Donnerstag, 28. Juli 2011
Jugendstilspital Steinhof ist Gesamtkunstwerk – wo sollen da 600Wohnungen hin? Im Grab würde sich der weltberühmte Wiener Stadtplaner Otto Wagner umdrehen, wüsste er, was seine Stadt mit seiner großartigen Krankenanstalt am Steinhof vorhat! Dass man in diese Anlage 600 Wohnungen „hineinbasteln“ will, stößt nicht nur bei den betroffenen Bürgern, sondern auch bei vielen Kunstkennern auf Unverständnis. Schließlich steht das einzigartige Ensemble in seiner Gesamtheit unter Denkmalschutz. Dies wird auf den Internetseiten des Bundesdenkmalamtes (BDA) auch deutlich herausgestrichen: „Was da von 1904 bis 1907 am Südhang des Galitzinberges gebaut/wurde, war eine internationale Sensation.“ Wagners Konzept habe sich „nicht nur auf die eigentlichen Gebäude“ bezogen, „sondern auch deren Situierung in der Landschaft umfasst“. Diesem Generalkonzept sei die überragende Bedeutung zu verdanken: „Deshalb stehen auch nicht die einzelnen Pavillons, sondern die Gesamtanlage unter Denkmalschutz“, heißt es wörtlich in der BDAExpertise. Diesem Gedanken widerspricht die Abänderung der Flächenwidmung, welche die Stadt nachträglich vorgenommen hat. Demnach wäre nämlich auch ein gewisser Prozentsatz der Flächen zwischen den Jugendstil-Pavillons „verbaubar“. Auch die Behauptung der grünen Vizebürgermeisterin und Planungsstadträtin Maria Vassilakou, es handle sich um Siedlungsgebiet, ist nicht nachvollziehbar. Denn das Otto-Wagner-Spital auf der Baumgartner Höhe war zu keiner Zeit für Wohnzwecke gewidmet, sondern immer für Wohlfahrtseinrichtungen und als Heil- und Pflegeanstalt. Das geht aus den Stiftungs-Satzungen der seinerzeitigen Gründer ganz klar hervor. Ein Artikel von Peter Strasser Aus der Kronenzeitung vom 26.07.2011 Siehe auch den gescannten Artikel – Klick auf Artikelbild Siehe auch zwei OTS Aussendungen der der FPÖ & ÖVP im Anhang |