Mittwoch, 14. März 2007
In der Wiener Zeitung vom 13.März 2007 war zu lesen: „Geht es nach Bürgermeister Michael Häupl, bekommen die Wiener Sängerknaben den "Zuschlag" für ihren Konzertsaal am Augartenspitz, wo ab 2008 mit der U2-Station Taborstraße eine neue Erschließung des Parks möglich wird: "Der Platz ist für die Sängerknaben", gab Häupl der "WZ" unmissverständlich zu verstehen.“ „Erst vergangene Woche hatten Filmarchiv-Leiter Ernst Kieninger und Viennale-Direktor Hans Hurch das sehr konkrete Vorhaben eines Filmkulturzentrums auf dem Areal präsentiert: Die Viennale möchte hierher das bisher am Schwarzenbergplatz etablierte Stadtkino (eine Tochter der Viennale) übersiedeln und einen neuen Festivalstandort schaffen. Möglich wäre aber nur ein Vorhaben: Entweder Konzertsaal oder Filmkulturzentrum "Es handelt sich hier um eine ebenso wichtige Idee", betonte Häupl, aber der Konzertsaal sei längst geplant und ausfinanziert. Er habe aber bereits alle Hebel in Bewegung gesetzt, um eine adäquate Lösung für das andere Projekt zu finden: "Ich verstehe die Filmleute sehr gut und wir werden ihnen helfen, ihr Problem zu lösen", betonte Häupl. Eigentümer der Fläche ist der Bund; beim Verwalter, der Burghauptmannschaft wird betont, dass der Grundstücksvertrag mit den Sängerknaben bereits akkordiert sei. "Ratifiziert ist er noch nicht", erklärt Burghauptmann Wolfgang Beer. Sein Wunsch: Mit einer Änderung der Bebauungsbestimmung hätten doch beide Projekte Platz.“ Alles klar – beim „Zuschlag“ der Augarten-Versteigerung geht es nicht darum, wie viel Au-Garten-Porzellan zerschlagen (und Gartenfläche verbaut) wird, auch nicht um Sachargumente (denn da bliebe ja für den Konzertsaal nicht viel übrig), sondern darum, dass längst „ganz oben“ ausgepackelte Unsinnsprojekte durchgezogen und jeder Bürgerwiderstand gebrochen wird. Wie das halt in Demokraturen so gespielt wird. Kein Wunder, dass Putin zu einem Post-Graduate-Studium in Sachen Bürgerbeteiligung nach Wien kommt. Da kann er noch viel dazulernen! |