AKT!ON 21

Daumenschrauben für die Komet-Mieter


Montag, 14. Februar 2011

Zermürbungstaktiken der Bauspekulanten, um doch noch an Grundstücke zu kommen

Der Imbiss-Betreiber in der Schönbrunner Schlossstr. 2 erhielt dieser Tage, nachdem eine Ablöseforderung für seine Investitionen vom Komet-Bauwerber abgelehnt worden war, die schriftliche Aufforderung, sein Lokal bis Ende Februar zu räumen. Das Haus würde abgerissen.
Das Wohnhaus ist belegt und ettliche Mietparteien wollen nicht ausziehen. Ein Abriss ist also - aufgrund der Mietrechte - nicht möglich.
Die Schaffung von vollendeten Tatsachen durch – wenn auch unkorrekte - Vorwegnahmen hat aber Methode.
  • Bei der Präsentation des Komet Hochhaus-Modells, staunten Hausbesitzer & Mieter von vier Wohnhäusern nicht schlecht. Ihre Häuser gab es bei dem Modell nicht mehr.
  • Verschwunden waren bald auch fünf große Bäume um die Häuser . Sie wurden auf Antrag des Bauwerbers gefällt, weil sie – lt Bescheid – (alle auf einmal) ihre „physiologische Altersgrenze“ erreicht hatten.
  • Die Mieter eines der Häuser wurden angeschrieben, ihr Wohnhaus würde 2007 abgerissen und man wäre bereit die Mieter „bei einer Übersiedlung in eine andere Wohnung auch finanziell zu unterstützen“ Tatsache ist, dass eine Abbruchgenehmigung zu diesem Zeitpunk nicht vorlag.
  • Kurz nachdem das Haus geräumt war, kam es hintereinander zu zwei Bränden, aufgrund derer eine Abbruchgenehmigung erfolgte.
  • Der Komet-Betreiber brachte 2010 auch das Wohnhaus Schönbrunner Schlossstr. 2 in seinen Besitz, wo den Mietern umgehend mitgeteilt wurde, dass es im Interessse des neuen Hausbesitzers läge, die Liegenschaft abzureissen.
  • Es folgte auch gleich die erste - nicht gesetzeskonforme, weil wieder vorgreifende – Repressalie: Die HPD wollte umgehend die Wohnungen begehen, um die Wohnstandards anzuschauen. Als ein Rechtsanwaltsschreiben auf die zu diesem Zeitpunkt fehlende Grundbucheintragung hinwies, wurde Abstand genommen. Den Hausbewohnern wurden dann verschiedentlich Ersatzwohnungen angeboten, die aber nicht ensprachen.
  • Seither gibt es subtilen und weniger subtilen Druck auf die Hausmieter, wie z.B. das längere Anstehen lassen eines Wasserschadens. Ein Einbruchsversuch, der aber natürlich nichts mit dem Komet Betreiber zu tun hat oder die traute Nähe des HPD-Geschäftsführers, der eine leere Wohnung als häufig besuchtes „Möbellager“ verwendet.

Gretl Carney
BI Kometgründe
Verschlafen 
von Helmut Hofmann am 2011-02-18 um 19:20 Uhr
Leute, die so handeln, haben den Übergang ins 21. Jahrhundert verschlafen. Die Zivilgesellschaften lassen sich derlei Vorgänge nicht länger bieten. Der Zorn wächst, zunächst vereinnzelt, dann immer stärker und am Ende steht dann die Explosion - dann ist es zu spät für einen vernünftigen Umgang miteinander. Um den geht es, und wer solche Methoden einem vernünftigen Dialog vorzieht, wird den Kürzeren ziehen, auch wenn er sich im Moment noch so stark wähnt. Tunesien und Ägypten sind gute Beispiele für jene, die Stopfenreuth schon vergessen haben und davon träumen, dass sich so etwas in Österreich nicht wiederholen wird. Das Erwachen wird unsanft sein.
Ankündigungen vor Genehmigungen 
von Friedrich Hochmann am 2011-02-14 um 23:46 Uhr
Es dürfte in Wien anscheinend üblich sein, dass Bauwerber bereits den Termin der Fertigstellung ihres Projekts bekannt geben, bevor überhaupt eine Genehmigung erteilt wurde.
So wurde bereits der Fertigstellung eines Zubaus zum Hotel Hilton II Danube bekanntgegeben, lange bevor die entscheidende Sitzung des Beizirks-Baiausschusses stattfand. Dabei wurde der Zubau, der in einem nach der gültigen Flächenwidmung als GEbiet ausgewisen ist, in dem die Errichtung von Gebäuden unzulässig ist, errichtet wwrden soll, nach dem §69 Wr. BO. genehmigt.
Bei solchen Fällen, in denen sich auch noch die Präpotenz der Bauwerber sehr deutlich zeigt, kann man nur sagen "es gilt die Unschuldsvermutung"
Komet - albträume jedes betroffenen werden wahr 
von Lisa Natterer am 2011-02-14 um 23:33 Uhr
Die Schilderung klingt so horribel, daß sie ärger gar nicht sein könnte.
Wie immer wird die Gier zur treibenden Kraft, die Schwachen bis Schwächsten sehen keinen Ausweg, das Recht wird gekonnt verbogen und die Einspruchsmöglichkeiten sind marginal.
'Schöne, neue Welt', um mit Huxley zu sprechen.