AKT!ON 21

Steinhof-Mediation, ein Teilnehmer tritt aus
und "outet" sich.


Freitag, 20. Juli 2012

Der Konflikt, eh bekannt: Die Stadtregierung will das Steinhof-Ensemble (Otto Wagner Spital, OWS) filetieren und privaten Investoren zur Ausbeutung überlassen. Die Bürgerinnen und Bürger protestieren wütend. Initiativen bilden sich und setzten sich zur Wehr.
Eine Kurzdarstellung der Akteure.
Mediation, Innenansicht eines Täuschungsmanövers.

Konflikt, eh bekannt:


Die Stadtregierung will das Steinhof-Ensemble (Otto Wagner Spital, OwS) filetieren und privaten Investoren zur Ausbeutung überlassen. Die Bürgerinnen und Bürger protestieren wütend. Initiativen bilden sich und setzten sich zur Wehr.

Steinhof, die geplante Zerstörung. Eine Kurzdarstellung der Akteure.

- Die Täter:
  • Michael Häupl ist eher ein Scheintäter, ein Schattenwesen. Er hat alle unsere Schreiben nicht beantwortet und ist auch keiner unserer Einladungen gefolgt.
  • Mary Vassilakou ist Überzeugungstäterin. Sie steht voll hinter den Rathausplänen.
  • Betreiber der Zerstörung finden sich in der Finanzpolitik. Statt durch Eindämmung der Misswirtschaft zu sparen, statt bei den Geldsäcken zu kassieren, muss wertvolles Allgemeingut verkauft werden.
  • die Gesundheitspolitik mischt auch kräftig mit. Statt wunderschöne Spitalsanlagen für die Menschen zu erhalten wird die Not leidende Bauindustrie auf lukrative Monsterbauten eingeladen.

- Die Betätigten:
Der Stadtregierung haben gehorsamst zu folgen: die Magistratsabteilungen, der Krankenanstaltenverbund (KAV), die GESIBA und der Gemeinderat. Eigene Meinung oder gar Kritik ist unzulässig. Auch das Bundesdenkmalamt spielt hier bezeichnenderweise mit.

- Die Opfer sind:
Die Wiener Bürgerinnen und Bürger, die Beschäftigten und Patienten des OWS, das Wiener Kultur und Landschaftserbe.

- Der lachende Vierte:
Die VAMED, ein privater kapitalistischer Konzern, hat von den Magistratsabteilungen und den Denkmalämtern sämtliche Persilscheine in der Hand. Im Ostteil ist ihr hässlicher Monsterbau (Therapiezentrum) im Entstehen. Mensch kann sich damit klar vorstellen, was dem übrigen Teil der Anlage droht.

Mediation, so nicht! Innenansicht eines Täuschungsmanövers.

- Die Initiativen werden zur Teilnahme an einem Mediationsverfahren eingeladen.
Teilnehmer sind als Konfliktparteien (Kontrahenten) eine Reihe von Personen aus dem Kreis der Betätigten (siehe oben), drei Bevölkerungsinitiativen und der lachende Vierte. Zwei Mediatoren leiten als „Neutrale“ die Auseinandersetzung. Eine ist nicht dabei: Mary Vassilakou. Obwohl selbst Konfliktpartei, beauftragt sie die Mediatoren und lässt sie bezahlen. Alles klar?

- Start ist die sogenannte Prämediation.
Augenhöhe, Vertrauensbildung und Transparenz sollen eine Konfliktbereinigung in Harmonie vorbereiten. So steht's im Lesebuch. Doch von Beginn läuft alles anders.

- Wir fordern Augenhöhe durch Einblick in alle für das Verfahren relevanten Dokumente.Es wird uns kein einziges (!) dieser Dokumente vorgelegt. Da drängt sich geradezu ein Verdacht auf: Hier gilt es strafrechtlich Relevantes zu vertuschen. Großzügig werden wir hingegen zum "Stellen von Fragen" eingeladen. Das Verfahren wird dadurch zu einer lähmenden Prozedur. Augenhöhe ade!

- von Anfang an legen wir die Ziele und den Rahmen unserer Bestrebungen offen. Unsere Kontrahenten schweigen und sich dazu eher aus. Doch in einem sind wir uns einig: Thema der Mediation ist die gesamte Steinhofanlage.

- Gegen Ende der Prämediation

erscheint Mary Vassilakou und spricht "Ex cathedra": Spielwiese der Mediation ist nur der äußerste Ostteil! Vielen Betätigten und den Mediatoren ist darob die Bestürzung anzusehen. Doch dann funktioniert die Unterordnungsmaschinerie perfekt. Für Gemeinderäte und Mediatoren sind diese, durch keinen Gemeinderatsschluss gedeckten Äußerungen sofort Befehl. Vertrauensbildung ade!

- Einige Tage vorher
hat Mary V. - ebenfalls ohne Gemeinderatsbeschluss - freudig per Zeitung ausrichten lassen: "Das gesamte OWS wird bis 2020 abgesiedelt". Das ist eine atemberaubende Brüskierung aller dort beschäftigten Menschen! Sie sollte ihr Ressort in "für Bürgertäuschung" umbenennen.

- "Wes Geld ich nehm, des Lied ich sing".
So kann kurz und bündig das Verhalten der Mediatoren zusammengefasst werden. Neutralität ade!


Austritt.


