, wesentliche Gründe, so ein Projekt abzulehnen. Die Grünräume des Otto Wagner Spitals sind zu Erholungszwecken geschaffen worden und sollen nun zusätzlich beeinträchtigt und bald über(be)nutzt werden durch einen künstlich geschaffenen Zustrom an Menschen. ; Foto der Neos Mitten über den Dehnepark soll die weitere Streckenführung gehen. Ziemlich punktgenau wird hier der Nerv von BesucherInnen getroffen, die gerne diese Penzinger Grünoase aufsuchen. Gewaltige Platanen, ein riesiger, historischer Tulpenbaum, große Eschen, Fichten, zwei von einem Bach gespeiste Zier-Teiche, die vernachlässigte „Ruinenvilla“, eine ;Ahornblättrige Platane ;Blick Gruft Kirche ; Ruinenvilla ; Teich Herbststimmung Streuobstwiese, geben dem Dehnepark ein besonderes Flair. Besonders Mütter und Väter mit ihren Kleinkindern nutzen gerne den Spielplatz und andere Plätze oder erkunden die verschlungenen Wege durch den auch von der Filmgeschichte (Willi Forst Villa) lebenden Park. Der Blick in den (noch...) freien Himmel wollen sich viele WienerInnen sicher nicht hier auch noch verbauen lassen. Bei der Seilbahnidee wurde die Klimaerwärmung mit steigenden Windgeschwindigkeiten auch in Österreich sicher nicht einkalkuliert. Durch die anhaltende Verschmutzung der Weltmeere steigert sich dieser Effekt und wird zum lebensbedrohlichen Risiko. Abgesehen von unberechenbaren Sturmböen, könnten auch Hitzetage zu gesundheitlichen Problemen bei den Fahrgästen führen. Betriebseinstellung bei Extrem-Wetterereignissen ist bei Seilbahnen üblich. An Auswirkungen auf die Tierwelt sollte im Sinne des Artenschutzes auch gedacht werden. Den Luftraum querende Gondeln stellen neben steigendem Drohneneinsatz, sowie ernsthaft angedachten Flugtaxis, eine Kollisions-Gefahr für Vögel, Fledermäuse und Insekten dar. Mit einer fachlich fundierten Umweltverträglichkeitsprüfung dürfte so ein Vorhaben letztlich keine Chancen haben. Wien sollte langsam aber sicher auch auf mögliche spekulative Investoren für abenteuerliche Projekte verzichten. Mit freundlichen Grüßen Klaus Wechselberger Umweltinitiative Wienerwald ------------------------------------------ Wenig Sinn sieht darin der Verkehrsplaner Günter Emberger von der Technischen Universität (TU) Wien: https://wien.orf.at/stories/3076565/ Denkmalschutz oder dicht bebaut Aber gerade beim Verlauf der Seilbahn sieht Emberger ein weiteres Problem. „Vom Bahnhof Ottakring Richtung Wilhelminenspital ist dicht bebautes Gebiet. Dann durch dicht bebautes Gebiet zum Otto-Wagner-Areal Ost. Das Otto-Wagner-Areal ist denkmalgeschützt“, gibt der Verkehrsplaner zu bedenken. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Anrainer das gefallen lassen, dass ihnen im dritten Stock wer in die Wohnung schaut.“ Ohnedies seien Seilbahnen vor allem für schnell wachsende Städte in sogenannten Entwicklungsländern nützlich, meint Emberger. In Mittel- und Südamerika gibt es mehrere Seilbahnen, weil vormals informelle Siedlungen in Hügellagen erschlossen wurden. „Da hat man aufgrund der Menge der Menschen gesagt, wir können nur eine Seilbahn drüber bauen. Es war steiles Gelände, gab keine Straßen. Die haben kein Straßenbahn- oder U-Bahn-Netz gehabt.“ Als Teil des Verkehrssystems kennt Emberger keinen Fall, „und es wird schon einen gewissen Sinn haben, dass das in Europa noch nirgends gebaut worden ist“. |