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Rund 10 Mill. Tonnen Stahlwerksschlacken auf Österreichs Straßen!
Wer trägt letztlich die Kosten?


Freitag, 25. Juli 2014

Nach einer Studie von Univ.Prof. Dr. Gottfried Haber, Donauuniversität Krems, kann man abschätzen, wieviel der Einbau der Stahlwerksschlacken womöglich noch kosten wird. Diese Kosten trägt der Bauherr, die öffentliche Hand, also letztlich der Steuerzahler.

Kosten
  1. Transport: Rd. € 2.000,-- Mehrkosten pro verbautem Autobahnkilometer müssen allein durch den erhöhten CO2-Ausstoß angenommen werden. Sowohl durch den längeren Anfahrtsweg der LKWs vom Ort der Erzeugung als auch durch das höhere spezifische Gewicht der Schlacke: Die Fahrzeuge dürfen daher volumsmäßig weniger beladen werden und müssen dies durch eine erhöhte Anzahl von Fahrten ausgleichen.
  2. Ausbau: Die Verwendung von Stahlwerksschlacke im Straßenbau kann „dazu führen, daß beim Ausbau AlSAG-Beiträge in der Höhe von 20,60 Euro je Tonne vom Produzenten auf den Straßenerhalter übergewälzt werden. Je km verbauter Autobahn führt dies zu AlSAG-Kosten von rd. 1,38 Millionen Euro, die der öffentlichen Hand dann in Summe entgehen, wenn es sich um einen öffentlichen Straßenerhalter handelt.“
  3. Abtransport und Deponierung: Wird die schlackehaltige Straße aufgebrochen, so wird dieses Material zu „Abfall“, d.h. es entstehen erhöhte Entsorgungskosten. Man schätzt „25 bis 50 Euro je Tonne Aufbruch“.
10 Millionen Tonnen Schlacke

„Um zu verdeutlichen, welche finanziellen Größenordnungen dies für die öffentliche Hand bedeuten kann: Schätzungen gehen von rd. 10 Millionen Tonnen Stahlwerksschlacken aus, die schon bislang in Österreichs Straßen verbaut sind. Bei Entsorgungskosten von etwa 60 Euro je Tonne (20,60 Euro AlSAG-Beitrag und angenommen 40 Euro je Tonne für Abtransport/Deponierung) kann sich jeder Straßenerhalter ausrechnen, welche Rückstellungen er zu bilden hat.“ (Kommunal 7&8 2014).

Umweltdachverband

Bereits 2012 forderte der Umweltdachverband ein Verbot für den Einbau der Schlacke im Straßenbau. Nach dessen Recherchen fallen mindestens 650.000 Tonnen pro Jahr an. Sie lagern seit Jahren in Donawitz und Linz.
Die als „Baustoff“ verwerteten Schlacken sind vom AlSAG befreit. Allerdings ist eine Lagerung zur Verwertung von mehr als 3 Jahren beitragspflichtig (Altlastensanierungsgesetz). Sollte dies “vergessen“ worden sein?

Der Umweltdachverband brachte im April 2013 eine Sachverhaltsdarstellung bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft Wien und den Zollbehörden des Finanzministeriums ein. (factum 2/2013).


Lore Kummer
Wien, 20.Juli 2014
BI-Flötz-Folgekosten.Stahlwerkschlacke.docx

Anhang:
Umweltfachverband:
factum 2/2013, S.4: „Tickende Zeitbomben“
http://www.umweltdachverband.at/fileadmin/user_upload/pdfs/fact.um/fact-um_2_13_web.pdf

Offizielles Organ des österr. Gemeindebundes:
Kommunal 7&8 Juli 2014, S. 64: „Bleibt die öffentliche Hand auf den Folgekosten sitzen?“
http://www.kommunal.at/ebooks/0708_2014/#64
Alternative? 
von Friedrich Hochmann am 2014-08-18 um 14:11 Uhr
Atehlwerksschlackke fällt auf jeden fall an. Wird sie deponiert verbracuht sie Deponieraum und verursacht Trasnsportkosten, da in der Regel nicht gleich neben dem Hochofen eine Deponie liegt.
Wird statt Stahlwerksschlacke die im übrigen nahezu vollkommen inert ist und daher deren chemische Bestandteile kaum ausgewaschen und in die Umwelt gelangen können, Schotter in die Strassen eingebaut, so muss dieser, der ja eine begrenzte Resource ist, aus einem Bachbett oder einer Kiesgrube geholt und entsprechend transportiert wrden. Dabei verursacht der Schotterabbau, insbesondere wenn er auc eine Bach- oder Flussbett erfolgt erhebliche ökologische Probleme; Sitchwortr Eintiefung von Bächen und Flüssen und Abbau der Filterschicht, die das Grundwasser schützt.
Was da besser ist, Einbau von Stahlwerksschöacke oder Schotter in eine Strasse kann ich nicht beurteilen, doch sollte man eben nicht auf einem Auge blind sein.