Dienstag, 6. März 2007
Sehr geehrte Redaktion!Es ist erfreulich zu lesen, dass auch in Wien endlich moderne Einrichtungen für pflegebedürftige ältere Menschen gebaut werden. Es sollen, nach Ankündigung der neuen Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely, dezentrale, überschaubare Einheiten geschaffen werden, um eine optimale Pflege zu gewährleisten. Die Länder wurden schließlich auch verfassungsrechtlich verpflichtet, für einen dezentralen und flächendeckenden Auf- und Ausbau der ambulanten, teilstationären und stationären Dienste zu sorgen. Zu den festgelegten Mindeststandards für den stationären Bereich zählen insbesondere kleine, überschaubare Heime: Darunter versteht man in Skandinavien oder in Deutschland Pflegeheime mit maximal 80 stationären Pflegeplätzen, auch in den anderen österreichischen Bundesländern erlaubt das jeweilige Landesgesetz Pflegeheime in der Größenordnung bis zu 100 Plätzen (Kärnten etwa garantiert eine Obergrenze von 50 Wohnplätzen, Linz baut Häuser für 90 Bewohner). Nur in Wien wurde eine Beschränkung von maximal 350 (!) Plätzen für neu zu errichtende Pflegeheime beschlossen. Voll ausgeschöpft wird diese Bettenanzahl im geplanten neu zu errichtenden Geriatriezentrum Liesing: Hier von einer kleinen, dezentralen Einheit zu sprechen, ist blanker Hohn. Die betagten Menschen möchten in ihren Vierteln bleiben, so können sie auch von ihren (zumeist auch schon älteren) Freunden leicht besucht werden. Wenn man genau schaut, sind innerhalb des Gürtels wiederum keine Pflegeheime geplant, und ein pflegebedürftiger Josefstädter wird weiter nach Liesing verlegt werden. Das ist sicher kein Konzept für die Zukunft! Mit freundlichen Grüßen www.liesingerpark.at Hervé Ferraris Links zu diesem Thema
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