Mittwoch, 29. Oktober 2014
Mag. Ingrid Schafferhans-Winter antwortet auf die TV-Kolumne von Peter Pisa vom 28.10.2014 (Pisa schaut fern) Sehr geehrter Herr Pisa, sehr geehrter Herr Redakteur, Neues von der Bestattung? Will die Städtische Bestattung bewusst vor dem 1. und 2. November darüber hinwegtäuschen, eben weil die Menschen im Gedenken zu ihren Verstorbenen pilgern, dass sie mit Pietät in aller Ehrlichkeit gar nichts am Hut hat? Seit Monaten gehen die Wogen hoch, weil die Friedhöfe Wien GmbH. mit dem gnadenlosen Verkauf von Friedhofflächen an Bauträger (z.B. Aspern, Neustift am Wald) nach „Betongold in Friedhöfen“ schürft? Mit riesigen Betonklötzen (sprich Wohnbauten) soll knapp neben toten Anrainern über lebende Anrainer und deren Lebensqualität und Auffassung von Pietät kaltblütig drübergefahren werden! Um die Grauslichkeit zu kaschieren, geschwinde ein paar Medienberichte über die Einweihung des sündteuren Bestattungsmuseums und Trauer-Augarten-Design? Übrigens, hat sich das Kontrollamt schon einmal mit dem Finanzrodeo zwischen „Goldeggasse - neue Zentrale Simmering -Abverkauf von Friedhofsflächen“ beschäftigt? Ohne und mit Augarten-Porzellan: Das alte und Österreich weite „Kulturgut Friedhof“, das oft auf Stiftungen privater Grundeigentümer zurückgeht, ist, so scheint es zumindest, für eine (sozialistische?) Friedhöfe Wien GmbH. und Bestattung Wien bestenfalls ein Geschäftszweig und nicht Verpflichtung zum Kulturerhalt. Na ja, die pulverisierte, pardon, kremierte Großmutter in der Augarten-Urne wird man sich halt sicherheitshalber nach Hause mitnehmen müssen. Bevor Friedhofsbanden demnächst statt Kupferlaternen Augartenporzellan klauen. Aber wo ruht dann die Großmutter? Ich bitte auch in Sinne zahlreicher betroffener Friedhofsanrainer meinen Gedanken etwas abgewinnen zu können. Mit freundlichen Grüßen und bestem Dank Ingrid Winter-Schafferhans |