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Mittwoch, 14. September 2011
Gestern wurde von den Bezirksvertretungen Penzing und Ottakring eine 4-seitige Hochglanzbroschüre an die Anrainer des Otto-Wagner-Spitals als "Amtliche Mitteilung" versendet.Darin werden mittels Fotomontagen und blumigen Worten die geplante Verbauung = Zerstörung des Otto-Wagner-Areals gepriesen. Schauen Sie sich den Flyer an und bilden Sie sich eine eigene Meinung unter Berücksichtigung folgender Punkte und teilen Sie ungeblümt Ihre Meinung dem/der BezirksvorsteherIn mit: 1.) Da sich dieses Vorhaben auf dem vormals (vor dem stillschweigendem Verkauf im Jahre 2008 von Gemeindeigentum an private Investoren) jedem Wiener gehörenden Grundstück befindet, geht diese Sache nicht nur unmittelbare Anrainer an, sondern ist Angelegenheit aller Wiener Bürger und Bürgerinnen. Die Stadtregierung möchte diese Angelegenheit gerne lokal auf ein "paar" Anrainer beschränken, da dann der Widerstand nicht so groß ist. Protestieren Sie gegen die Ausgrenzung aller Wiener bei der Informationsvermittlung und Mitsprache bei der zukünftigen Nutzung des Otto-Wagner-Areals. 2.) Der auf S.1 angepriesene "neue Nutzen" des verkauften Otto-Wagner-Areals kann nicht dazu dienen, Parteifreunden oder zahlungskräftigem Klientel eine Wohnmöglichkeit in einem denkmal- und ensemblegeschützten Areal zu vermitteln. Zuerst werden die Wiener ihres Gebietes enteignet und dann werden noch Steuermittel verwendet um "gefördertes Eigentum" zu schaffen. Ganz klar: Am Gelände des Nordspitals will kein Betuchter wohnen. Für eine Luxuswohnung im Naherholungsgebiet kann man schon einiges Kapital locker machen. 3.) Wenn in dieser Gegend ein Wellnesszentrum gewünscht wäre, warum dann nicht in dem 300 m entfernten Ottakringerbad? Dem öffentlichen Hallen- und Freibad hätte eine Wiederbelebung und Reviatlisierung sicher gut getan. 4.) Dieses Gelände auf dem das Rehab- und Wellnesszentrum entstehen soll wurde als Kaufoption der Fa. GESIBA an die Fa. VAMED abgetreten. So kann man auch öffentlichen Grund und Boden einfach an Dritte verhökern. Diese hat dann gleich anschließend ohne Baubewilligung begonnen wild zu Zerstören. Derzeit sind die Bautätigkeiten gestoppt, aber ich bin mir sicher, dass am Morgen nach der Bürgerinformationsveranstaltung am 28.9. die Bautätigkeiten sofort wieder aufgenommen werden. 5.) Da auf dem Gelände der Fa. VAMED kaum Baumbestand war, wird die Ersatzpflanzung nicht so umfangreich werden. Anders sieht es auf dem Gebiet der Fa. GESIBA aus. Dort werden ca. 180 Bäume für die geplanten 136 Wohneinheiten gefällt. Im Endstadium (mit den geplanten 660 Wohneinheiten) wird ein Vielfaches von hundert Bäume zu fällen sein. Wer das Gelände nicht kennt, möge einen Sonntagsausflug dorthin planen. Wie und wo diese Ersatzpflanzungen gesetzt werden, wird abzuwarten sein. 6.) Wer die örtlichen Verkehrsverhältnisse kennt, wundert sich über die Zuversicht sog. Experten. Weder ist das Straßennetz geeignet tausende PKW's täglich zu fassen, noch können in den schmalen Gassen der angrenzenden Straßenzügen Gelenkbusse zügig dahingleiten. Wer schon einmal vom Fuße des Wilhelminenberges mit dem Fahrrad zum Otto-Wagner-Spital emporgekeucht ist, dem entgleitet ein mildes Lächeln über die "grünen" Gedanken des Radfahrverkehrs. Lassen Sie sich von den gefärbten Worten der Politiker und Investoren nicht den Kopf verdrehen. Der Ausverkauf von Volksvermögen muss endlich gestoppt werden. Die Naherholungsgebiete der Wiener müssen erhalten bleiben. Für die Nutzung der freiwerdenden Flächen des nicht mehr benötigten Otto-Wagner-Areals gäbe es genug soziale Einrichtungen, die wahrlich sinnvoller wären als das Zubetonieren für Luxuswohnungen. Heute am 14.9. 16 Uhr ist die öffentlich zugängliche Bezirksvertretersitzung im Amtshaus des 13. Bezirk und morgen am 15.9. um 16 Uhr im Amtshaus des 16. Bezirks. Nehmen Sie Einsicht in die Unterlagen der Verbauung und protestieren Sie gegen den Ausverkauf von öffentlichem Gut. Werden Sie mutig und nehmen Sie Ihre Bürgerpflicht zur Mitgestaltung Ihrer Stadt wahr. Versenden Sie diese Informationen an möglichst viele Wiener und Wienerinnen. Das ist nicht nur die Angelegenheit von einigen Anrainern. Es geht uns alle an. Gerhard Hadinger für die Initiative Steinhof Dateien zu diesem Thema
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