Freitag, 5. August 2011
„... Enteignen Sie nicht die Wiener Bevölkerung um ein wunderschönes Stück Wiens!!! ...“Wien, 28.07.2011 Sehr geehrter Herr Bürgermeister! Sie schreiben im „Heute" vom 20.07.2011 unter „Wien bleibt Wien" eine Hymne auf Wien und preisen u.a. die jahrhundertealten Baujuwele und grünen Parks dieser Stadt. Eines dieser ganz besonderen Juwele ist wohl das Otto-Wagner-Spital auf der Baumgartner-Höhe mit seiner großartigen Parkanlage. Dieses Ensemble war Anfang des 20.Jhts. das fortschrittlichste seiner Art in ganz Europa. Ein Denkmal sozialer Haltung den kranken Menschen gegenüber, ein Hort der allgemeinen Wohlfahrt. Sie, verehrter Herr Bürgermeister, sowie die Wiener Bevölkerung, können stolz und glücklich sein, dieses einzigartige Juwel über mehr als l Jh. unversehrt erhalten zu haben! Zu meinem, sowie vieler Bürger Entsetzen, soll nun der Ostteil der Anlage an die gemeindeeigene Baugesellschaft GESIBA verkauft worden sein. Somit würde die Wiener Bevölkerung ungefragt und uninformiert um ihr Eigentum der Wohlfahrt gebracht werden. Es schwirren Gerüchte über neu zu errichtende Immobilien und Wohnexklaven für Betuchte in den Pavillons. Sollten sich diese Gerüchte bewahrheiten, wäre das wohl das Allerletzte im Sinne unseres schwer erkämpften sozialen Weitesystems und dürfte bei einer rot-grünen Stadtregierung auf gar keinen Fall geschehen!!! Als alte, begeisterte Wienerin bitte ich sie inständig, machen Sie diesen unglückseligen Verkauf rückgängig, schützen Sie als Bürgermeister und Biologe dieses einzigartige Ensemble Otto-Wagners, welches durch Verbauung, daraus folgenden Verkehr und Infrastruktur in seiner Einzigartigkeit auf jeden Fall zerstört werden würde. Enteignen Sie nicht die Wiener Bevölkerung um ein wunderschönes Stück Wiens!!! Es gibt sicher genug Bedarf für soziale Einrichtungen, welche man dort, nach der erfolgten Absiedlung der Psychiatrie, unterbringen könnte, sodass der ursprüngliche Gedanke der sozialen Wohlfahrt erhalten bliebe und nicht wertvollstes Gemeingut als Spekulationsobjekt verhökert würde. Josef Schöffel ging als „Retter des Wienerwaldes" in die Geschichte ein, indem er 1870 den bereits beschlossenen Verkauf des Waldes an ein Holzschläger-Konsortium verhindert hat. Vor genau 30 Jahren hat die Wiener Bevölkerung die Verbauung und somit die Zerstörung der Steinhofgründe verhindert, die daraufhin ein äusserst beliebtes Ausflugsgebiet geworden sind. Retten Sie bitte diese großartige Anlage in Ihrer Unversehrtheit für die Wiener und deren Nachkommen. Mit vorzüglicher Hochachtung und besten Grüssen Edith Steininger Alszeile 3/12 1170 Wien Tel.: 01 4894621 e-mail: estein@gmx.at siehe auch Ausschnitt aus der Kronenzeitung vom 5.8.2011 im Anhang Dateien zu diesem Thema
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