Freitag, 5. August 2011
Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin!Wenn Die ORF-Nachricht (Originalzitat nachstehend) so stimmt, möchte ich Sie hiermit auffordern, Ihre Äußerung zu überdenken, weil es nicht sein kann, daß Ihre Ankündigung von mehr Bürgermitsprache nicht einmal ein Jahr nach der Wahl schon wieder obsolet ist. Aus vielen Begegnungen mit Bürgern - auch mit dem Dachverband der Wiener Bürgerinitiativen, der Aktion 21 - pro Bürgerbeteiligung - sind Sie sehr wohl darüber informiert, was die Bürger dieser Stadt wollen. Ich bin die Sprecherin der Bürgerinitiative zur Erhaltung des Semmelweisareals und weiß, daß die Bezirksvorstehung von Währing nach der Abstimmung eines Antrags der BV-Sitzung den einstimmigen Beschluß mit der Bitte an Sie geschickt hat, einen Projektkoordinator für die Semmelweisklinik zu bestimmen, damit der Bezirk, die Bürger und Interessenten wenigstens einen Ansprechpartner haben. Diesen haben Sie - lt. ORF-Bericht - nun abgelehnt, mit der Begründung, eine solche Nominierung sei erst notwendig, wenn die Nachnutzungs-Frage geklärt sei. Als gelernte Wienerin weiß ich nun, daß dieser Zeitpunkt auf jeden Fall der falsche ist. Weil dann nämlich sämtliche Einwendungen zu spät kommen. Für den Bezirk und für uns, als Bürgerinitiative, ist ein Projektkoordinator JETZT eine Notwendigkeit, weil wir ihm Vorschläge unterbreiten möchten, mit ihm abklären, welche Ziele wir verfolgen und auch wissen möchten, welche Interessen die Eigentümerin = Stadt Wien bzw. deren Verwalterin - die WSE - hat. Uns schwebt eine Nachnutzung des Areals als Bildungscampus vor, ein Interessent (er will eine Schule für Legastheniker eröffnen) geht den Sisyphos-Weg der Gespräche mit der Stadt Wien bereits seit fast einem Jahr; einem anderen Interessenten, den ich an die WSE verwies, verweigert diesem aber jedes Gespräch - da kann von Bürgerbeteiligung ja wohl keine Rede sein. Auch in anderen Bezirken Wiens bemühen sich Bürgerinitiativen um die Erhaltung historischer Krankenhaus-Areale - auch Steinhof und Lainz = Hietzing weil die Verbauung der ehemaligen Kinderklinik Glanzing sehr drastisch zeigt, was aus wertvollen Grünarealen mit historischen Bauten gemacht werden kann - nicht zum Wohle der Bevölkerung, sondern aus doppeltem Profitstreben: nämlich der Gemeinde Wien und der zum Zuge kommenden Bauträger. Und eben dies wollen wir alle verhindern. Da sind Sie auch als "Frontfrau der Grünen" gefordert, weil jede Mehrverbauung nicht nur Grün minimiert, sondern auch Lärm und Verkehr produziert, was eine Minderung der Lebensqualität der Anrainer bedeutet. In der Hoffnung, demnächst einen durch Sie nominierten Koordinator als Ansprechpartner zu haben, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen, Lisa Natterer Messerschmidtgasse 31/4 1180 Wien BI "Semmelweis-Areal erhalten" Mitglied der Aktion 21- pro Bürgerbeteiligung Dateien zu diesem Thema
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