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Mittwoch, 29. Mai 2013
Brief einer Wienerin an die GRÜNE Gemeinderätin Dr. Kickert betr. die geplante „Verwertung“ des OWS-Ostteils:Wien, 26. Mai 2013 Sehr geehrte Frau Dr. Kickert, als BHS-Lehrerin (HW, WIPÄD – WU-Wien) bewundere ich wie perfekt die Mediatoren die Homepage http://www.ows-mediation.at/ der Mediation, an welcher Sie auch teilgenommen haben, gestalteten. Nach der Lektüre des Inhalts bin ich weniger begeistert. Eine Mediation ist im Fall des OWS-Steinhof kein geeignetes Instrument. Es geht hier um
Also sollte die Ethik zum Zug kommen. In einseitiger Form – zugunsten der Gemeinde Wien - ist es auch so. Man bedient sich des Utilitarismus. Gut ist, was nützlich ist. Das Areal, wo sich das geschmacklose VAMED-Monster seiner Vollendung nähert, ist „verwertet“. Beim nächsten Schritt liegt man ebenfalls gut im Rennen. Die sperrige, kostspielige, Vor-Mediation-Nach ist beendet, die Expertenkommission tagte, die Leute der Bürgerinitiativen wurden erfolgreich düpiert. Nun kann mit ein wenig Verzögerung der Wettbewerb für die (verbaute) Zukunft des OWS beginnen. Junge Architekten dürfen sich mit der Planung der Verbauung des OWS-Ostteils beschäftigen. Gratulation! Steuerzahler finanzieren alles. Hauptsache es wird verdient. Die Geschichte des „Lemonibergs“ und vor allem die Geschehnisse am Spiegelgrund http://diepresse.com/home/spectrum/zeichenderzeit/1403710/Die-Wahrheit-hinter-16-Luegen interessieren in diesem Zusammenhang niemanden. Welche Leute sind das bloß, die am OWS-Gelände wohnen wollen? Sind das alles eiskalte Ignoranten, für die es keine Werte, außer sich selbst gibt? Ein Ort, an dem vor nur siebzig Jahren hilflose Kinder zu „medizinischen Zwecken“ missbraucht wurden und wo, als dieses grauenvolle Treiben beendet war, danach in der Psychiatrie viele unglückliche Menschen behandelt wurden und nach wie vor werden, soll ein Platz für beschauliches Leben sein? Dass für die Bauherren, Rechtsanwälte und wer immer an diesem Frevel beteiligt ist, der Profit zählt, liegt auf der Hand. Auch die Tatsache, dass die Anerkennung als UNESCO-Weltkulturerbe für das GESAMTE OWS-Gelände, das dazu ein erfolgversprechender Kandidat ist, mit Neubauten verwirkt wird, ist angesichts des zu erwartenden Gewinnes, wie sich zeigt, unerheblich. Die Frage der GRÜNEN-Logik bleibt für mich ebenfalls offen: Wie ist es zu verstehen, dass ein Großteil Mariahilfer Straße - mit allen zu erwartenden Problemen – Fußgängerzone werden muss, weil „Verkehrsberuhigung“ erforderlich ist und auf den Flötzersteig der Verkehr geschickt wird? Auch wenn dort bereits – kaum befahrene – Fahrradstreifen gepinselt wurden, werden die neuen Bewohner des OWS-Steinhof zum Großteil mit Kraftfahrzeugen unterwegs sein. Jeder Ortskundige weiß um die heikle Infrastruktur Bescheid. Das Erbe Otto Wagners wird mit Missachtung gestraft. Die Kinder vom Spiegelgrund hätten sich mehr Einfühlungsvermögen verdient. Weshalb sind bei der Uraufführung der „Spiegelgrundoper“ Politiker von SPÖ und den GRÜNEN anwesend gewesen? Sollte das Projekt OWS-Steinhof durchgezogen werden, sind beide Parteien, was Vergangenheitsbewältigung betrifft, mehr als unglaubwürdig. U.S. 1160 Wien |