Freitag, 16. November 2012
Zur Erinnerung:In der am Schluss der Mediation festgehaltenen Vereinbarung (siehe Mediation-Otto Wagner Areal oder HP steinhof-erhalten http://www.steinhof-erhalten.at/Aussendungen/2012-09-04_Mediationsvereinbarung.pdf) war von allen Mediationsteilnehmern/innen die Beurteilung einer Möglichkeit der Verbauung des Ostareals der Jugendstilanlage einvernehmlich einem Expertengremium übertragen worden. Dieses Expertengremium sollte die von der Stadt Wien geplante Bebauung aus der Sicht des Denkmalschutzes, der Ökologie und der sozialhistorischen Bedeutung des Areals überprüfen und beurteilen. Einschlägige Experten/innen, deren wissenschaftliche Kompetenz von allen Mediationsteilnehmern/innen gerade für diese Fragestellung als unbestritten gelten müssen, wurden in Vorschlägen genannt und sind auch im Abschlusspapier vom 4.September 2012 nachzulesen. In der Folge kam es zu einer Expertenbestellung seitens Frau Vizebürgermeisterin Vassilakou, die Bestürzung bei der Mehrzahl der Mediationsteilnehmern/innen hervorrief. Sechs Personen waren ausgewählt worden, deren ureigenste fachliche Kompetenz, zumeist als der Stadt nahestehende Architekten, keinesfalls in Frage gestellt werden soll - nur mit dem Otto Wagner Spital hatten sie sich – nach eigenen Aussagen – bisher wenig beschäftigt. Es kommt einem so vor, als ob man in einer medizinischen Frage die Lunge betreffend, einen Urologen zu Rate zieht. (oder nach einer Mediation zum Thema Schönbrunner Tiergarten keine Tiersachverständigen beigezogen hätte) Mit Interesse verfolgen die Bürgerinitiativen die weiteren Vorgänge, die Frist einer Äußerung der Experten wurde nun mit Ende Jänner festgesetzt. Bei den Beratungen dürfen auch zwei Mitglieder der BI „Steinhof erhalten“ anwesend sein. Inzwischen verstummen auch die Gerüchte nicht, dass ein Verkauf des vorsorglich bereits in acht Bauplätze aufgeteilten (und so auch verbücherten) Ostareals längst auf Schiene ist. Der Krankenanstaltenverbund (KAV) braucht finanzielle Mittel für seine neuen Krankenhausprojekte und als „Unternehmung“ der Stadt Wien hat er auch das Pouvoir, bis zu einer gewissen finanziellen Grenze eigenmächtig (ohne Gemeinderatsbeschluss!) privatrechtlich tätig zu werden. Das betrifft auch Liegenschaftsverkäufe. Die Frage, die man sich nun berechtigt stellen muss: Ist das alles längst gelaufen, während hier noch die „Experten“ beraten?? Johanna Kraft |