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„Waldzergraber“ und „Kettensägen-Rowdys“ zerstören Bachbiotop Reisenbergbach!


Sonntag, 29. März 2020

Abgelenkt durch die Coronakrise konnten im oberen Bereich des Reisenbergbaches zahlreiche Baumfällungen durchgeführt werden.
Besonders in Zeiten einer hohen Krankheitsgefährdung ist aber ein gesunder Wald mit Altbaumbeständen wichtig für die Menschen. Das Einatmen der von städtischem Feinstaub gefilterten Waldluft ist gut für die körperliche und psychische Befindlichkeit. Daher stoßen die laufenden Baumfällungen in ganz Wien auf immer weniger Verständnis, da sogenannte Begutachtungen geheim gehalten werden und vermutlich nicht ausreichend fachlich abgesichert sind.

Die Angst vor umstürzenden Eschen mag eine gewisse Berechtigung haben, wenn der Wurzelstock entsprechend untersucht und das Falsche Eschenstengelbecherchen (welch lieblicher Name für eine bedrohliche Baumerkrankung) festgestellt wurde. Aber die noch vorhandenen Baumstrünke weise durchwegs auf standfeste Bäume hin. Vielfach wurden auch Bäume mit geringem Stammdurchmesser gefällt und in einem Fall eine Buche ungenutzt abgelegt. Es gibt (gab) zahlreiche Eschen in dem bislang beschaulichen Graben entlang des Reisenbergbaches. Aber warum am Reisenbergbach im Bereich des oberen Paula Wessely Weges dermaßen gewütet wurde ist nicht mehr verständlich. Schließlich gibt es auch resistente Eschen.

Es entsteht der Eindruck, dass möglichst viele Festmeter an Holz gefällt wurden, um eine wirtschaftlich erforderliche Menge zu erzielen und diese bestmöglich zu verwerten.
Über Jahrzehnte hat sich in dieser Bachaue ein herrlicher Schatten-Laubwald gebildet, der zur Kühlung von Hitzetagen wertvolle Dienste geleistet hat. Nun sind Wegteile komplett dem im Frühling zwar angenehmen Sonnenlicht ausgesetzt, aber eine lokale Klimawirksamkeit insbesondere für Hitzetage des Sommers wurde zerstört (vgl. Paulinensteig, 16. Bezirk)

Nicht genug der Baumverluste – mit schwerem Holzerntegeräte wurde hier hineingefahren und Flurschäden erzeugt. Wieso dieses möglich ist, einen beliebten Wander- und Erholungsweg so zu hinterlassen, sollen sich die Verantwortlichen der forstlichen Stadtverwaltung einmal rasch überlegen. Es kann nicht sein, wenn im Maurer Wald der Eindruck erweckt wird, wie schonend die Holzernte mit Pferden durchgeführt werden kann, aber im Bereich des Cobenzls Forstfrevel betrieben wird!

Diese fortlaufende Waldzerstörung macht immer mehr Menschen Angst, denn diese Rodungsflächen verlieren an gesundheitlicher Wirksamkeit und sind optisch schockierend.
Abschließend bleibt noch die verpflichtende Wegesicherung bei Forstwegen. Diese ist rechtlich aus Sicht des Baumes und dessen wichtige Funktion für das ökologische System problematisch. Bäume dürfen keine Gefährdung für Spazierengehende sein und oft würden vorbeugende, aber aufwendige Astbruchmaßnahmen Baumleben verlängern.

Radikalumschnitte sollen eine mögliche Haftung verhindern. Eine immer noch fehlende schon seit drei Jahren nicht zustande gekommene Baumkonvention muss hier Klarheit schaffen. Zeitlich begrenzte Wegsperren bei besonderen Wetterlagen (Sturm, Schneelast, Dauerregen, Hagel, Extremtrockenheit) wären wahrscheinlich auch sinnvoll.

Mit sehr erschütterten Grüßen

Klaus Wechselberger
Initiative Zukunft Stadtbaum
Umweltinitiative Wienerwald


Wegrandstoerfaktor-Holzaufbringungskollateralschaden-Paula-Wessely-Weg


Rodung-der-Bachaue-Reisenbergbach-Oberlauf.jpg


Baumfaellungen-Waldrand-oberhalb-Paula-Wessely-Weg.jpg


Bachauezerstoerung-durch-Schwerfahrzeug-Reisenbergbach-Oberlauf.jpg


Wegsabotage-Flurbeschaedigung-Paula-Wessely-Weg.jpg


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Baumgruppenentfernung-imBachbett-Reisenbergbach-Unterlauf.jpg


Baumfaellung-Offensichtlich-gesunde-Eschen-am-Paula-Wessely-Weg.jpg
Klaus Wechselberger 
von U.S. am 2020-03-30 um 00:12 Uhr
Es ist traurig.
Aber in und um Wien haben zu viele Idioten das Sagen. Anders kann man sich den Wahnwitz der Baumfällungen nicht erklären. So viele gefährliche Bäume gibt es nicht.
Aus Prophylaxe zu roden zeigt wenig Ahnung.