AKT!ON 21

Jetzt wissen wir es: Ampelprobleme führen zu Staus!

Donnerstag, 14. Juni 2007

Aus dem ORF vom 14.06.2007: "In Wien ist heute Nacht ein Verkehrsrechner ausgefallen. Seit den Morgenstunden sind rund 100 Ampeln auf der Westeinfahrt, in Landstraße, Wieden, Margareten, Meidling sowie auf dem Inneren und Äußeren Gürtel und auf dem Ring, die alle an einem Verkehrsrechner, der seit Stunden verrückt spielt, hängen, derzeit nicht aufeinander abgestimmt. Die 'Grüne Welle', die den Frühverkehr sonst schneller durch die Straßen schleusen soll, gibt es daher nicht. Das führte heute Früh schon zu massiven Staus auf dem Gürtel, der Schönbrunner Schlossstraße und in weiterer Folge der Schönbrunner Straße und der 2er-Linie."

Die Bürger rund um Schönbrunn wissen seit Jahrzehnten genau, was "Verkehrszuwachs" an Lärm- und Luftverschmutzung bedeutet, trotz oder wegen "Grüner Welle"! Frühaufstehende "WU- TU-"s parken in Seitenstraßen zum privaten "Park & Ride", tausende "individualmotorisierte" Pendler stauen neben der U-Bahn in die Innenstadt, trotz Stadtrat Svihalek's - wer kennt ihn noch - Versprechen binnen 3 Monaten P&R- Parkplätze am Stadtrand einzurichten!

Was tut die "Stadt Wien" für diesen Bereich rund um das UNESCO- Weltkulturerbe Schloß Schönbrunn?

Sie folgt dem Rat des "Lobbyisten" und Bürgermeisters von Purkersdorf Schlögl, plant munter weiter auch am tatsächlichen Bedarf vorbei wie z.B. an der neuralgischen Stelle Ruckergasse/Schönbrunner Schloßstrasse den "Komet Turm"; und genehmigt in Wien andere Groß-Projekte wie am Wiener Berg und Monte Laa ohne Aussicht auf Zugang zu U- oder Strassenbahn!

Solche Großprojekte (wie z.B. auch das in der öffentlichen Diskussion stehende Magna/Stronach Mega-Stadion EKZ in Rothneusiedl) sind nicht nur "UVP-pflichtig", d.h. einer Umweltverträglichkeitsprüfung zu unterziehen, sondern wären als Großbauvorhaben wohl auch "SVUP pflichtig", d.h. nach den europarechtlichen Bestimmungen nter Beteiligung der betroffenen Bürger besonders sorgfältig zu planen.

Davon ist bei den Politikern aber nicht die Rede. Sie "planen" ja erst und für die reine Planung bedarf es vorerst nur des politischen Willens zur Umwidmung, belassen die Bürger aber im Stau und ungesund schlechter Luft. Die Politiker verschweigen nämlich auch, dass laut Verordnung des "Lebensministers" (II BGBl 262/2006) das ganze Wiener Stadtgebiet zu einem Gebiet zählt, in dem die Immissionswerte wiederholt bzw auf längere Zeit überschritten wurden (und eine Besserung nicht in Sicht ist!); daher z.B. für EKZ-Projekte mit mehr als 500 Stellplätzen zwingend eine UVP zumindest im vereinfachten Verfahren (Spalte 3 lit b, Z19 des Anhanges des UVP-Gesetzes) durchzuführen wäre.

Bei einer solchen Situation des Stillstandes sollte zuerst die Planung "stille stehen", das heißt nachdenken, und die derzeitige Verkehrs-Misere beheben, bevor es zu spät ist, als sich vorschnell den Wünschen der "Bau-Lobbyisten" zu beugen!
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