AKT!ON 21

Erneut Schülerdemo gegen Garage Geblergasse:
Wir geben nicht auf!




Freitag, 30. März 2012

SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen trotzen jedem Wetter und demonstrieren am Donnerstagabend, 29.3. vor dem Bezirksamt: Mit dem Bau der umstrittesten Garage Wiens im Schulhof von 670 SchülerInnen soll schon im Juni begonnen werden.

Die Betroffenen fragen sich nun: Wozu soll diese Garage, die nur Nachteile für die Schulgemeinschaft brächte, gut sein?

ab Oktober 2012 gibt es 1. das Parkpickerl und 2. konnten bereits 3 weitere alternative Standorte für Wohnsammelgaragen in Hernals gefunden werden, die den Unterricht nicht beeinträchtigen und die Schulwegsicherheit von ca. 2.000 Schulkindern nicht gefährden.

Warum die Schulhofgarage im GRG 17 Geblergasse zusätzlich benötigt wird, ist nicht nachvollziehbar, da der Parkdruck durch das Aussperren der Tagespendler aus dem Tullner Feld, die derzeit noch allmorgentlich bis an die U 6 und die Parkpickerlflüchtlinge aus dem 8. Bezirk, bald nur mehr kostenpflichtig in Hernals parken dürfen. Man erwartet daher bei den Stellpätzen einen Rückgang der Auslastung von 25-30% im Grätzel.

ein Grätzel, das eben auch ein Schulzentrum in Hernals darstellt, 4 weitere Schulen befinden sich in unmittelbarer Nähe und die Geblergasse / Kalvarienberggasse ist ihr Schulweg, der ab Juni täglich von 60 LKWs gekreuzt und verstellt werden soll.

Warum haben weder die Bezirksvorsteherin, noch die Stadtschulratspräsidentin Brandsteidl ein Herz für Kinder und Verständnis für die Elterngemeinschaft, die den kommenden Schuljahren sehr besorgt entgegensieht?

Die Verantworlichen hüllen sich in Schweigen....wir geben nicht auf! Vernunft und Fürsorge werden sich gegen die Profitgier der Baumafia durchsetzen!

Demo am 29. März 2012 vor der BV Foto:Kaiser-Hackl Bild vergrößern klick hier
Alle Foto: Kaiser-Hackl


Der Link zur letzten OTS der BI KLICK HIER

Hier können Sie den Text der OTS auch lesen.


Erneut Schülerdemo gegen Garage Geblergasse: Wir geben nicht auf!

SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern bekräftigen ihren Widerstand und fordern Plenum mit allen Betroffenen ein.


Wien, am 30. März 2012 – Auch von starkem Regen ließen sich die Schüler des Gymnasiums Geblergasse nicht abhalten, erneut gegen die Zerstörung ihres Schulhofes durch die umstrittene Wohnsammelgarage zu protestieren.

„Seit 2009 haben wir Unterlagen über die Dauer der Bauzeit, die Staub- und Lärmbelastung, den Brandschutz und die Sicherheit der Schüler eingefordert“, klagt Anna-Maria Fürnsinn, eine betroffene Mutter.

Seit 9. März liegt nun der Baubescheid vor, obwohl immer noch kein einziges Gespräch mit den Betroffenen stattgefunden hat, in dem auf deren Fragen eingegangen wurde. Auch konkrete Pläne und schriftliche Informationen werden weiterhin unter Verschluss gehalten. „Wie laut sollen wir denn noch schreien, damit man uns endlich anhört?“, fragen die Hunderten Eltern, Lehrer und Schüler, die nunmehr das dritte Jahr gegen die Garage und für ihr Recht auf demokratiepolitische Einbindung kämpfen. Sie fordern die sofortige Einberufung eines Plenums mit der Baufirma HH59 und der Bundesimmobilienverwaltung BIG ein.

Im Zuge der Diskussion kommen indessen erstaunliche Planungs- und Sicherheitsmängel ans Licht. So ist die Haftung für Unfälle während der ersten Bauphase ebenso ungeklärt, wie der Fluchtweg der Schüler im Falle eines Brandes. „Der Fluchtweg wäre viel zu schmal und würde im Fall der Fälle eine Massenpanik unter den Schülern auslösen! Am Sammelplatz für die Kinder im Hof würde außerdem zwei Monate lang ein riesiges Aushubloch prangen“. So äußerten sich extrem besorgte Elternvertreter auf einer sehr emotional geführten Versammlung am Montag. Auch die Schulwegsicherheit für rund 2.000 Schülerinnen und Schüler sei derzeit nicht geregelt: Es ist immer noch nicht klar, wie die SchülerInnen gefahrlos an 50 LKWs pro Tag vorbeikommen sollen, die ihren Schulweg blockieren.

