Donnerstag, 20. Jänner 2011
Beim zweiten Fußball-Forum in Wien sprach der Marketing-Experte Christoph Schredt von International Sports Agency Klartext: "In Wien sei die politische Verflechtung zu groß."Die enge Verflechtung von Sport und Politik hat in Wien bekanntlich Tradition. Nicht nur bei den Großklubs Austria und Rapid haben (Ex-)Politiker das Sagen, auch bei kleineren Vereinen wie der Vienna. Dadurch wurden diese Traditionsklubs zum Spielball der Politik, was natürlich auch Immobilienspekulanten zugutekommt. - Siehe Hohe Warte. Die Chance, in Wien mit dem Rückenwind der EURO 2008 ein neues Fußballstadion zu errichten, wurde verabsäumt. Ein modernes Stadion für zwei Wiener Großklubs, welches auch für Konzerte und andere Events genutzt werden kann. In München und Mailand funktioniert das. Doch in Wien kommt es immer wieder zu halbherzigen (aber teuren!) Lösungen, wie etwa beim Ausbau des Horr-Stadions in Favoriten oder der (geplanten) Aufstockung des Hanappi-Stadions in Hütteldorf. Aber nicht nur beim Spitzensport geht in Wien nichts weiter. Politische Rivalitäten einerseits und Freunderlwirtschaft andererseits stehen bürgerfreundlichen Lösungen bei Sportplätzen oft im Wege. Der Breitensport scheint den verantwortlichen PolitikerInnen nur vor Wahlen wichtig zu sein. Da hörte man zuletzt selbst von der inkompetenten Christine Marek (VP) große Töne. Nach den Wahlen wurde es wieder ruhig um den Wiener Sport. Während in anderen Städten der Spitzensport dem Breitensport zu einem Aufwind verhilft, liegt er in Wien im Dornröschenschlaf. Michael Jungwirth |