Freitag, 6. September 2019
Aufrütteln sollte diese Meldung vor allem auch die WienerInnen, denen anscheinend noch nicht die Tragweite einer dramatischen Entwicklung von absterbenden Bäumen und einer wienweiten Jungbäumemisere bewußt ist.Zur Vorgeschichte: Stadteilinitiative Zukunft Stadtbaum Was vor etwa 3 Jahren als Idee im Raum gestanden ist wurde Realität – nämlich ausgehend von sehr vielen persönlichen Beobachtungen in fast allen Bezirken Wiens auf einen „Baumnotstand“ in Wien hinzuweisen, eigene Handlungsstrategien daraus zu entwickeln und eine Art von „Baum-Bürgerinitiative“ ins Leben zu rufen. Inzwischen ist klar geworden: es gibt in Wien viele BürgerInnen, denen die Stadtbäume als Schattenspender und natürliche Wohnumgebungsabkühlung sehr wichtig sind. Ganz abgesehen von der optischen Wirkung gepflegter, gesunder Alleebaumbestände oder vermehrten Grüninseln mit Bäumen oder Baumgruppen mit entsprechenden Sitzgelegenheiten und inzwischen sogar notwendig gewordenen Wasserspendern. Klimaveränderungen ernst nehmen - MA 42 am Limit! Noch sind die Einzelinitiativen nur im unmittelbarem Wohnbereich anzutreffen, denn die Stadtpolitik über die verantwortliche Umwelt-Stadträtin Mag.a Ulli Sima gibt weiter vor über die MA 42 alles im Griff zu haben. Leider zeigen sich im öffentlichen Raum aber immer mehr die Grenzen der vorhandenen und in den letzten Jahren zusehends eingesparten Personalressourcen. So ist zurzeit keine den Klimaveränderungen angepasste, vermehrte Bodenpflege und damit massvollere Bewässerung speziell der Jungbäume ausreichend möglich. Ausreichend gepflegt und bewässert wird sehr oft bei prestigeträchtigen Orten, während anderswo (z.B. Park beim Breitenseer Bahnhof) weder bewässert noch sonst etwas zur Verbesserung und Verschönerung beigetragen wird. Am Yppenplatz wurde mehr auf die ausladenden Sitzgelegenheiten geachtet als auf das gute Überleben für die Bäume. Die hochgepriesenen Plastikgießröhren sind auch nur als Notlösung prekärer Baumstandorte mit zuwenig, passendem Bodenuntergrund zu sehen. Warum können Bäume in unserer Zeit scheinbar nicht mehr ohne technische Ausstattung oder sonstiger Hilfsmittel wachsen? Stadtgespräche: Auto und Zigaretten – beides raucht.... Wahrscheinlich weil über die zusammenhängende Bedeutung von vitalen, klimawirksamen Bäumen zuwenig kommuniziert wird, nämlich so, dass es ganz unten ankommt (viele, viele BürgerInnendialoge). Sämtlichen straßenbaulichen Maßnahmen wurde Vorrang gegeben (Wie klimabezogen sind Entscheidungen der MA 28?) und der durch die Autoindustrie Jahrzehnte lang beworbene Traum vom eigenen Auto zum Gewinn von Status (bin ich Mensch ohne Auto?) und Freiheit (jederzeit, überall hinzukommen) hat mit Zunahme der KFZ seinen teuren Preis gefordert - vorzeitiger Tod von Menschen und kaputte Stadtbäume. Rauchende AutofahrerInnen sollen trotzdem weiter ein ultimatives Erlebnisgefühl vermitteln, welches die Filmindustrie wieder verstärkt über käufliche SchauspielerInnen darstellen lässt. Und täglich grüßt die Tabakindustrie – etwa bei Baumscheiben oder Holzinseln (siehe Foto). Achtlos weggeworfene Zigarettenstummeln enthalten eine Reihe von Giften, die mit zunehmender Konzentration Mikroorganismen im Boden schädigen. Wiener Stadtbäume – von Hitzestress und Verkehrsdruck entlasten! Wanderbäume sollen und können keine Alternative sein. Nur mit entsprechendem Bodenraum können sich Stadtbäume gut entwickeln. Der Lösungsansatz mit sogenannten restistenten Baumarten (z.B. Südlicher Zürgelbaum) lenkt von den verkehrspolitschen, gesundheitsrelevaten notwendigen Maßnahmen ab. Wann werden Familienmitglieder von „Hitzetoten“ Klagen einbringen wegen Unterlassung erforderlicher Maßnahmen? Wenn die Bäume unter Stress und Druck stehen, wie es im Rahmen einer Weiterbildung auch für kommunale MitarbeiterInnen am 28.März 2019 in der Wiener Marxhalle (Veranstalter:Arbeitsgruppe Baum – die Baumspezialisten) zu hören war. Verringerung des Verkehrsdrucks und zusätzlich aufheizender Abwärme (z.B. Klimageräteboom!) und bitte umgehend Baumstress insgesamt verringern durch optimalere Baumstandortbedingungen. Donauinselfest – Stadtfest – Müllfest – die Ablenkungsmaschinerie.... Wir haben im heurigen Jahr - was die Stadtbäume betrifft - keinen Grund zum feiern! Trotz vielfacher Kenntnis der Umweltprobleme wird weitergemacht wie bisher:
Dafür aufwendige PR (public relation) für Essverbot in der U-Bahn und Duftbefragungen in selbiger, fragwürdiger werdende Müllfeste, da sie kein flächendeckendes Abfallbewußtsein schaffen (Trenndisziplin bei Biotonnen ist teilweise katastrophal, immense Zigarettenstummelverbreitung, keine bürgernahe Sperrmülllösung, keine Holzhäckselgutabgabe mehr, nicht lukrative Pfandsysteme, Mikroplastik in der Umwelt, Ausweitung der Müllverbrennung). Stadtbäume, die auch ihren Mist abkriegen und immer mehr zu Veranstaltungszwecken mit Lichterketten beschwert werden. Die Ablenkungsmaschinerie lenkt ab von mutigen, politischen Entscheidungen, sowie notwendigen Lösungen und von vielen Einzelschicksalen in der hitzegeplagten Stadt. Wirklich feiern können wir, wenn wir die Klimakrise abschwächen oder sogar in absehbarer Zeit meistern könnten., Klaus Wechselberger Dateien zu diesem Thema
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