Donnerstag, 9. Juni 2011
Dem Ensemble des Otto-Wagner-Spitals droht die Zerstörung. Der Ostteil der Steinhofanlage soll an Bauträger und private Investoren verscherbelt werden. Diese heimliche Verschleuderung von Schätzen, die uns allen gehören, muss gestoppt werden. Das Architektur- und Landschaftsjuwel des Otto-Wagner-Spitals ist ungeteilt der sozialen Wohlfahrt zu erhalten!Was wir wollen: Kein Abverkauf der Otto-Wagner-Spitalsanlage! Das Otto Wagner Spital am Steinhof mit der berühmten Kirche am Steinhof ist ein einzigartiges Bau- aber auch sozialpolitisches Denkmal. Ein Denkmal einer sozialen Haltung und menschenfreundlichen Einstellung psychisch Kranken gegenüber. Diese großartige Anlage, die der Wiener Bevölkerung gehört, muss, auch wenn sie in dieser Größe als Spital nicht mehr benötigt wird, der sozialen Wohlfahrt erhalten bleiben! Der Ostteil der Anlage wurde bereits an eine Wohnbaugesellschaft verkauft ! Da der Krankenanstaltenverbund die Anlage als Spital aufgeben will, droht ein leiser, scheibchenweiser Abverkauf, die Privatisierung öffentlichen Eigentums – diesmal unter Federführung der Rot-Grün regierten Stadt Wien! Wir fordern eine breit angelegte öffentliche Diskussion über die zukünftige Nutzung des Areals, das weiter im Geiste der Errichter für soziale Wohlfahrt genutzt werden soll. „Für die Ärmsten das Schönste“ Was hat die Stadtverwaltung vor? Im ersten Schritt:
Zitate: ao.Univ.Prof.Dr. Eva Berger, Technische Universität Wien, Fachbereich Landschaftsplanung und Gartenkunst, Stellungnahme vom 28.4.2011 (siehe auch Buch: E. Berger „Historische Gärten Österreichs", 2004): „..Sowohl wegen seiner bis heute in den Grundzügen bewahrten Strukturen der Grünanlage als auch wegen des außerordentlich reichen und aus zahlreichen Arten von Nadel-und Laubgehölzen bestehenden Gehölzbestandes in den Alleen und in den Rasen-und Platzflächen stellt das Areal um die frei stehenden Pavillons der Krankenanstalt eine der wichtigsten Grünbereiche der Zeit knapp nach 1900 dar. Der Generalplan stammt von Otto Wagner, die Planung und Umsetzung der Begrünung erfolgte durch den Wiener Gartenarchitekten und Baumschulbesitzer Ferdinand Müller. Während beinahe in allen der in Österreich errichteten Krankenanstalten des 19.und frühen 20.Jahrhunderts in ihren ursprünglich großzügig geplanten Freiflächen bis zum heutigen Tag Neubauten errichtet wurden, konnte das gegenständliche Gebiet seine Grundstrukturen bewahren und stellt damit ein unbedingt erhaltens- und schützenswertes charakteristisches Ensemble aus Bauten und Freiräumen dar." Auch der Wiener Naturschutzbund nimmt sich kein Blatt vor den Mund (Wiener Naturschutz-Nachrichten, Juni 2009, die Psyche braucht Platz und Werte): „ Unter dem Deckmantel „Gesundheit und Soziales" entwickelt der Krankenanstaltenverbund die finanzielle Ausschlachtung der historisch gewachsenen Areale des Krankenhauses Hietzing samt Rosenhügel, Otto Wagner Spital, Geriatriezentrum Liesing ... inzwischen lauter exklusive Lagen mit viel Platz und viel Grün ... Eine Vermarktung von öffentlichem Eigentum mit solchem Freiraum in Richtung Immobilien für Betuchte und Wohnexklaven wäre das Letzte im Sinne unseres schwer erkämpften sozialen Wertesystems. ... Es mag ja sein, dass bestimmte Nutzungen in der Medizin oder im Sozialwesen hier nicht mehr optimal umsetzbar sind. Aber es gäbe genügend Bedarf bei anderen öffentlichen Institutionen und Einrichtungen, die zweckmäßigerweise hier ihren Standort finden könnten. Priorität müssten jedoch die am Ort entwickelten Strukturen der sozialen Wohlfahrt weiterhin haben." Die folgende Aussage wird Otto Wagner zugesprochen: „Für die Ärmsten das Schönste!“ Unsere Initiative: Wir sind eine Plattform initiativer Bürgerinnen und Bürger, wir fordern:
Kontakt: Für die Plattform initiativer Bürger: Christa Hasengruber Karl Melber Christine Muchsel Edith Steininger Wolfgang Veit E-Mail: steinhof@gmx.at Briefpost: Initiative Steinhof, c/o Club International, Payergasse 14, 1160 Wien Im Anhang drei Artikel aus der Kronenzeitung Dateien zu diesem Thema
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