Irgendwann reicht es. Ich habe am 6.7., noch vor der Initiative Denkmalschutz meinen Austritt aus dem Verfahren erklärt. Der Wortlaut meiner Erklärung findet sich im Anhang. Warum habe ich das solange ausgehalten? Mediation war für mich eine neue Erfahrung. Auf das Gute im Menschen hoffend, habe ich daher ausgeharrt. Warum machen die anderen Menschen der Initiativen noch weiter? Ich denke sie haben die wilde Hoffnung die geplanten 600 Wohnungen auf 200 oder so reduzieren zu können. Meine persönliche Schlussfolgerung: Mediation hat viel mit Täuschung zu tun.

Wie weiter?

Der politische Druck 10000er Wienerinnen und Wiener hat den Stadtherrschenden erste Zugeständnisse abgerungen. Die Mediation war ein Versuch zu beruhigen und zu verschleppen. Jetzt muss wieder die Bevölkerung verstärkt aktiv werden. Bereiten wir uns auf einen heißen Herbst vor!


Karl Melber, Initiative Steinhof-erhalten
Kontakt:
E-Mail: melber@steinhof-erhalten.at
Briefpost: Initiative Steinhof, c/o Club International, Payergasse 14, 1160 Wien
Internet: Freier Text www.steinhof-erhalten.at
Dateien zu diesem Thema
Wir lassen uns keinen Maulkorb umhängen! 
von CR am 2012-07-30 um 20:08 Uhr
Sehr richtig!

http://derstandard.at/1342948118664/Lass...

Und einen faulen Kompromiß wird es mit Sicherheit nicht geben!.
Bitte auf meine Couch, die Mediatoren! 
von Dr. Freud am 2012-07-27 um 16:59 Uhr
Dieses Interview mit dem einen sog. "Mediator" läßt nur eine Diagnose zu:

Realitätsverweigerung!


http://derstandard.at/1342947797185/Stre...

Der Realitätsverust dieser Mediatorenhat bereits ein besorgniserregendes Ausmaß erreicht - die Therapiebedürftigkeit ist enorm, bei Therapieresistenz möglicherweise keine Keilung in Sicht.

Mediationsmißbrauch!
Mediatoren: Lemuren? 
von Unknown am 2012-07-30 um 13:37 Uhr
In Goethes Faust kommen u.a. sog. "Lemuren" vor: Irrlichternde Fabelwesen!
Dieser gouvernantenhafte Mediator im Standard und sein Kompagnon sind keine "Streitschlichter", sondern von der Regierung bezahlte "Beschwichtigungshofräte"! 
von Wiener Steuerzahler am 2012-07-30 um 17:18 Uhr
Die Mediation ist eine Farce - Schluß damit!
Ich zahl schon genug für Häupl, Vassilakou, Radfahrbeauftragte, Waste-Watcher, Parksheriffs und und und ....

http://www.fpoe-wien.at/index.php?id=119...

Für die Mediatoren möchte ich nichts mehr bezahlen, die sollen ihr Amt zurücklegen, ihr Ruf ist sowieso schon ruiniert - wenn sie weitermachen, werden sie auch noch zum Gespött!!
"warum machen die anderen Menschen der Initiativen noch weiter" fragt Karl Melber 
von Johanna Kraft am 2012-07-20 um 16:16 Uhr
nur wei sie die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben haben, wenn ich für mich da persönlich sprechen darf.
Zugeständnisse und Hoffnung... 
von Almi66 am 2012-07-21 um 08:20 Uhr
Ich denke, dass der Druck der Öffentlichkeit noch immer groß ist. Man muss nur aufpassen, dass man sich als Teilnehmer der Mediation nicht zum Feigenblatt von Gesiba und Stadt Wien machen lässt. Darauf ruhen sicher deren Hoffnungen, dass man die Wut der Bürger durch die Zustimmung der Bürgerinitiativen formal abwürgt.

Diese Situation kann man aber auch nützen. Die Chance lebt, die Pläne von Stadt und Gesiba abzuändern, hin zu einem Gesamtkonzept mit schon medial erwähnten gemischten Nutzungen. Klar ist auch, dass, wenn es jetzt zu keinem guten Kompromiss für das Gesamtensemble kommt, ein jahrelanger Stillstand einsetzt...

So "bescheiden" die Situation für manchen jetzt sein mag, ich sehe sie als Chance, jetzt die Mittel in die Hand zu bekommen, um alle 40 Pavillons zu revitalisieren!
am wichtigsten ist doch, dass es im Grünbereich im Ostern keine NEUEN Wohnblöcke gibt. 
von Gerda am 2012-07-21 um 11:25 Uhr
Eine Wohnverbauung im großen Stil würde die ganze Anlage zerstören - und das wäre dann für immer kaputt.

Es muss doch für die Gesiba auch andere Grundstücke geben!

Schon dieser Vamedbau ist ja für dort viel zu groß geworden, die Pavillons sehen daneben wie Zwergerln aus.
Steinhof muß endlich "Chefsache" werden! 
von Walter S., Wien 14. am 2012-07-20 um 19:09 Uhr
Häupl muß sich outen und ein Machtwort sprechen!

http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_2...

Unter einem Bürgermeister Zilk hätte es so ein herumeiern nicht gegeben, der hätte klar gesagt, was Sache ist, und eine Frau Vassilakou wäre UNTERGEGANGEN!

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MEDIATIONSMISSBRAUCH 
von Werner K. am 2012-07-23 um 14:45 Uhr
das ist der klassische Fall von Mediationsmißbrauch:

Arrogante Mediatoren, die an dem Job kleben und daher wider besseres Wissen so tun, als könnte die Mediation - außer Verschleppung und Zeitverlust - etwas bewirken.

Die teilnehmenden Bürger werden mit ekelhafter herablassung "behandelt", die Auftraggeber hofiert; die Mediatoren sollen sich schämen, sie mißbrauchen die Mediation und die Teilnehmer.