Dienstag, 12. September 2017
Ich habe angehängtes Schreiben in Zusammenhang mit großflächig auftretenden Baumschäden in Wien an die Umweltstadträtin Frau Mag. Ulli Sima und an Frau Vzbg Maria Vassilakou (bzw. an ihren Büroleiter gesandt. Bisher habe ich noch keine Antwort erhalten.Sehr geehrte Frau Stadträtin! Sehr geehrte Frau Maga Sima! Die Menschen dieser Stadt haben anscheinend den Blick auf Wesentliches verloren. Wie sonst ist es zu verstehen, wenn im Wiener Stadtgebiet Bäume unterschiedlichen Alters sowie unterschiedlicher Art massivst geschädigt sind und absterben, aber keine Besorgnis aufkommt. Ich habe mir verschiedene Standorte von Bäumen in den Bezirken 5, 12, 19 und 20 angesehen. Dabei konnte ich starke Blattschäden - von Gelbfärbung bis völlige Braunfärbung - feststellen. Zahlreiche Rindenverletzungen oder Rindenrisse - also beschädigte Stämme. Zusehends tritt teilweise bis ganze Verkahlung von Baumkronen auf! Bekannt ist die Baumschädigung durch Streusalz und durch reine Trockenheit. Meistens haben Bäume wenig Fläche zur Verfügung. Der Versuch mit neuartigen Baumscheiben mag den Boden vor Austrocknung schützen, aber welches Bodenleben darunter stattfindet ist unklar. Aufgrund der Hitzetage und Klimaveränderung bräuchte es angepasstere Pflegepläne für Wiens Bäume. Das könnte doch ein gemeinsames Programm mit Einbindung von interessierten AnrainerInnen sein. Immer wieder gibt es gut gemeinte, aber wenig zielführende Pflegeaktionen von BürgerInnen im Bereich von Baumscheiben. Bodenverbesserung wäre in fast allen Fällen notwendig. Unter extremen Stress sind die Wiener Stadtbäume geraten durch pflanzenschädliches Ozon, zuviele Stickoxide, Streusalz und der Klimaveränderung (siehe mehr Hitzetage über 30° C). Die bestehenden Grenzwerte für Ozon schützen nicht einmal mehr die Menschen. Pflanzen - insbesondere Stadtbäume - werden über ihre Blätter (durch die winzigen Spaltöffnungen dringt Ozon in zerstörerischer Weise ein) geschädigt und trocknen noch schneller aus! Bei 180 Mikrogramm/m³ gibt es erst den Informationswert! Der empfohlene Gesundheitswert für Menschen liegt aber schon bei 120 Mikrogramm/m³! Sie können sich nicht ruhig zurücklehnen und auf die bestehenden Grenzwerte verweisen, wenn diese offensichtlich nicht mehr schützen! Die Bäume schon lange nicht mehr! WARUM haben Sie bei den Hitzeextremen nicht auf die BürgerInnen mit Appellen in Rundfunk und Fernsehen eingewirkt? KFZ Verkehrsverzicht, so viel wie möglich! Stadtbaumpflege und nicht Absterbens-Amen! WELCHE Maßnahmen werden in Hinblick auf die kritische Baumsitutation in Wien aktuell und künftig getroffen? WANN nimmt die Erkenntnis im Denken von Stadtplanern und zuständigen Magistratsabteilungen Raum für die Erhaltung noch gesunder Bäume und Baumbestände vor Projektbewilligung? Äquivalent-Pflanzungen sind in den wenigsten Fällen ausreichend und wenn, dann sind sie zu spät klimawirksam! Mit umweltfreundlichen Grüßen dem Wald zu Liebe und für den Schutz der Wiener Stadtbäume Klaus Wechselberger Umweltinitiative Wienerwald Wien, am 6.9.2017 |