Mittwoch, 14. August 2019
Der Wunsch nach Bäumen oder sogenanntem Stadtgrün wächst mit zunehmender Hitzeentwicklung in von Vegetation leergefegten Straßenzügen. Ob aber große, pflegeintensiven Pflanztröge ohne Bodenverbindung einen sinnvollen Beitrag leisten wird immer fraglicher. Vielleicht mag es einen minimalen psychologischen Effekt bringen, wenn Baumkisten aufgestellt werden, aber für das Stadtklima würde nur ein entsprechend großer Baum wirksam sein. Dafür müßte aber Verkehrsraum rückgewidmet und ein ausreichender Bodenaushub gemacht werden. Dabei müsste auch geprüft werden, ob überhaupt eine Grundwasserversorgung für einen sich entwickelnden Baum vorhanden ist. Sonst müsste voraussichtlich eine unterirdische Bewässerung installiert werden, sofern oberflächliches Gießen aufgrund mangelnder Personalressourcen nicht ausreichend gewährleistet werden kann. Statt aus negativen Erfahrungen zu lernen wurden sämtliche Pflanztröge nach Absterben sämtlicher Jungeichen mangels Wasser und Bodenpflege nun wieder mit jungen Hainbuchen bepflanzt. Für ein Alibigrün scheint dieser Aufwand von der Wirkungsweise und den Kosten her nicht zielführend. Diese Pflanztröge sind von allen Seiten – auch von unten – der Hitze ausgesetzt. Rundherum nur sonnenbestrahlter Asphalt fördert die Wasserverdunstung und würde täglichen Pflegeeinsatz durch MitarbeiterInnen der MA 42 bedeuten. Pflanztröge können wirklich nur mehr als teure „Stadtdekorationslösungen“ gesehen werden und zeigen nur die Unehrlichkeit einer Grünraumpolitik auf. umweltinitiative_wienerwald@drei.at |