Donnerstag, 6. August 2015
Wien und Mallorca im Kampf gegen MüllverbrennungÄhnlich wie in Wien kämpften Umweltschützer auf Mallorca seit Jahren gegen die dortigen Verbrennungsanlagen. Es gab Demonstrationen, Menschenketten, Unterschriftenlisten; auf die Belastung von Mensch und Umwelt wurde hingewiesen. Zunächst vergeblich. Die Kapazität wurde sogar erhöht, indem 2011 zwei neue Öfen fertigstellt wurden. Damit gab es nun endgültig zu wenig Müll, sodass ab 2013 Abfall aus Europa herbeigeschafft werden musste; die Müllverbrennungsanlagen Mallorcas drohten sonst zur „Investitions-Ruine“ zu werden (SN R. Schulze, Mallorca will nicht Europas Müllkippe sein, 8.7.2015). Neue progressive Regierung in Mallorca: Müllverbrennung ein „Wahnsinn“ Miquel Ensenyat, der neue Regierungschef von der progressiven links-ökologischen Partei Mes, bezeichnete die Verbrennung von Müll als „Wahnsinn“. Der massenhafte Transport des Abfalls aus Italien, Nordirland, Katalonien und Menorca werde nun gestoppt. „Der Müllimport sei aus Gründen des Umweltschutzes und wegen des Image-Schadens nicht zu verantworten“ (SN a.a.o.). Wien und seine Müllverbrennungsanlagen – Protestbewegung seit über 50 Jahren! Nach Bekanntwerden des Plans, eine Müllverbrennungsanlage neben dem Otto-Wagner-Spital mitten in den westlichen Grünbereich der Stadt zu bauen, begannen bereits Ende der 50er-Jahre die Proteste der Ärzte und der Bevölkerung. Am 6.5.1958 wandten sich überdies 6.000 Personen – eine für die damalige Zeit geradezu unglaubliche Zahl – in einer Bittschrift an Bürgermeister Franz Jonas mit dem dringenden Ersuchen, dieses Projekt zu stoppen – vergebens! 1963 war der Bau der MVA Flötzersteig fertiggestellt – sie sollte „die giftigste Anlage ganz Mitteleuropas“ werden (O. Wassermann, Toxikologe, Kiel, zitiert in Dioxin über Wien, S.7f.). Wien – Verbrennungszentrum Mitteleuropas Statt die Riesenöfen endlich zu schließen und die Wiener Abfallwirtschaft auf das billigere und flexiblere Biologisch-Mechanische Verfahren umzustellen, statt Recycling und Müllvermeidung zu forcieren, wurde sogar noch eine 5. Müllverbrennungsanlage – die MVA Pfaffenau – errichtet! Müll-Importe vorprogrammiert Seit Jahren muß sich die Wiener Bevölkerung vorhalten lassen, sie „produziere“ zu viel Müll! In Wahrheit muß bereits Abfall nach Wien herangekarrt werden, um die Kapazität der Wiener MVAs zu bedienen. Aus NÖ wird längst Müll aus Gablitz und Klosterneuburg herbeigeschafft, sogar das HCB-verseuchte Heu aus dem Görschitztal/Kärnten wurde in der HAUSMÜLL-Verbrennungsanlage Spittelau(!) neben dem AKH verbrannt. Um die Menge des Wiener Restmülls zu vergrößern, wurde darüber hinaus die Kunststoffsammlung auf PET-Fläschchen reduziert und viele große Biotonnen wurden eingezogen. Wahlversprechen der Wiener GRÜNEN Bei einer Vorwahlveranstaltung der Wiener GRÜNEN am Mittwoch, 15. September 2010, 18 Uhr, im Museumsquartier, haben Frau Mag.a Maria Vassilakou und Herr Mag. Rüdiger Maresch darauf aufmerksam gemacht, daß die Schließung der MVA Flötzersteig im Wahlprogramm fix vorgesehen ist, und haben dieses Wahlversprechen den anwesenden Vertreterinnen der Überparteilichen BI MV Flötzersteig persönlich versichert. Bekanntlich ist gerade der Punkt „Schließung MVA Flötzersteig“ in den Koalitionsverhandlungen „geopfert worden“, sh. Anhang zu http://www.aktion21.at/themen/index.html?menu=106&id=1459 ORF-News v. 23.10.2010: Knackpunkte bei den Verhandlungen: http://news.orf.at/stories/2021522/2021518/ OÖ-Nachrichten v. 22.10.2010: Koalition in Wien – der rot-grüne Themenpoker: http://www.nachrichten.at/nachrichten/politik/innenpolitik/art385,490708 Lore Kummer Wien, 5. Aug.2015 BI-Flötz-Mallorca.Wahnsinn Anhang Datei: „Dioxin über Wien +Anhang Datei SN v.8.7.2015 pdf Dateien zu diesem Thema
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