Am 19. Juni sollen nun die Bagger kommen und die ersten Bäume des Schulhofes fallen, obwohl wesentliche Zusagen der Baufirma HH59, des Stadtschulrats für Wien und der BIG nicht eingehalten wurden, und obwohl die neue Parksituation im Bezirk den Garagenbau obsolet gemacht hat. „Es gibt nach wie vor ein Öffentliches Interesse, das ist richtig - aber jenes auf optimale Bildungschancen und Bildungsbedingungen, auf die Sicherheit und Gesundheit unserer Kinder!“, kommentiert Klaus Zambra, Sprecher der Bürgerinitiative den Spagat zwischen Verkehrspolitik und Bildung.

Die Bürgerinititative fordert aus dreierlei Gründen den sofortigen Planungstopp für die Garage im Schulhof:
„Erstens konnte die Bezirksvorstehung erfolgreich drei alternative Garagenstandorte in Hernals finden, die viel unproblematischer zu realisieren sind, als der Standort Geblergasse.
Zweitens wird laut einer aktuellen Studie der Stadt Wien der Parkdruck nach Einführung des Parkpickerls um 30 bis 40 Prozent reduziert.
Drittens sind die nicht geklärten Sicherheitsfragen für die Schüler und deren besorgte Eltern unzumutbar" fasst Zambra von der Bürgerinitiative abschließend zusammen.

Fotos der Demo können unter Tel. 0676/83488203 bestellt werden.

Rückfragehinweis:
Klaus Zambra, Elternvereinsvertreter, Tel. 0664/60259 111 22
Karin Prauhart, Vertreterin der BI „Rettet den Schulhof des GRG 17“, Tel. 0699/1111 7465
ich halte der Bürgerinitiative die Daumen, einmal muss doch dieser Tiefgaragenwahnsinn in Wien auch wieder aufhören! 
von Gerda am 2012-04-06 um 20:29 Uhr
das Parkpickerl wird sicher Entspannung der Parksituation zwischen Gürtel und Elterleinplatz bringen, viel zu spät hat man hier mit Kurzparkzonenmodellen eingegriffen!

wieso geht das anderswo: eine halbe Stunde sollte ev für Einkäufe in der Gegend gratis sein und sonst soll man die Maximalparkdauer begrenzen, Beispiele, wie das funktioniert, gibt es viele.

Aber bei uns ist alles immer nur "Abzocke" und die Garagenlobby mit Umfeld verdient sich auf Kosten der Bevölkerung goldene Nasen.

(Außerdem finde ich "Hochgaragen" viel sympathischer, sie sind viel weniger furchterregend und weitaus billiger in der Herstellung - und gute Architekten können sie auch durchaus ansprechend gestalten. Umdenken wäre auch in diese Richtung angesagt)
Baugenehmigung? 
von Hofmann Helmut am 2012-03-30 um 23:06 Uhr
Wenn jemand wissen will, was passiert, wenn eine Baugenehmigung einmal erteilt wurde, kann das beim Projekt Wien Mitte oder nun beim benachbarten SIGNA-Projekt nachvollziehen. Da wird mit Brachialgewalt am Bauziel gearbeitet, ohne jegliche Rücksicht auf Anrainer, auf die Gefährdung von Passanten, mit ohrenbetäubendem, den ganzen Tag und auch nächtens anhaltendem Baulärm, mit Staubfontänen, die in alle Poren dringen und ohne Rücksicht auf Freiheitsbeschränkungen durch Heraufbeschwören unhaltbarer Verkehrsszenarien.
Die Arbeiten werden in den Ferien nicht beendet werden können, an einen Unterricht im Herbst wird nicht zu denken sein und Frau Brandsteidl wird in die Geschichte zwar als Lichtfigur für die Garagenlobby, aber als eine Stadtschulratspräsidentin eingehen, der diese Lobby wichtiger ist als das Schicksal der ihren Entscheidungen anvertrauten Schülerinnen und Schüler.