AKT!ON 21

Wer baut Wien?


Donnerstag, 24. Jänner 2013

Reinhard Seiß
WER BAUT WIEN?
4. Auflage (2013) mit aktuellem Kommentar des Autors


Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs ist Wien von einem Bauboom erfasst, der neben der Ostöffnung vor allem dem EU-Beitritt Österreichs sowie der fortschreitenden Globalisierung geschuldet ist und die Stadtväter Anfang der 1990er Jahre von einer „Neuen Gründerzeit“ sprechen ließ. Wie die Stadt Wien auf diese Situation reagierte und welche politischen und wirtschaftlichen Motive dabei im Spiel sind, seziert Reinhard Seiß in diesem komplexen Planungskrimi. Faktenreich bringt er ans Tageslicht, warum der Millennium Tower um 60 Meter höher geworden ist als ursprünglich genehmigt, wie am Wienerberg ein Hochhausviertel ohne entsprechenden öffentlichen Verkehrsanschluss entstehen konnte oder auch, wem die Errichtung eines Wohnquartiers über der meistbefahrenen Autobahn Österreichs nützt.

Als dieses Buch Anfang 2007 erstmals erschienen ist, war es nach nur sechs Wochen vergriffen. Noch im selben Jahr kamen die zweite und dritte Auflage auf den Markt. Kaum jemand hatte vermutet, dass das Thema Stadtentwicklung eine breite Leserschaft dermaßen bewegen könne. Bald wurde der Ruf nach einer Fortsetzung von „Wer baut Wien?“ laut – mit all den neuen Plänen, Projekten und Skandalen, die von einer inzwischen stärker sensibilisierten und besser informierten Öffentlichkeit als kritikwürdig wahrgenommen wurden. Genauso gab es den Wunsch nach ähnlichen Büchern über andere Städte.

Gleichwohl zeigte sich, dass die Analyse in „Wer baut Wien?“ so grundsätzlich und umfassend angelegt wurde, dass sie selbst heute noch, sechs Jahre danach, auf die aktuelle Entwicklung der Donaumetropole anwendbar ist – und auch Bürgern anderer Städte die Hintergründe scheinbar urbanistischer Entscheidungen erkennen hilft. Daher bleibt auch diese vierte Auflage unverändert, wird aber um einen vorangestellten aktuellen Kommentar des Autors erweitert. Reinhard Seiß’ Momentaufnahme von Wien heute offenbart, dass vieles in dieser Stadt weiterhin die eingefahrenen Wege ging, sich manches aber eben doch verändert hat – vielleicht auch aufgrund dieses Buchs.


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Wunderschöne Häuser mit strukturierter Fassade 
von Wolfgang am 2013-02-25 um 15:40 Uhr
werden abgerissen und dann wird eine Busumkehrstelle (siehe Floridsdorfer Spitz) gemacht. Die Fassaden der abgerissenen Häuser waren wunderschön - ähnlich eines Herrschaftshauses - Muskolöse Männer auf der Fassade hielten die Balkone. Oder Gürtel: Nach Abriss von wunderschönen Althäusern mit Balkone werden häßliche viereckige Häuserkisten hingestellt. Einen Ensembleschutz gibt es nur in Paris. In Wien stehen einstöckige Häuser neben vierstöckige Häuser..... Für den geförderten Wohnbau (jeder zahlt von seinen Bruttogehalt dazu) gibt es eine handvoll Baufirmen - welche die "Förderung" kassieren?!
Auf der Donaufelderstraße wurde ein Studentenheim errichtet. Das Aussehen gleicht einer häßlichen Fabrik. Die Fassade mit "Eisenschutz" wurde vermutlich für eventuelle Kriege als Schutz vor Splitterbomben errichtet.
Gehen Sie doch mal mit offenen Augen durch Wiens Straßen und schauen Sie sich die Hausfassaden an. Mit den Steuern von den Bürgern errichtete Gemeindebauten erkennen Sie daran - wenn der Aufzugsschacht auf dem allgemeinen Gehsteig errichtet wurde.
Fortsetzung inbegriffen 
von Hofmann Helmut am 2013-01-25 um 16:23 Uhr
Ich habe bedauert, dass es keine "Fortsetzung" gibt. Inzwischen ist mir eingefallen, dass sie gar nicht erforderlich ist. Man braucht ja nur die Namen und Lokalitäten austauschen, alles andere hat in Wien offenbar zeitlos Gültigkeit. Wozu sich also wiederholen? Das besorgt schon unsere "Obrigkeit in Bausachen"!