AKT!ON 21

Ablöse für die Standler


Samstag, 21. April 2007

Dabei mögen ja sowohl die 9 Millionen wie auch der Begriff Ablöse irgendwie stimmen. Interspar etwa wird sicherlich nicht um ein Butterbrot ausziehen und darauf warten, dass ihm an Stelle des abzureißenden Gebäudes ein neues zur Verfügung gestellt werden wird. Dasselbe wird für die Trafik und das aus der Konkursmasse des Konsum hervorgegangene Bahnhofs-Delikatessen-Geschäft gelten, deren Mietverträge den Bauträger nicht gerade in einer vorteilhaften Position sehen lassen.
Die Marktstandler warten bis heute vergeblich auf ein verbindliches Angebot. Wenn nämlich tatsächlich 9 Millionen Euro dafür zur Verfügung stünden, würden sich vermutlich alle Debatten erübrigen. Nur: 9 Mio Euro sind ungefähr 2% der gesamten Projektsumme Wien-Mitte. Die müssten (samt den noch hinzukommenden Adaptierungskosten) durch die künftigen Nutzer im Wege teurer Mieten (oder Kaufpreise) der Halle vom Entwickler wieder einbringlich gemacht werden. Das wird seine Lust, Ablösen zu finanzieren, in bescheideneren Grenzen halten.
Und die Stadt Wien? Die würde wahrscheinlich mit einer Renovierung des Marktes billiger davonkommen als mit 9 Mio Euro Ablösezahlungen.
Fazit: heiße Luft. Oder eine Karotte für ganz dumme Standler. Fragt sich nur, wer dieses Gerücht in die Welt gesetzt hat?
Zu diesem Beitrag können keine Kommentare (mehr) verfasst werden.