Montag, 12. August 2013
Am 5. Juli 2013 wurde die Änderung des Abfallwirtschaftsgesetzes (AWG) nur mit den Stimmen der beiden Regierungsparteien „durchgewunken“. Die Verpackungs-Verordnung wird vom Umweltminister voraussichtlich Mitte September 2013 erlassen werden. Auch der Bundesrat stimmte bereits zu (Kronenzeitung 5. und 27. Juli 2013). Die getrennte Müllsammlung in Wien, die auch unsere BI vor 20 Jahren erkämpft und die eine gesonderte Sammlung von Kunststoffen – neben Glas, Grünabfall und Papier – vorschrieb, wurde schon vor Jahren drastisch eingeschränkt – nur mehr „PET-Fläschchen“ dürfen getrennt gesammelt werden! In Wien werden derzeit pro Kopf und Jahr nur 3,7 kg Kunststoff gesammelt, in Tirol sind es 31,4 kg, im Burgenland 25,5 kg und in Niederösterreich 15,8 kg. Nach dem schlechten Beispiel der Bundeshauptstadt soll nun das „Wiener Modell“ auf ganz Österreich ausgedehnt werden! (Krone 5. Juli 2013) Der Anteil der Kunststoffe im Restmüll erhöht nicht nur die Menge des Verbrennungsmaterials, sondern auch dessen Heizwert! Ein Geschenk für österreichische Verbrennungsanlagen! Gleichzeitig erhöht sich auch die Giftigkeit des verbrannten Mülls: Kunststoffe enthalten Schwermetalle, Weichmacher und andere nicht ungefährliche Verbindungen; werden Kunststoffe zusammen mit Grünabfall verbrannt, wird bei Anwesenheit von Chlor und Kupfer als Katalysator sogar das Supergift Dioxin erzeugt! Dieses braucht nur 1 - 2-mal im Jahr analysiert werden – der Dioxin-Ausstoß an den restlichen 360 Tagen im Jahr bleibt unbekannt. Die Kunststoffindustrie – vor allem die Verpackungsindustrie – jubelt über die Vernichtung ihrer Produkte in MVAs: Damit sind weitere Aufträge gesichert! Daß damit wertvolle Rohstoffe vernichtet, weitere Energie vergeudet, die Umwelt und somit der Mensch belastet wird, ist für deren Gewinn irrelevant – der Verbraucher zahlt ja gezwungenermaßen nicht nur die Produktionskosten, sondern finanziert auch die „Entsorgung“. Auch die Krankenkassen werden zur Kasse gebeten - wir alle aber zahlen mit unserer und unserer Kinder Gesundheit! Es ist anzunehmen, daß die Müllentsorgung neuerlich teurer wird; seit Jahren steigen die Müllgebühren in Wien – nicht zum Nachteil der Betreiber: 2007 betrug der Gewinn bereits 41,4 Mio. € (Anfrage ÖVP an den BV des 16.Bez. 15.9.2008). Österr. Abfallverbände befürchten den Verlust von Arbeitsplätzen durch die Einschränkung der Abfalltrennung: 2500 Arbeitsplätze könnten in Gefahr sein (Krone 27. Juli 2013). Die EU schreibt die „Anhebung der stofflichen Recycling-Quoten“ ab dem Jahr 2020 vor! Dann muß Österreich diese Art der Entsorgung erneut umstellen! (Krone 5. Juli 2013). Im Anhang zwei Artikel aus der Kronenzeitung und einer aus dert Bezirkszeitung Und hier ein Film „Einweg VS Mehrweg - Wettlauf der Flaschen“: KLICK HIER Wien, 12. Aug. 2013 Dateien zu diesem Thema
|