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Hochhausprojekt Eislaufverein: UNESCO vergibt Rote für Vizebürgermeisterin



Donnerstag, 14. Juli 2016

++ Großer Erfolg für die Initiative Denkmalschutz ++ Gegner der Wiener Hochhaus Politik fanden Verständnis bei UNESCO Weltkulturerbekomitee ++ Die Stadt Wien gerät jetzt noch mehr unter Druck++

Am 06.07.2016 hat die List Rechtsanwalts GmbH im Namen der Initiative Denkmalschutz ein Schreiben an das UNESCO Weltkulturerbekomitee gerichtet, in dem festgehalten wurde, dass die Hochhauspolitik der Stadt Wien trotz der von der Vizebürgermeisterin Mag. Vassilakou verhängten Nachdenkpause, betreffend das Projekt (Hotel Intercontinental / Wiener Eislaufverein), bereits jetzt eine akute Gefahr für das „Historische Zentrum von Wien“ darstellt.

Das Weltkulturerbekomitee wurde ersucht, den damals vorliegenden Entwurf der Beschlussfassung dahingehend abzuändern, dass die Stadt Wien bereits jetzt in die Liste der Weltkulturstätten in Gefahr (sog. Rote Liste) eingetragen wird. Im ursprünglichen Entwurf der Beschlussfassung war nämlich vorgesehen, dass die Stadt Wien erst im Dezember 2017 der UNESCO einen entsprechenden Bericht zu erstatten hat, über welchen die UNESCO in ihrer Sitzung im Jahr 2018 zu entscheiden hätte.

Nunmehr hat das UNESCO Weltkulturerbekomitee in seiner 40. Sitzung in Istanbul die große Gefahr für den Bestand des „Historischen Zentrums von Wien“ als Weltkulturerbe erkannt und den ursprünglichen Beschlussentwurf dahingehend verschärft, dass der Stadt Wien eine erheblich kürzere Frist, bis Februar 2017, für die Überarbeitung der Hochhaus-Richtlinien gegeben wurde.

Gleichzeitig hat das Weltkulturerbekomitee bereits jetzt klar und ausdrücklich festgestellt, dass das „Historische Zentrum von Wien“ in die Rote Liste der bedrohten Weltkulturstätten eingetragen wird, sollte sich die Stadt Wien – wie es bisher stets der Fall war – nach wie vor weigern, in ihrer Hochhauspolitik Änderungen zum Schutz des Wiener Weltkulturerbes vorzunehmen.

Mit dieser roten Karte wurde die Grüne Vizebürgermeisterin Mag. Vassilakou, auf ihre Verpflichtung zum Schutz des Bestands des „Historischen Zentrums von Wien“ als Weltkulturerbe mehr als ausdrücklich hingewiesen.

Rückfragehinweis:

Für weitere Informationen steht Ihnen Herr RA Univ. Doz. Dr. Wolfgang List oder Herr RAA Mag. Piotr Pyka unter der Mobiltelefonnummer 0676/9289449 bzw. unter office@ralist.at gerne zur Verfügung.

List Rechtsanwalts GmbH
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Nicht nur UNESCO 
von hofmann helmut am 2016-07-19 um 19:15 Uhr
"Kammer, Architekturstiftung Österreich, ÖGFA, IG Architektur, DOCOMOMO Austria, ZV sowie Vertreter der Fachwelt begrüßen den Projektstopp auf dem Areal des Hotel Intercontinental und des WEV.".
All diese nicht gerade auf der Nudelsuppe dahergeschwommenen Institutionen einfach ignorieren und so tun, als wären nur ein paar Ewiggestrige aus dem Dunstkreis des Kulturgüterschutzes gegen das Projekt - und vor allem der Art und Weise, wie es zustandekommen sollte - , ist eine ausgesprochene Frechheit, die sich ein immer größerer Teil der Bevölkerung einfach nicht mehr gefallen lässt. Auf längere Zeit lassen sich die Menschen nicht für blöd verkaufen.
Es wird Zeit, dass dieser Packelei das verdiente Ende bereitet wird!