Samstag, 4. August 2012
Im Rahmen einer Pressekonferenz im Café Landtmann präsentierte DI Christian Schuhböck am 1. August 2012 die von der Plattform „Steinhof-erhalten“ in Auftrag gegebene Vergleichs- und Machbarkeitsstudie Otto-Wagner-Spital „Am Steinhof“ mit der Jugendstil-Kirche „Hl. Leopold“ als potentielle UNESCO-Welterbestätte Österreich ist derzeit mit 9 Gütern im UNESCO-Welterbe vertreten, die Schweiz mit 11, Deutschland sogar mit 37 Welterbestätten. Nun hat Österreich die Chance aufzuholen, nämlich mit dem Otto-Wagner-Spital „Am Steinhof“ und seiner weltberühmten Jugendstil-Kirche „Hl. Leopold“, dem sakralen Meisterwerk von Otto Wagner. Eine entsprechende Petition wurde im Parlament bereits eingebracht,alle politischen Parteien des Bezirks Wien-Penzing haben eineneinstimmigen Beschluss für die Nominierung des Otto-Wagner-Spitals als UNESCO-Welterbe gefasst Dipl.-Ing. Christian Schuhböck, Alliance for Nature, Sachverständiger für Nationalparks und Welterbestätten, hat bereits die Semmeringbahn, die Wachau und die Berner Alpen ins Welterbe geführt. Hier seine Schlußfolgerungen Ergebnisse der Vergleichs- und Machbarkeitsstudie Denkmal: Das Otto-Wagner-Spital mit der Jugendstil-Kirche „Hl. Leopold“ ist ein einzigartiges Kulturgut von außergewöhnlichem universellem Wert, wie es die Richtlinien der UNESCO von einer Welterbestätten gemäß internationalem „Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt“ erwarten. Die von Carlo von Boog konzipierte, von Otto Wagner symmetrisch ausgerichtete und von Leopold Steiner politisch durchgesetzte NÖ Landes-Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“, wie das Spital ursprünglich hieß, entspricht mit der von Otto Wagner konzipierten Anstaltskirche den Kriterien (i) (ii) (iv) (vi) der UNESCO-Welterbe-Konvention. Allein schon die Kirche „Hl. Leopold“ entspricht den Kriterien (i) (ii) und (iv). Sie ist als einzigartiger Jugendstil-Sakralbau ein Meisterwerk der menschlichen Schöpferkraft, bildet für die Belle Epoque einen Höhepunkt in der Architektur des Jugendstils und stellt ein hervorragendes Beispiel eines Sakralbaues dar, der speziell auch auf die Bedürfnisse kranker und gebrechlicher Personen abgestimmt ist. Die gesamte Spitalsanlage als architektonisches Ensemble unterstreicht und untermauert noch zusätzlich die Bewertung innerhalb dieser Kriterien. Vergleich: Das Otto-Wagner-Spital kann mit den beiden bereits bestehenden Welterbe-Spitals-Anlagen, dem Hospital de la Santa Creu i Sant Pau in Spanien und dem Cabañas-Hospiz von Guadalajara in Mexiko verglichen werden. Aufgrund des einzigartigen Stellenwertes der Jugendstil-Kirche „Hl. Leopold“ übertrifft das Otto-Wagner-Spital in dieser Hinsicht sogar die beiden bereits bestehenden Welterbe-Spitäler. Außerdem gibt es in den beiden bestehenden Welterbestätten keinen Pflege- und Krankenhausbetrieb mehr. Mahnmal: Für das Otto-Wagner-Spital besteht noch ein weiteres Merkmal, das für die beiden bestehenden Welterbe-Spitäler nicht zu trifft, für die UNESCO aber durchaus ein wichtiges Kriterium ist, nämlich das eines Mahnmales. Aufgrund der „düsteren Geschichte“ des Otto-Wagner-Spitals zur NS-Zeit mit den medizinischen Versuchen an unschuldigen Kinder und dem menschenverachtenden Umgang mit „Asozialen“ entspricht das Otto-Wagner-Spital auch dem Kriterium (vi). Machbarkeit: Auf internationalen Ebene dürfte die Erklärung des Otto-Wagner-Spitals „Am Steinhof“ (mit seiner Jugendstil-Kirche „Hl. Leopold“) zu einem „Welterbe der gesamten Menschheit“ seitens ICOMOS und UNESCO mit großer Wahrscheinlichkeit erfolgen, vorausgesetzt, es wird eine den Richtlinien der UNESCO entsprechende und äußerst detaillierte Dokumentation vorgelegt. Außerdem muss die Otto-Wagner-Spitalsanlage zuvor in die nationale Vorschlagsliste („tentative list“) aufgenommen worden sein. Zu diesem Zweck hat die Stadt Wien einen entsprechenden Beschluss zu fällen und ein dies-bezügliches Schreiben an das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (BMUKK) zu richten. Wie das BMUKK dem Parlament Anfang dieses Jahres mitteilte, liegt bislang noch kein entsprechendes Ersuchen des Landes Wien vor. Der (nationale) Denkmalschutz, eine wesentliche Voraussetzung für die Welterbe-Nominierung, ist jedenfalls gegeben, auch wenn er in Österreich oft wirkungslos ist. Auf Grund dieser eindeutigen Ergebnisse erwartet die Plattform „Steinhof-erhalten“, daß die Stadt Wien endlich die entsprechenden Schritte setzt, um diesem Jugendstilensemble entsprechend seiner herausragenden kulturellen, architektonischen und sozialen Bedeutung den Status der 10. UNESCO-Weltkulturerbesstätte in Österreich zu verschaffen, da nur dadurch die gesamtheitliche Erhaltung der denkmalgeschützten Anlage garantiert werden kann. Der Sprecher der Initiative „Steinhof-erhalten“, Gerhard Hadinger, berichtete vom Wunsch der Initiative, diese Studie Herrn Bgm. Häupl persönlich überreichen zu können und hofft auf einen baldigen Termin. Markus Landerer referierte über die Beweggründe der Initiative Denkmalschutz, die Mediation zu verlassen: Der zeitliche Druck, der von der Gesiba auf die Mediation ausgeübt werde, sei nicht akzeptabel. Gerhard Hadinger Steinhof-erhalten Im Anhang die APA Meldung vom 1. August 2012 Links zu diesem Thema
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