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BIM erreicht kleine Verbesserungen beim 26A
Politik hält ihre Versprechungen nicht – Wünsche der Bevölkerung ignoriert


Freitag, 19. Oktober 2012

Groß Enzersdorf – Seit langem schon kämpft die BürgerInitiative Marchfeld – Groß Enzersdorf (BIM) für Verbesserungen der Buslinie 26A. Ein erster kleiner Erfolg ist nun gelungen. Dennoch: Zeitgemäßer öffentlicher Verkehr sieht anders aus.

Die Buslinie 26A ist die Öffi-Lebensader für Groß Enzersdorf. Seine Strecke führt durch Essling und Aspern nach Kagran und bietet wichtige Umstiegsmöglichkeiten, u.a. in die U2 und die U1. Allerdings gibt es bei der Linie 26A einiges zu bemängeln: Veraltetes Wagenmaterial, außerplanmäßige Kurzführungen, fehlender Windschutz bei der U2-Station Aspernstraße und, ganz besonders unverständlich: Viele 26A-Busse drehen an der Landesgrenze zwischen Wien und Niederösterreich um, zwei Stationen vor der Endstation, dem Groß Enzersdorfer Busbahnhof. Die Passagiere müssen aussteigen und für die letzten beiden Stationen auf den nachfolgenden Bus warten.

Nach Briefen an zuständige PolitikerInnen in Wien und Niederösterreich sowie Schreiben an die Wiener Linien wurde zwar der Windschutz bei der U2-Station Aspernstraße schon vor längerer Zeit – wenn auch unzufriedenstellend, weil zu klein dimensioniert – errichtet. Am Fahrplan änderte sich jedoch nichts. Erst eine Unterschriftenaktion, an der sich die Groß Enzersdorfer und Esslinger Bevölkerung äußerst rege beteiligte, erregte die Aufmerksamkeit der zuständigen Politiker. Die Unterschriften wurden in persönlichen Gesprächen Verkehrslandesrat Mag. Karl Wilfing und Groß Enzersdorfs Bürgermeister Ing. Hubert Tomsic im März dieses Jahres überreicht.

Jetzt gibt es seitens Politik und Wiener Linien die Zusicherung, dass ab 29. Oktober 2012 an Werktagen alle 26A-Busse ab 20.06 Uhr ab Kagran und ab 20.32 Uhr ab Groß Enzersdorf bis Betriebsschluss bis bzw. ab Groß Enzersdorf Busbahnhof fahren. Entgegen der Jubelmeldungen von Groß Enzersdorfer ÖVP und Grünen betrifft diese Verbesserung nicht die Busse, die untertags fahren. An den Fahrplänen untertags und an den Wochenenden ändert sich nämlich laut VOR-Aussagen gar nichts.

Das ist eine bittere und völlig unverständliche Einschränkung und nur ein winziges Zugeständnis der Politik, die noch im März davon sprach, „deutlich mehr Geld als bisher in die Hand zu nehmen“ (Zitat Verkehrslandesrat Mag. Karl Wilfing Anfang März 2012). Der steigenden Nachfrage nach leistungsfähigen, zeitgemäßen öffentlichen Verkehrsmitteln wird damit in keinster Weise Rechnung getragen. Gerade auch an den Wochenenden heißt es nach wie vor für Theater- oder Kinobesucher, die abends zurück nach Groß Enzersdorf wollen: Eine halbe Stunde Wartezeit in Dunkelheit und Kälte.
Auch die Forderung nach einer Verlängerung der Nachtbuslinie N26 nach Groß Enzersdorf wurde bislang nicht erfüllt.

„Wir lassen uns nicht mit solch minimalen Verbesserungen abspeisen und sehen das als Auftrag, für weitere Verbesserungen im öffentlichen Verkehr zu kämpfen“, so Christian Hiebaum und Margit Huber, die beiden Sprecher der BIM. „Seit Eröffnung der U2 Aspernstraße sind die Busse dicht getaktet, aber auch heillos überfüllt. Um den sich wandelnden Mobilitätsansprüchen der Bürger Rechnung zu tragen, müssen auch zusätzliche, neue und effiziente Angebote im öffentlichen Verkehr geschaffen werden. Der 26A ist an seiner Kapazitätsgrenze. Während für den Bau der Lobau-Autobahn drei Milliarden Euro locker gemacht werden sollen, wird beim öffentlichen Verkehr jeder Cent dreimal umgedreht. Das ist nicht zeitgemäß.“

Margit Huber
E-Mail: info@s1-bim.at
www.s1-bim.at
Straßenbahnausbau nach NÖ dringend nötig 
von Stefan Mayrhofer am 2012-10-20 um 17:10 Uhr
NÖ ist gefordert, endlich einen Straßenbahnausbau in die Umlandgemeinden zu forcieren bzw. die eingestellten Straßenbahnen 317, 360, etc wieder herzustellen!

z.B.:
-) 6er Verlängerung nach Schwechat
-) neue Straßenbahn statt 26A bis Groß Enzersdorf (Englisch Feld, wo der 317 seine endstation hatte)
-) Wiederrichtung 360 ab Rodaun bis Mödling
-) Straßenbahn 68 über Laaer Berg Straße bis Leopoldsdorf und Himberg
-) Straßenbahn bis Langenzersdorf

nach dem Vorbild der Badner Bahn!

Das ist viel billiger als sinnlose U-Bahnbauten (1 km U-Bahn kosten so viel wie 20 km Straßenbahn bzw. Lokalbahn) und entspricht besser dem tatsächlichem Transportkapazitätsbedarf.