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Hochhausprojekt Heumarkt-Eislaufverein: Bürgerversammlung oder Farce?






Mittwoch, 22. Februar 2017

Der Verein "Aktion 21 - pro Bürgerbeteiligung" berichtet über die gestrige BürgerInnenversammlung im Hotel Intercont

Wien (OTS) - Eine über Antrag der FPÖ einberufene Bürgerversammlung zum Thema Hochhaus am Heumarkt geriet zur Farce. Nicht nur, dass sie, statt wie sonst, nicht im Bezirksamtshaus, sondern im Hotel Intercontinental stattfand, sie geriet auch sonst zu einem vom Investor gesteuerten Format, wie es bei deutschen Fernsehsendern üblich ist.
Als seine Sprecherin dann gar ein angeblich noch am selben Tag erhaltenes Email verlas, in dem eine Dame das Projekt in höchsten Tönen pries, platzte weit über 200 BürgerInnen der Kragen und der Rest des Mails ging in lautstarkem Protest unter. Dieser erwirkte auch eine Verlängerung der ursprünglich mit genau 2 Stunden bemessenen Versammlungsdauer – war der Saal vom Bezirk nur für diese Zeit gemietet? – um noch einige BürgerInnen zu Wort kommen zu lassen.

Beispielwirkung: Hochhäusler kontra Bürgermeister Häupl
Bis auf zwei Ausnahmen stieß das Projekt auf strikte Ablehnung. Das Podium und der Moderator waren um Schadensbegrenzung bemüht und versuchten, das Projekt, so gut es ging, zu rechtfertigen. Vergeblich: auf 40 Minuten lang geduldig ertragene Schönfärbereien und hohle Phrasen folgten viele handfeste Argumente gegen den Bau, aber auch einiges an Empörung über die Verhöhnung der Bürger.

Eine Bürgerin meinte, dass der Bau ähnliche Hochhäuser rund um die Ringstraße nach sich ziehen würde. Ihr wurde bedeutet, dass dies aufgrund des Masterplan Glacis ziemlich unwahrscheinlich sei und das Haus, in dem sie sich befinde, ja schon so ein Hochhaus sei - als wäre gerade dies nicht schon eine Bestätigung ihrer Befürchtung!
Wenn Bürgermeister Häupl meint, Bauten dieser Höhe würden „im Ausland als Hundehütten“ bezeichnet und die nicht weit entfernten Türme von Wien Mitte störten auch kaum jemanden, geht man sicher nicht fehl in der Erwartung, er werde dann auch das Heumarkt-Hochhaus als Argument für den Bau des nächsten (am Karlsplatz) verwenden.

Gegen Kulturbarbarei - Für Weltkulturerbe
Viele Stimmen erklärten eine Konfrontation mit der UNESCO für untragbar. Es müsse möglich sein, die Bauhöhen im geforderten Rahmen zu beschränken. Es gehe nicht an, der UNESCO Unbeweglichkeit vorzuwerfen, wenn man sie mit einem Projekt konfrontiert, das sie nur als reine Provokation auffassen kann.

Rückfragen & Kontakt:
Andrea Willson (0699/1820 5372), Dr. Wolfgang Mor (0676/566 77 79), Verein Aktion 21 - pro Bürgerbeteiligung, http://www.aktion21.at" target="¬_blank">

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